REITERJOURNAL-EXTRA 2017 - Freitag

Seite 30 Rei ter journal -Ext ra Freitag, 17. November 2017 W er sitzt am schönsten im Sattel und hat ein besonders gutes Auge für die Distanz und ein gutes Gefühl für das Pferd? Diese Fragen wurden bislang in der Schleyer-Halle bei den Stuttgart Ger- man Masters am Mittwoch beantwortet, im Finale des Nürnberger Burg-Pokals der Juni- oren. Nun kommt ein weiteres „Stilspringen“ hinzu, am Freitagabend. Das traditionelle, hochkarätige und nach dem Großen Preis wichtigste Springen des Turniers, das Mer- cedes German Master, ist nun nämlich nicht mehr nur ein Springen nach Feh- lern und Zeit mit Stechen über 1,55 m, sondern auch eine Stilspringprü- fung. Gewissermaßen. Denn das Spectator Jud- ging, eine App für Smartphones und Tab- lets, die man bislang nur für das Viereck kennt, erweitert nun sein Spek- trum und wird gemein- sam mit SAP das Fan- Engagement im Spring- sport ausbauen und da- bei von der gemeinsa- men Erfahrung und Technologie aus dem Dressurbereich profitie- ren. Nun dürfen also auch Parcours-Spezialis- ten ihr Wissen auspa- cken. Und damit wird Stuttgart die Europa- Premiere feiern! Aber wie läuft das Spec- tator Judging für den Springsport ab? Sprin- gen ist ja keine Dressur, werden sich nun viele denken. Ist es auch nicht. Vor Beginn des Springens gilt es als Zu- schauer, aufmerksam den Parcours anzusehen – möglichst nicht nur auf der App, sondern direkt von den Rängen. Dann hat man als virtueller Springrichter die Mög- lichkeit, einzuschätzen, wie viele Nuller es in der Prüfung geben wird und welcher Sprung wohl zur Klippe wird und am häufigsten fällt. Und natürlich: Der Sieger des Springens wird getippt. Außerdem – und das ist für die inter- nationalen Reiter mal was ganz anderes – können Stilnoten für die Ritte vergeben wer- den. Die Ergebnisse aus der Zuschauerwer- tung werden auf der Videowand in der Halle angezeigt und vom Sprecher aufgegriffen, Viele Besucher der Stuttgart German Masters dürften mit der App „Specta- tor Judging“ schon vertraut sein. Mit- tels dieser App wird jeder Zuschauer zum Richter. Hier hat man die Chance, bislang nur in der Dressur, die Prüfun- gen live zu bewerten und für jeden Ritt Noten zu vergeben. Wer möchte, macht das einmal für die Prüfung im Gesamten ‒ oder sogar richtergetreu für jede einzelne Lektion. Immer wie- der beeindruckend, wie dicht die Zuschauer an den ech- ten Richterergebnissen dran sind. Und wer be- sonders fleißig votet, kann sogar Tickets für das Turnier im nächs- ten Jahr gewinnen. Die in.Stuttgart Veran- staltungsgesellschaft belohnt so die „Hobby- Richter“, die die Dressur mit ihren Ergebnissen zusätzlich noch ein wenig spannender machen. Spectator Judging ‒ was ist das eigentlich? während der Prüfung gibt es Up- dates und schnelle Fakten zwi- schendurch und nach der Prüfung wird verglichen: Stimmten die Pro- gnosen von den Zuschauerrängen? Wie dicht waren die App-User dran? Der, der am besten tippt, gewinnt so- gar Karten fürs nächste Jahr. Und wann gilt es für die Springsport- fans? Heute Abend! Zum Mercedes German Master. Um 20.45 Uhr beginnt die Prüfung – aber den Parcours sollte man sich rechtzeitig im Voraus an- schauen, und dann heißt es: Wer bleibt null, wer gewinnt? Monika Schaaf Mercedes German Master: plötzlich Stilspringprüfung Das beliebte Spectator Judging wird nun auf das Springreiten ausgeweitet. Heute Abend dürfen Springreitfans ihr Expertenwissen zeigen.

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