Sieger der Kombinierten Wertung wird der Beste aus Dressurprüfung, Hindernisfahren und Geländefahren

Stuttgart – Das Fahren von Pferden hat eine längere Tradition als die Reiterei. Schon 1400 v. Chr. kannten die Hethiter ausgeklügelte Trainingspläne für ihre Streitwagenpferde mit Anleitungen für Aqua- und Intervalltraining. Und bereits im antiken Olympia gehörte das Wagenrennen fest zum Programm. Im modernen Turniersport spielte das Fahren ebenfalls von Beginn an eine Rolle, auch wenn es bis zum Jahr 1972 dauerte, bis die ersten Weltmeisterschaften in Münster ausgetragen wurden.


Seit 1990 ist Fahren fester Bestandteil der Weltreiterspiele

Stuttgart – Das Fahren von Pferden hat eine längere Tradition als die Reiterei. Schon 1400 v. Chr. kannten die Hethiter ausgeklügelte Trainingspläne für ihre Streitwagenpferde mit Anleitungen für Aqua- und Intervalltraining. Und bereits im antiken Olympia gehörte das Wagenrennen fest zum Programm. Im modernen Turniersport spielte das Fahren ebenfalls von Beginn an eine Rolle, auch wenn es bis zum Jahr 1972 dauerte, bis die ersten Weltmeisterschaften in Münster ausgetragen wurden.

Obwohl es bisher nicht gelungen ist, den Fahrsport wieder ins olympische Programm zu integrieren, wird diese Disziplin immer beliebter. Seit 1985 ermitteln auch die Zweispänner und seit 1998 die Einspänner ihre Weltmeister – getrennt nach (Groß-)Pferden und Ponys. Die Königsklasse aber bleiben die Pferde-Vierspänner, deren Weltmeisterschaften seit 1990 fester Bestandteil der Weltreiterspiele sind.

Weltmeister ist am Ende der Sieger der Kombinierten Wertung, denn im Fahrsport gibt es Dressurprüfungen, Geländeprüfungen und das Hindernisfahren. Die Kombinierte Wertung ergibt sich aus allen drei Prüfungen. In der Dressur stehen die Gymnastizierung des Pferdes und die Überprüfung des Ausbildungsstandes im Vordergrund. Beim Hindernisfahren durch einen Kegelparcours werden Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Gehorsam und Durchlässigkeit der Pferde abgefragt. Herzstück eines jeden Fahrturniers ist die Geländeprüfung (Marathonfahrt) mit ihren spektakulären Hindernissen.

Pionier des Fahrsports war Benno von Achenbach. Noch heute ist bei allen deutschen Turnieren unter dem Dachverband der FN das „Achenbach-Fahrsystem“ üblich, andere anerkannte Fahrsysteme, wie etwa die ungarische Anspannung, werden toleriert. Das „Nichtfahren nach Achenbach“ führt gemäß LPO (Leistungs-Prüfungs-Ordnung) zu einem geringen Punktabzug (0,5 Punkte).

Dressurfahren

Hier wird auf einem Fahrviereck eine vorgeschriebene Dressuraufgabe absolviert. Sie besteht, wie beim Reiten, vorwiegend aus bestimmten Hufschlagfiguren, die in den vorgegebenen Gangarten (Schritt, Trab, selten auch Galopp) und im verlangten Gangmaß (zum Beispiel Arbeitstrab, starker Trab) zu absolvieren sind. Bei der Beurteilung legen die Richter außerdem auch Wert auf stilechte Kleidung, Kutschen traditioneller Bauweise und Ausrüstung (Peitsche, Kutschenlampen, etc.) sowie die dazu passenden Pferde. Die Dressur wird mit Wertnoten zwischen 0 und 10 mit Zehnteln bewertet.

Hindernisfahren

Das Hindernisfahren nennt sich inoffiziell „Kegelfahren“. Auf einem Parcours sind je nach Schwierigkeitsgrad der Prüfung bis zu 20 Kegelpaare aufgestellt, deren Abstand etwa 20 bis 50 Zentimeter weiter ist als die Wagenspur. Die Kegelpaare sind innerhalb einer festgelegten Strecke möglichst schnell zu durchfahren, ohne einen Kegel umzuwerfen oder einen Ball, der auf den Kegeln liegt, abzuwerfen. Die Kegeltore sind mit einer roten Zahl auf der rechten Seite und einer weißen Zahl auf der linken Seite durchnummeriert. Wer ein Tor auslässt oder von der falschen Seite fährt, wird disqualifiziert.

Geländefahren

Inoffiziell auch „Marathon“ genannt. Hier müssen die Fahrer natürliche und künstliche Geländehindernisse, wie zum Beispiel Brücken, kleine Bachläufe, enge und kurvenreiche Wege, überwinden. Gefahren wird eine in drei bis fünf Teilstrecken getrennte Strecke, meist etwa 15 bis 18 Kilometer lang. In den Teilstrecken sind bestimmte Gangarten und Zeiten (Mindest- und Höchstzeiten) einzuhalten. Der letzte Streckenabschnitt hat zwischen fünf und acht Hindernissen, die möglichst schnell zu durchfahren sind. Häufig sind auch Geländehindernisse, wie etwa Wasserdurchfahrten, zu meistern. Im Hindernisparcours darf galoppiert werden. Gefahren wird in Sportkleidung und meist mit Marathonwagen. Der Beifahrer (Groom) stabilisiert in schnellen Kurven die Kutsche durch Gewichtsverlagerung und sagt dem Fahrer häufig laut rufend die Linienführung beziehungsweise den Weg durch die Hindernisse an.



Mehr Infos zum Turnier unter www.stuttgart-german-masters.de
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