Nur in der Schleyer-Halle: Abschied von Gigolo FRH - Das erfolgreichste Pferd der Welt geht in den Ruhestand

Wehmut und feuchte Augen sind vorprogrammiert: Gigolo FRH, der 17-jährige Fuchswallach von Isabell Werth, wird von seiner Reiterin, seinem Besitzer Dr. Uwe Schulten-Baumer und den Reitsportfreunden in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle aus dem aktiven Sport verabschiedet und in den Ruhestand entlassen. Am Sonntag, 19. November 2000, dem Schlusstag des 16. Internationalen Reit- und Springturnier STUTTGART GERMAN MASTERS, erfolgt nach dem Grand Prix Special – KARSTADT GERMAN MASTER – „die ultimativ einzige Verabschiedung des erfolgreichsten Pferdes der Welt bei einem deutschen Turnier 2000“, wie Turnierleiter Gotthilf Riexinger stolz anmerkt. Besonders freut es Riexinger, dass „ausgerechnet ein Dressurpferd das erfolgreichste Pferd der Welt ist“.

Der Hannoveraner Gigolo FRH – Vater Graditz, Mutter Bunett von Busoni xx – wurde von Horst Klussmann (Pursau) gezüchtet und gehört Dr. Uwe Schulten-Baumer, dem Entdecker, Trainer und Mäzen von Isabell Werth. Die 31-jährige Rheinbergerin feierte mit ihrem Gigolo zehn Jahre lang zum Teil triumphale Erfolge. Der Stern des kongenialen Duos ging bei der Europameisterschaft 1991 in Donaueschingen auf, als es Gold im Einzel und mit der Mannschaft gab. Dieser Doppel-Sieg wiederholte sich bei der EM 1993 in Lipica, 1995 in Mondorf und 1997 in Verden. Auch bei den Weltreiterspielen 1994 in Den Haag und 1998 in Rom holten die Beiden jeweils zwei Goldmedaillen. Höhepunkte waren vier olympische Goldmedaillen (1996 in Atlanta im Einzel und mit der Mannschaft, 1992 in Barcelona und 2000 in Sydney mit der Mannschaft) sowie zweimal Einzel-Silber in Barcelona und Sydney. Viermal hieß es „Deutsche Meisterin Isabell Werth auf Gigolo“: 1991 in Münster, 1995 in Gera sowie 1992 und 1996 jeweils in Balve.

Dass Gigolos letzter Auftritt und seine „Farewell-Party“ ausgerechnet in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle präsentiert werden, „liegt an der Verbundenheit von Isabell Werth zu Stuttgart, wo sie ihre größten und schönsten Erfolge in der Halle feiern konnte“, wie Riexinger von ihr weiß. Viermal (1996–1999) sicherte sich das Duo Werth/Gigolo hier den Titel des GERMAN MASTER.

Ein weiterer Abschied steht bereits am Freitag Abend an, wenn der erfolgreichste deutsche Bundestrainer beim MERCEDES GERMAN MASTER letztmals in offizieller Mission als Coach „seiner“ Equipe-Reiter im Einsatz ist. Herbert Meyer ist seit 14 Jahren Bundestrainer der Springreiter und führte seine Equipen zu fünf olympische Goldmedaillen, drei Titeln bei Weltmeisterschaften und drei bei Europameisterschaften. Von 1996 bis 2000 brachten seine Teams das Kunststück fertig, bei allen Championaten Mannschaftsgold zu holen. „Wir werden ihn gebührend ehren und verabschieden“, verspricht Gotthilf Riexinger.

Einmal mehr gibt sich bei den STUTTGART GERMAN MASTERS vom 15. bis 19. November 2000 die Weltelite ein Stelldichein, im Springen sind die ersten 15 der Weltrangliste komplett am Start. Die beiden deutschen Gold-Equipen von Sydney im Springen (Otto Becker, Ludger Beerbaum, Marcus Ehning und Lars Nieberg) und in der Dressur (Nadine Capellmann, Ulla Salzgeber, Alexandra Simons-de Ridder und Isabell Werth) satteln ebenso wie der Überraschungs-Olympiasieger im Springen, Jeroen Dubbeldam (Niederlande), oder der Sensations-Bronzemedaillengewinner Khaled Al Eid (Saudi-Arabien). Weltmeister Rodrigo Pessoa (Brasilien), Jan Tops, Jos Lansink (beide Niederlande), die Schweizer Markus Fuchs, Willi Melliger und Beat Mändli, Hugo Simon (Österreich) oder die Whitaker-Brüder John und Michael (Großbritannien) im Springen sowie die in Münchingen wohnende Dänin Lone Jörgensen, Pia Laus (Italien), Gonnelien Rothenberger-Gordijn (Niederlande), Daniel Pinto (Portugal) oder die Französin Margit Otto-Crepin in der Dressur sind weitere Top-Namen auf der Nennungsliste. Beim Viererzugfahren kämpfen Weltmeister Thomas Eriksson (Schweden), der Deutsche Meister Ludwig Weinmayr (Fischbachau), der Baden-Württembergische Meister Franz Brauchle (Lauchheim-Hülen), der sechsfache Stuttgart-Sieger Michael Freund (Neu-Isenburg) und der Amerikaner Chester C. Weber um den Titel des REMSTALKELLEREI GERMAN MASTER.

Drei Wochen vor dem Erklingen der ersten Startglocke ist das Interesse der Reitsportfreunde riesengroß: „Der Samstag Nachmittag ist ausverkauft“, freut sich Klaus-Dieter Heldmann, der Geschäftsführer der Stuttgarter Messe- und Kongressgesellschaft mbH (SMK), „es sind – Stand heute – insgesamt zirka 45.000 Tickets weg.“ Bei dem fünftägigen Reit-Festival geht es für die Aktiven in den zehn Internationalen Springprüfungen, sechs Internationalen Dressurprüfungen, drei Prüfungen für Vierspänner sowie für die Baden-Württemberger im Finale des Hallenchampionats der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW-Cup) und im Dressur-Cup der Scholz AG um eine Gesamtdotierung von mehr als 800.000 Mark. Außerdem sind gleich vier Pkw zu gewinnen: Für den Sieger im MERCEDES GERMAN MASTER, für den Gewinner im Großen Preis, für den oder die beste/n Dressurreiter/in sowie für den Sieger im Mercedes Jump and Drive.

Höhepunkte der Springevents sind der MERCEDES GERMAN MASTER am Freitagabend, für den sich nur die besten zwölf Reiter beziehungsweise Pferde qualifizieren, der Große Preis von Stuttgart, unterstützt von den Partnern Mercedes-Benz, Warsteiner, Allianz und Landesbank Baden-Württemberg am Sonntag Nachmittag sowie der Sportpferdezentrum HIRTENHOF CSI Aach 2001 LADIES GERMAN MASTER am Samstagabend.

Bei den Dressurprüfungen stechen der KARSTADT GERMAN MASTER, der Grand Prix Special, am Sonntagvormittag, der Grand Prix um den Herzogin Diane-Preis am Freitag Vormittag und die Kür um den Herzog Carl-Preis am Samstag hervor. Die fünf Topfahrer kämpfen um den Titel des REMSTALKELLEREI GERMAN MASTER der Viererzugfahrer und müssen dabei insgesamt sechs Runden mit Gespannwechsel absolvieren.

Beim Großen Schauabend am Mittwoch präsentiert das Nordrhein-Westfälische Landgestüt Warendorf einen 90-minütigen Querschnitt der Arbeit mit Hengsten. Ein weiterer Programmpunkt ist das Mercedes Jump and Drive.

Selbstverständlich ist eine so hochkarätige Veranstaltung wie das Internationale Reit- und Springturnier STUTTGART GERMAN MASTERS ohne entsprechende Hilfestellung der Wirtschaft nicht realisierbar. „Dies ist nur dank des Engagements unserer Partner DaimlerChrysler AG Niederlassung Stuttgart, Warsteiner Brauerei, Allianz Versicherungs-Aktiengesellschaft und Landesbank Baden-Württemberg sowie der Unterstützung weiterer Unternehmen und Institutionen möglich“, erklärt Manfred Parlow, Chef der Hanns-Martin-Schleyer-Halle und SMK-Projektleiter für das Stuttgarter Reitturnier.

Die Eintrittskarten kosten zwischen 20 und 75 Mark, Dauerkarten gibt es zum Preis von 210 und 300 Mark, inklusive aller Vorverkaufsgebühren, zuzüglich Versandkosten. Erhältlich sind sie über den EASY TICKET SERVICE, Telefon (07 11) 2 55 55 55, Fax (07 11) 2 55 55 66, und an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie über das Internet (www.easyticket.de).