REITERJOURNAL-EXTRA 2017 - Freitag

Seite 34 Rei ter journal -Ext ra Freitag, 17. November 2017 Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl und ihre Mutter Micaela über Muttergefühle, Oma-Sein und schlaflose Nächte Zuletzt kam Jessica von Bredow-Werndl „nur“ als Dressurreiterin nach Stuttgart. In diesem Jahr auch als Mutter. Und die Mutter ist nicht mehr nur Mutter, sondern auf ein- mal auch Oma. Wie ist das so? Jessica von Bredow-Werndl: Schön, anders. Und ich freue mich, dass ich jetzt hier in Stuttgart trotzdem so schnell reiten kann. Wie hat sich der Alltag für Sie verändert, Frau Bredow-Werndl, – Ausschlafen ist nicht mehr so wirklich, oder? Jessica von Bredow-Werndl: Moritz be- stimmt meinen Rhythmus. Mama springt aber sehr oft ein. Vormittags habe ich für vier bis fünf Stunden ein Mädchen, das sich um ihn kümmert. In dieser Zeit kann ich dann losreiten. Nachmittags ist meine Mutti da, die nach ihm guckt, mein Mann hilft auch, wann immer er kann und der Opa ist ebenso, soweit er kann, zur Stelle. „Kein Computer, sondern Waldkindergarten, Tiere und Dreck!“ „ pute , s a d in , c Micaela Werndl: Jede Hand ist hilfreich. Jessica von Bredow-Werndl: Es ist einfach schwierig, wenn man mittwochs schon los aufs Turnier muss, vor allem für meinen Mann Max wegen dem Geschäft. Da ist es natürlich leichter, wenn die Turniere nicht weit weg von zu Hause sind. Micaela Werndl: Je näher, desto besser. Wir leben ja schon fast in Österreich. Da kom- men uns Turniere wie Salzburg oder hier in Stuttgart natürlich entgegen. Moritz bestimmt also derzeit die Turnierpla- nung ein Stück weit mit? Jessica von Bredow-Werndl: Nein. Wir fin- den für Moritz immer eine Lösung, notfalls springt auch mal die Pferdephysiotherapeu- tin mit ein (lacht). Micaela Werndl: Wir sind einfach allesamt ein gut eingespieltes Team, die gesamte Fa- milie hilft sich hier gegenseitig. Das heißt, die Mutter in ihrer Funktion als Oma ist jetzt auch mehr gefordert? Micaela Werndl: Ja. Für mich ist es eine große Umstellung. Ich muss mich jetzt viel mehr zur Verfügung stellen. Moritz ist ja erst drei Monate alt – und ich bin immer noch in der Umstellung. Aber ich freue mich so sehr, dass Jessi ein Baby bekommen hat. Das war ein großer Wunsch von mir für meine Toch- ter. Ich tue alles, um sie zu unterstützen. Reiten und Mutter-Sein unter einen Hut be- kommen – ist das eine ganz besondere Her- ausforderung für Sie? Jessica von Bredow-Werndl: Solange man stillt, auf jeden Fall. Aber diese Mutterge- fühle kann man sich vorher gar nicht vor- stellen. Das ist etwas Unglaubliches. Wer muss denn nachts eigentlich öfter raus – Sie oder Ihr Mann? Jessica von Bredow-Werndl: Ich stille ja – also ich. Aber mein Mann schläft auch so tief, dass er ihn gar nicht hört (lacht). Bleibt überhaupt noch Zeit für Sie selbst? Jessica von Bredow-Werndl: Eine berech- tigte Frage. Man muss sie sich bewusst neh- men. Zur Zeit dreht sich aber wirklich alles um Kind und Pferd. Frau Werndl – Sie haben ja selbst zwei Kin- der erfolgreich groß gezogen. Welche Rat- schläge kann man nun von Mutter zu Mutter mal eben so weitergeben? Foto: TOMsPic Wir sind einfach allesamt ein gut eingespieltes Team. Micaela Werndl

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