REITERJOURNAL-EXTRA 2017 - Samstag

Parcourschefin Christa Jung, oben links mit ihren Assistenten, kann sich auf ein starkes Team verlassen. Markus Lämmle koordiniert von außen die Logistik der Umbauten in der Halle (o. m). Bahn gehören. Alles ist zuvor angeliefert worden. Als das Turnier beginnt, hat die Par- courschefin den Überblick, kennt jede Stange und jede Planke fast persönlich. Donnerstagnachmittag, Schleyer-Halle: Das Jung-Team hat sich den German Master vorgenommen und feinjustiert. Das ge- schieht vor Ort, wenn bekannt ist, wie stark das Starterfeld und wie gut die Form der Pferde wirklich ist. Dann geht es um die letz- ten Zentimeter in den Abmessungen, aber auch in den Distanzen. Daran entscheidet sich letztendlich der Schwierigkeitsgrad. Auch der Einblick der Fernsehkameras spielt eine Rolle, ebenso die Frage, welcher Spon- sorensprung für die Prüfung „verkauft“ ist. Der Parcours entsteht auf dem Papier in sei- ner letzten ausgeklügelten Variante und wird mehrfach ausgedruckt: Alle, die am Auf- bau beteiligt sind, bekommen ein Exemplar. Freitagabend, 21.30 Uhr, Schleyer-Halle: Christa Jungs Parcoursmannschaft steht in den Startlöchern, es sind rund 30 Helfer, die sich meistens seit vielen Jahren kennen und für den Einsatz in der Schleyer-Halle eine Woche Urlaub nehmen. Sie kommen aus dem ganzen Land, viele sind selbst Parcours- chefs. Jeder weiß hier, was er tut. Fünf Autos sind mit den passenden Stangen, Planken und Fängen geladen. Jedes Team besteht aus fünf Leuten und einem Fahrer. Die An- hänger sind mit genau den richtigen Sprün- gen, aber auch schon mit dem Blumen- schmuck bestückt, jedes Team wird gleich einen Bereich des entstehenden Parcours an- steuern und in Windeseile abladen. 21.40 Uhr, Schleyer-Halle: Vierspänner-Fahren und Schaubild sind beendet, jetzt muss alles ganz schnell gehen. Um 22.15 Uhr muss der erste Starter in die Bahn. An der Ein- fahrt steht Markus Lämmle, der seit 27 Jah- ren diese neuralgische Stelle bewacht. Es geht zu wie am Boxenstopp der Formel Eins. Drei Pritschenwagen starten und brausen in die Bahn, die in Windeseile leer geräumt wird. Parallel dazu winkt Lämmle schon die fünf Mercedes-Ge- ländewagen mit Anhänger in die Halle; es wird hektisch, aber nicht chaotisch. 21.45 Uhr Schleyer-Halle: Aus jedem Auf- bau-Team tragen zwei bis drei Leute zu- nächst zu Fuß Stangen in die Bahn und legen die Linien aus; da kommt es noch nicht auf die letzten Zentimeter an, aber die anderen wissen, wohin sie folgen müssen. Während aus den am Boden liegenden Stangen rich- tige Sprünge werden, beginnt Karl-Georg Jung, die Bahn mit dem Messrad abzugehen. Jetzt wird es schon genauer. Währenddes- sen schreiten Christa Jung, Ralf Hollenbach und Louis Konickx die Distanzen ab. Der Par- cours wächst. Parallel dazu wird die Zeit- messung aufgebaut. Und die kleinen grünen Traktoren der Firma terra-tex rasen wild durch die Arena, präparieren den Boden. 21.55 Uhr, Schleyer-Halle: Die Parcours- chefs messen mit Zollstock und Maßband noch mal alles nach, kontrollieren Stangen und Ständer. Testen die Zeitmessung. Jetzt geht es um Zentimeter. Die Bodenpflege- Traktoren und Geländewagen verlassen die Halle. Dann nickt Christa Jung, ein bisschen erleichtert, aber dennoch angespannt. Passt alles? Sie schließt kurz die Augen und hebt die Hand. Das Zeichen für den Richterturm. Die Glocke erklingt durch die Halle: Der Par- cours ist zur Besichtigung freigegeben. Es kann losgehen. Punktlandung, wie immer. Roland Kern Donnerstag, 16. November 2017 Seite 27 Foto: TOMsPic Foto: TOMsPic

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