REITERJOURNAL-EXTRA 2017 - Samstag

Seite 30 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 18. November 2017 ich den Stellenwert sehr hoch an. Gerade die höhere Geschwindigkeit reizt mich, außer- dem die spezielle Atmosphäre in der Halle. Beides bedeutet eine extreme Herausforde- rung für mich und mein Gespann. Was sollte sich am Indoor ändern? Michael Freund: Langsamer muss es nicht werden, wichtig ist, dass die Parcours flüssig fahrbar bleiben, Das Risiko darf nicht weiter gesteigert werden. Georg von Stein: Wir müssen noch mehr auf den Tierschutz achten. Wir dürfen keine Bil- der erzeugen, an denen Anstoß genommen werden kann. Es ist natürlich immer eine Gratwanderung zwischen Action, Geschwin- digkeit und der maximalen Sicherheit. Können sich nur solche Fahrer eine Teil- nahme erlauben, die ein spezielles Hallenge- spann haben oder kann man auch mit einem auf die Halle umgestellten Freilandgespann vorne mitfahren? Michael Freund: Ich habe mein Freilandge- spann immer auch in der Halle eingesetzt. Manchesmal habe ich es durch einen Traber verstärkt. Damals war das kein Problem. Heute ist das sicher anders. Georg von Stein: Ich habe ein spezielles Ge- spann für die Halle, anders geht das nicht. Eine idealistische Forderung wäre, wenn von diesen Gespannen auch eine vorherige Dres- sur in der Halle gefordert würde. Auch wenn das Publikum immer mehr spektakuläre Fahrten verlangt, müssen wir Fahrer noch mehr auf Sicherheit und Fahrbarkeit achten und das Risiko nicht zu hoch setzen. Kann man sich durch die Teilnahme am In- door 2017/2018 auch auf die Teilnahme an den Weltreiterspielen in Tryon im Bundes- staat North Carolina vorbereiten? Georg von Stein: Ich sehe darin eine Mög- lichkeit, nach Ansicht unseres Bundestraines Karl Heinz Geiger wird dadurch die Griffge- schwingkeit der Fahrer an den Leinen er- höht, der Fahrer lernt schneller vorauszu- denken. Das zahlt sich dann bei der Fahrt im Gelände natürlich aus. Michael Freund: Diese Vorstellung versu- chen Chester Weber und ich umzusetzen Werden überhaupt genügend Viererge- spanne (aus Europa) für die Weltreiterspiele zusammen kommen? Georg von Stein: Nach meinen Informatio- nen müssen Fahrer aus mindestens neun Nationen teilnehmen, es müssen aber zur Erfüllung der FEI-Regel nicht unbedingt neun Mannschaften zustande kommen. Michael Freund: Mit Fahrern aus Frank- reich, den Niederlanden, Belgien, Deutsch- land und Ungarn sowie aus den USA und Australien wären es schon sieben Nationen. Ich denke, die fehlenden zwei Nationen wer- den noch dazu kommen. Gibt es dazu schon Pläne und steht die grüne Saison 2017 bereits im Zeichen der Weltmeisterschafts-Teilnahme? Georg von Stein: Wir werden unsere Tur- nierteilnahmen auf die WM abstimmen, spe- zielle Sichtungen wird es nicht geben. Die Hat die WM im Fokus: Georg von Stein Gespanne werden natürlich in dieser Rich- tung eingesetzt, um uns zu qualifizieren. Michael Freund: Unser Terminplan für 2018 steht schon fest. Das Gespräch führten Eberhard Platz und Sabine Wentsch Nach einem verpatzten ersten Umlauf musste sich der amtierende Europa- meister und Stuttgarter Vorjahressie- ger IJsbrand Chardon (Niederlande) trotz fehlerfreier Fahrt im zweiten Um- lauf mit Rang zwei hinter Weltmeister Boyd Exell begnügen. Der Australier konnte sich nach einer superschnellen fehlerfreien Erstrunde im zweiten Um- lauf sogar einen Abwurf leisten, ohne dass er seinen souveränen Sieg mit deutlichem Vorsprung vor Chardon gefährdete. Beachtlicher Dritter wurde der von Michael Freund trainierte Amerikaner Chester Weber vor Georg von Stein. Der einzige Deutsche im Weltcup, der mit einer Wildcard star- tete, konnte sich in der zweiten Runde deutlich steigern. Der Belgier Edouard Simonet und der Franzose Benjamin Aillaud enttäuschten als Fünfte und Sechste. Bei der Ehrenrunde überließ Boyd Exell zur Gaudi des Publikums die Leinen vorübergehend Buschrei- ter Michael Jung, der auch in dieser Disziplin mitmischen könnte. Boyd Exell vor Chardon Foto: Krenz Foto: Krenz

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