REITERJOURNAL-EXTRA 2017 - Samstag

Menschen hier in der Schleyer-Halle Präzisi- onsarbeit. Bis die erste Startglocke ertönt, greifen zahlreiche Rädchen in andere. Die Parcourschefin Christa Jung und ihr Team dabei zu begleiten, ist eine spannende Be- schäftigung. Und so entsteht – zum Beispiel – die Springbahn für den German Master: Montagabend, 19 Uhr, Bad Friedrichs- hall: Christa Jung sitzt zuhause an ihrem Rechner und entwirft die Springbahn in ers- ten Linien. Die Konturen sind im Kopf der weitgereisten und championatserfahrenen früheren Grundschullehrerin schon entstan- den. Wo steht die Dreifache Kombination, wo liegen Start und Ziel? Die erste Komposi- tion entsteht im Geiste. Dann folgt eine erste Skizze auf dem Papier. Ihr Mann und ständi- ger Begleiter Karl-Georg Jung, selbst Par- courschef, wirft einen ersten Blick auf den Entwurf. „Ja, so geht’s.“ Dienstagabend, Stuttgart, Schleyer-Halle: Christa und Karl-Georg Jung haben ihre Rechner in einem Kämmerchen in den Kata- komben der Schleyer-Halle aufgebaut. Sie treffen sich erstmals mit ihren Assistenten Ralf Hollenbach und Louis Konickx – beide sind selbst internationale Parcourschefs, der Holländer hat dieses Jahr in Göteborg sogar bei den Europameisterschaften aufgebaut. Ab diesem Zeitpunkt sind die vier vom Par- cours auf Augenhöhe. Christa Jung ist die Chefin, aber sie muss es nicht extra betonen. Die Parcoursdesignerin zeigt die Donners- tag-Springbahnen und die Entwürfe zu den wichtigsten Springen des Turniers, zum Bei- spiel des German Master. Rückblick: Schon ein paar Wochen zuvor hat Christa Jung bei der Firma Beck und Heun Hindernismaterial in ausreichender Menge und Vielfalt geordert und mit dem Marketing der Turnierorganisation abge- stimmt, welche Sponsorensprünge in die C hrista Jung setzt noch einmal den Zoll- stock an. Sie senkrecht. Ralf Hollen- bach, einer ihrer Assistenten, waage- recht. Höhe und Weite des Oxers stimmen auf den Zentimeter. Die Frau mit den schwar- zen Augen und schwarzen Locken lässt den Blick durch die Arena schweifen, geht den Parcours im Geiste noch mal durch. Dann nickt sie, ein bisschen erleichtert, aber den- noch angespannt. Passt alles? Sie schließt kurz die Augen und hebt die Hand. Das Zei- chen für den Richterturm. Die Glocke er- klingt durch die Halle: Der Parcours ist zur Besichtigung freigegeben. Bis die Reiter im Gänsemarsch in die Halle schreiten, Distanzen in weiten Schritten ab- messen und an den oberen Stangen wackeln, bis der Parcours parat ist, erledigen viele Seite 26 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 18. November 2017 Wenn die Jung-Maschine läuft Eine hektische halbe Stunde beim Parcoursaufbau in der Halle – ein Rädchen greift ins andere. Foto: TOMsPic Foto: TOMsPic Foto: TOMsPic Foto: TOMsPic

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