REITERJOURNAL-EXTRA 2017 - Samstag

www.reitstiefel-kempkens.de · Luth.-Kirch-Str. 75-77 · D-47798 Krefeld · Tel. (02151) 2 35 08 · Fax. 80 42 38 Donnerstag, 16. November 2017 Seite 29 diese Aufgabe auf die Bundestrainer überge- gangen. Als ich mit dem Turnierfahren auf- gehört habe, ist nach Ansicht der FN ein Va- kuum, eine Lücke entstanden, diese sollte durch die Perspektivgruppe gefüllt werden. Ohne die damalige Unterstützung von Spon- soren wäre nichts daraus geworden. Jetzt ist die FN am Zuge. Anderes Thema: Die EM in Göteborg liegt ja noch nicht lange zurück. Deutschland hat dort sehr gut abgeschnitten. Lag das auch an der guten Vorbereitung durch Weltmeis- ter Boyd Exell (der bei der Europameister- schaft keine eigenen Ambitionen hatte) und an den beiden Pferden, die er Georg von Stein zur Verfügung gestellt hat? Georg von Stein: Das ganze Jahr waren wir schon auf die EM fokussiert. Christoph Sand- mann und Mareike Harm sollten in der Dres- sur punkten und ich im Gelände. Das guter Abschneiden von Mareike Harm war mit Si- cherheit die Basis für den Erfolg. Die beiden Pferde, die ich von Boyd Exell für die Dres- sur bekommen habe, haben mir zu einem gute Dressurergebnis verholfen. Fürs Ge- lände haben sie weniger gebracht. Das Trai- ning von Boyd Exell und die beiden Pferde haben aber deutlich mehr Sicherheit ge- bracht. Trainiert wurde auf der Anlage von Mareike Harm in Schleswig-Holstein, vorwiegend Dressur. Die Hauptkosten hat die FN übernommen, wir Aktive haben uns aber auch beteiligt. Michael Freund: Mir ist in Göte- borg aufgefallen, dass Georg von Stein sehr viel mehr selbst mit seinem Gespann gearbeitet hat und viel zweispännig trai- niert hat. Ich denke, man muss in allen Bereichen fortschrittlich denken. Die Einschaltung von externen Trainern gibt es ja auch bei anderen Pferdesport- Disziplinen und die hat sich be- währt und ist eine gute Sache. Wäre ein solcher „Kurs“ auch für die Hallensaison angebracht? Georg von Stein: Mit Boyd Exell sicher. Dass nur Christoph Sand- mann als deutscher Fahrer die Qualifikation 2017/2018 er- reicht hat, unterstreicht das. Erst durch Sandmanns Verzicht bin ich zum Zuge gekommen. Beim Indoor muss bisher jeder selbst die Initiative ergreifen. Da ließe sich noch manches ändern. Einen Kon- flikt gibt es natürlich in gewisser Weise auch, da Boyd Exell ja selbst am Start ist. Michael Freund: Die Vorbereitung auf das Indoor müsste so intensiv betrieben werden, wie das Boyd Exell vormacht. Wer sich qua- lifizieren will, muss natürlich gezielt darauf hinarbeiten. Wer sich qualifiziert hat, muss sich sehr gut vorbereiten. Das kann sich nicht jeder Fahrer, auch wegen der Kosten, leisten, denn was Boyd Exell betrifft, kann es für die zwei oder drei Qualifizierten zu teuer werden. Da sollte man sich im Vorfeld schon an einen Tisch setzen und gegebenenfalls im Oktober ein Hallentraining ansetzen. Welchen Stellenwert haben Indoor-Wettbe- werbe und FEI- Weltcup heute? Michael Freund: Aus der Startzeit sind nur noch wenige dabei, IJsbrand Chardon, Boyd Exell, Christoph Sandmann und Jozsef Dob- rovitz. In der Anfangszeit wurde wesentlich langsamer gefahren, trotz damals größerer Spurbreiten. Heute wird mit mehr Risiko ge- fahren. Das kommt bei den Zuschauern bes- ser an. Das Indoor hat sich zwar verändert, wird aber sicher bleiben. Georg von Stein: Wir fahren auch, um den Zuschauern eine Show zu bieten, hier setze Hat die Saison bereits geplant: Michael Freund Foto: Krenz

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