Am Anfang durften bei Olympia nur Offiziere starten
Stuttgart – Vor genau hundert Jahren war die Vielseitigkeit erstmals olympisch. Im schwedischen Stockholm durften nur Offiziere teilnehmen, und es wurde schon ein Mannschaftswettbewerb durchgeführt. Ab 1920 (Antwerpen) durften auch sogenannte „Herrenreiter“ mitmachen. Frauen waren erstmals 1964 in Tokio in die Mannschaften integriert.
Olympische Goldmedaillen für Deutschland holten 1936 in Berlin Ludwig Stubbendorf auf Nurmi (Einzel) und die Equipe mit Stubbendorf, Rudolf Lippert (Fasan) und Konrad von Wangenheim (Kurfürst).
In Seoul 1988 gewann Deutschland die Mannschaftswertung mit Matthias Baumann (Shamrock), Ralf Ehrenbrink (Uncle Todd), Claus Erhorn (Justyn Thyme) und Thies Kaspareit (Sherry).
Ebenfalls Team- und Einzel-Gold holte Deutschland 2008 in Hongkong: Hinrich Romeike (Marius) stand zweimal auf dem obersten Treppchen, Peter Thomsen (The Ghost of Harnish), Frank Ostholt (Mr. Medicott), Andreas Dibowski (Butts Leon) und Ingrid Klimke (Abraxxas) gehörten zur siegreichen Mannschaft.
Im Londoner Greenwich Park triumphierten 2012 Michael Jung (La Biosthétique Sam FBW) im Einzel und im Team sowie Sandra Auffarth (Opgun Louvo) – sie gewann zudem Bronze in der Einzelwertung –, Peter Thomsen (Barny), Ingrid Klimke (Abraxxas) und Dirk Schrade (King Artus).
Weltmeisterschaften seit 1990 in die Weltreiterspiele integriert
Seit 1990 (ebenfalls in Stockholm) werden jeweils zwei Jahre nach den Olympischen Spielen die Weltreiterspiele (World Equestrian Games = WEG) ausgetragen, in deren Rahmen die Weltmeisterschaften der Vielseitigkeitsreiter stattfinden. Davor wurden die Weltmeister in einer eigenen Veranstaltung ermittelt.
Weltreiterspiele
1990 - Stockholm - Schweden - Team-Bronze für Deutschland
1994 - Den Haag - Niederlande - Team-Bronze für Deutschland
1998 - Rom - Italien
2002 - Jerez de la Frontera - Spanien
2006 - Aachen - Deutschland - Team-Gold für Deutschland
2010 - Lexington - USA - Einzel-Gold für Michael Jung
2014 - Basse-Normandie - Frankreich
Europameisterschaften seit 1965 alle zwei Jahre in den ungeraden Jahren
Europameisterschaften gibt es seit 1953, sie werden seit 1965 alle zwei Jahre – jeweils in den ungeraden Jahren zwischen WEG und Olympischen Spielen – ausgerichtet. Vergleichbare Championate sind die Panamerikanischen Spiele für Nord- und Südamerika sowie die Panasiatischen Spiele für Asien.
