Portrait: Hinrich Romeike

„Der reitende Zahnarzt“ ist nach eigenen Aussagen ein Amateur. „Ich halte mich nicht für besonders talentiert, aber ich bin beharrlich, geduldig und ein Pferdefreund. Und das Handwerk des Reitens kann man lernen.“ Hinrich Romeike ist ein sehr guter „Handwerker im Sattel“ geworden. „Mir kommt das selbst irgendwie unmöglich vor: Ein Zahnarzt, der den ganzen Tag bohrt, fährt zum zweiten Mal zu den Olympischen Spielen“, sagte er vor dem Abflug nach Hongkong.


Hinrich Romeike

26. Mai 1963
Nübbel



Hinrich Romeike (Foto: Markus Bechert)

„Der reitende Zahnarzt“ ist nach eigenen Aussagen ein Amateur. „Ich halte mich nicht für besonders talentiert, aber ich bin beharrlich, geduldig und ein Pferdefreund. Und das Handwerk des Reitens kann man lernen.“ Hinrich Romeike ist ein sehr guter „Handwerker im Sattel“ geworden. „Mir kommt das selbst irgendwie unmöglich vor: Ein Zahnarzt, der den ganzen Tag bohrt, fährt zum zweiten Mal zu den Olympischen Spielen“, sagte er vor dem Abflug nach Hongkong.

Mit seinen Goldmedaillen in der Mannschaft und im Einzel ritt sich der Familienvater – mit Frau Susanne hat er drei Kinder – in die Geschichtsbücher. „Das waren unsere Spiele“, sprudelte es nach dem großen Coup aus ihm heraus, und via TV gab er seinen Praxis-Angestellten einen Tag frei. Nach der Siegerehrung gestand er: „Mein Kopf ist leer und mein Herz ist voll!“

Nachdem das deutsche Team und Romeike bei den Spielen in Athen 2004 die Goldmedaille wieder zurückgeben mussten, wollte sich der Zahnarzt in Hongkong partout das „verlorene“ Mannschafts-Gold zurückholen. „Ich wusste, da liegt noch eine Goldmedaille für uns.“ Dass er auch noch in der Einzelwertung triumphierte, „war dann das i-Tüpfelchen auf dem i-Tüpfelchen auf der Sahnehaube – ich war schon glücklich mit dem Mannschaftsgold.“

„Hinni“, wie er von allen nur genannt wird, und sein Schimmelwallach Marius gewannen 2006 bei den Weltreiterspielen in Aachen Mannschafts-Gold, im Einzel kamen sie auf den fünften Rang. Deshalb wurde er zu „Schleswig-Holsteins Sportler des Jahres 2006“ gekürt. Doch bei allem Lob vergisst er nie, sein Pferd zu erwähnen: „Ohne Marius wäre ich nichts. Er ist ein Ausnahmepferd mit Charakter und Moral.“ Und: „Er ist ein Geschenk des Himmels.“

Pferde gehörten immer zum Leben des Hinrich Romeike. „In meiner Erinnerung hatten wir immer Pferde auf dem Hof.“ Auch wenn er vor dem Springen zuerst Angst hatte, entschied er sich als Teenager nach einem Besuch bei der Schenefelder Vielseitigkeitsprüfung für die „Buschdisziplin“ – „das ist genau das Richtige für mich“.

Wenn Hinrich Romeike, der oft und gerne lacht, nicht gerade in der Praxis steht oder mit Marius durchs Gelände reitet, fährt er gerne Ski oder er segelt. Oder er stöbert in Buchläden und Antiquariaten: „Ich interessiere mich für Philosophie.“

Größte Erfolge:

Olympische Spiele

2008
Olympiasieger Einzel in Hongkong
lympiasieger Mannschaft in Hongkong

2004
Vierter Platz Mannschaft in Athen
Fünfter Platz Einzel in Athen

Weltmeisterschaften

2006
Weltmeister Mannschaft in Aachen
Fünfter Platz Einzel in Aachen

Europameisterschaften

2005
Dritter Platz Mannschaft in Saumur

Deutsche Meisterschaften

2006
Fünfter Platz in Schenefeld

2005
Zweiter Platz in Bonn-Rodderberg

2004
Vierter Platz in Bonn-Rodderberg

2003
Zweiter Platz in Luhmühlen

Turniere

2008
Sieger Nationenpreis in Aachen
Fünfter Platz Einzel in Aachen
Dritter Platz Luhmühlen

2007
Vierter Platz in Kreuth

2006
Sieger in Marbach
Sieger in Bredenbeek

2002
Sieger in Langenhagen
Zweiter Platz in Luhmühlen
Dritter Platz in Kreuth
Dritter Platz in Bialy Bor (Polen)

2001
Zweiter Platz in Negernbötel
Zweiter Platz in Langenhagen