REITERJOURNAL-EXTRA 2017 - Donnerstag

Donnerstag, 16. November 2017 Rei ter journal -Ext ra Seite 13 Z wei Szenen aus den letzten Wochen mit Isabell Werth in Baden-Württem- berg: Die erste spielt im Oktober im Böblinger Reiterverein. Dort bereiste die 48-jährige weltbeste Dressurreiterin das Schwabenländle auf Promotion-Tour zum Stuttgart German Masters. Drei Stunden hatte sie Zeit, um den Turnierreitern aus dem Verein und der Region ein paar Tipps zu geben. Nach drei Stunden war Isabell Werth aber noch lange nicht fertig. Sie kniete sich regelrecht in jedes Problem hin- ein, trainierte jeden Reiter mit einer Hingabe als stünden Deutsche Meisterschaften bevor, sie vergaß Raum und Zeit. Der Fahrer der „in. Stuttgart“ musste sie schließlich aus der „Trance“ reißen und im Renntempo zum Stuttgarter Flughafen bringen, sonst hätte sie den Flieger verpasst. Die Szene Nummer zwei spielt im Donaueschinger Schlosspark, wo sie als haushohe Favoritin in den Grand Prix Special am Sonntag einritt. Ihr Wallach Don Johnson ist bekannt für ein paar Bock- sprünge auf dem Abreiteplatz. „Das braucht er“, grinst die Ausbilderin, die jedes ihrer www. terra-tex .de OFFIZIELLER REITBODEN- AUSSTATTER BEI DEN Eine Entscheidung Besuchen Sie uns am Stand in der Porsche-Arena. The riding surface Der Reitboden fürs Leben . Pferde kennt wie ihre Schmuckschatulle, wahrscheinlich sogar besser. Aber diesmal hatte „Jonny“ wohl etwas verwechselt. Er bockte drinnen im Viereck statt draußen beim Abreiten. Und das ausgerechnet in der ersten Piaffe. Die Kaspereien kosteten den Sieg. „Das war ein Sperenzchen zu viel“, zuckte Isabell Werth mit den Schultern. Aber sie musste schmunzeln dabei. Früher wäre sie zorniger gewesen. Die Geschichten be- weisen: Erstens hat die erfolgreichste Dres- surreiterin aller Zeiten und der ganzen Welt, fast 30 Jahre nach ihrem katapultartigen Aufschlag in der Weltspitze, keinen Deut an Leidenschaft für den Sport und die Pferde verloren. Sie brennt, vor allem für die Ausbil- dung, das Fördern und Fordern der Pferde. Für das Grundsätzliche, wie sie es einst bei dem großen Dr. Uwe Schulten-Baumer ge- lernt hat. Für das „Große und Ganze“, wie sie selbst gerne sagt. Und zweitens: Ihrer Spit- zenposition durchaus bewusst, reitet sie – bei aller Konzentration – lässiger und ent- spannter denn je. Das wiederum gibt ihren Auftritten mittlerweile diese gut erträgliche Leichtigkeit des Seins, die Dressurreiten zum Erlebnis macht. Ihre Ritte, die auf der Stute Weihegold OLD bei den Europameister- schaften in Göteborg zu den EM-Goldmedail- len 15,16 und 17 führten, waren mit leich- tester Hand in den Sand gemalt. Das war die optimale Schnittmenge zwischen perfektem Handwerk und graziler Kunst. Isabell Werth befindet sich im Zenit ihrer Karriere, wenn sie in diesem Jahr als doppelte Titelverteidi- gerin nach Stuttgart kommt. 2016 siegte sie mit Weihegold in der Weltcup-Kür und mit Emilio in der Klassischen Tour. Im Ländle begann alles Das bedeutete den 13. Sieg im Stuttgart Ger- man Master in der Dressur. Den Klassiker holte sie seit 1996 auf vier verschiedenen Pferden, siebenmal stand sie in der Kür vorne. Damit ist Isabell Werth die unge- krönte Dressur-Königin der Schleyer-Halle. Nur am Rande, aber damit es einmal gesagt ist: Isabell Werths internationale Laufbahn hat in Baden-Württemberg begonnen, im

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