REITERJOURNAL-EXTRA 2017 - Samstag

Seite 36 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 18. November 2017 Der Jüngste in der Sprecherkabine Der gebürtige Niedersachse Christian Kröber aus Hamburg ist der „Neue“ am Mikrofon. N ach dem Wechsel von Kai Huttrop-Hage in die Turnierleitung hat der Hamburger Christian Kröber dessen Platz am Mik- rofon übernommen. Auf den mit Pferden in Westfalen auf- gewachsenen Betriebsleiter von Albführen ist der eben- falls mit Pferden aufgewach- sene Niedersachse gefolgt, der kein Neuling in der Szene ist. Wer Turniere wie Balve, Neumünster, Gera, Mann- heim, Donaueschingen und Albführen „kann“, der kann auch Stuttgart. Das mag wohl Kai Huttrop-Hage im Sinn ge- habt haben, als er den 1988 in Ankum im Artland gebore- nen und in Bramsche aufge- wachsenen Sohn des Equi- tana-Erfinders Wolf Kröber für Stuttgart engagierte. Dass Christian Kröber dieser Job „im Blut liegt“, bestreitet er nicht. Früheren Besuchern der größten Pferdemesse der Welt ist der Name Wolf Krö- ber noch geläufig, der das Essener Event gegründet und groß gemacht und viel Ge- spür für Show und Entertain- ment hatte. Christian Kröber ist mit der Messe groß ge- worden und war bereits als 18-Jähriger Mitglied im Messe-Team, das alle Abläufe und Programme koordi- nierte. Als in einer Halle ein- mal der Sprecher ausfiel, fiel die Wahl auf den Kröber- Sohn, der schon in seiner Schulzeit Abi-Bälle und Veranstaltungen mo- deriert hatte. „Selbstverständlich hatte ich Lampenfieber“, gibt er zu. Doch offenbar hatte er die entsprechenden Gene mitbe- kommen, denn alles klappte. „Ich bin zwar ein Kind der Equitana, habe aber nie ver- sucht, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten, sondern bin meinen eigenen Weg ge- gangen“, bekennt er. Mit 20 war er auf einem Holsteiner von Li- naro/Calvadur Dritter der Landesmeister- schaften der Jungen Dressurreiter in Weser- Ems, bestritt erfolgreich S-Dressuren und hatte zudem auf einem Oldenburger der Fa- milie Erfolge in L-Springen. Seine ältere Schwester Sandra leistet in ihrer Reitschule Basisarbeit bei der Ausbildung von 120 Kin- dern. Seine Schwester Antje war erfolgreiche Buschreiterin. Nur seine bei- den Brüder hatten mit Pfer- den nichts im Sinn. Während seiner Gymnasialzeit in Bramsche war Christian Krö- ber als Austauschschüler ein Jahr in Kanada. An den Ba- chelor der Wirtschaftswis- senschaften mit Schwer- punkt Finanzen in Frankfurt (2009 bis 2013) schloss sich in Göttingen und Shanghai (2013 bis 2015) der Master an. Beim Besuch von Turnie- ren in China lernte er viele dort tätige deutsche Reiters- leute kennen. Bei einem großen deutschen Turnierveranstalter hatte er schon 2009 ein Praktikum absolviert. Beim „Summer Meeting“ in Gera war er erst- mals Sprecher. Im Jahr 2013 kam auch das Turnier auf dem Mannheimer Maimarkt dazu, bei dem er 2015 den 100. CSIO und den Nationen- preis moderierte. Modera- tion ist neben dem „Brot- und Butter-Geschäft“ am Mikro- fon immer etwas Neues. In Stuttgart war es am Mitt- woch die Kür von Isabell Werths Schimmelhengst DSP Belantis zum Masters- Hengst. Bei diesem Auftakt zum bunten Schau-abend er- lebte Christian Kröber „haut- nah“, wieviel Vorbereitung, Absprache und Koordination erforderlich ist, bis ein Auf- tritt so gelingt wie geplant. Allemal, wenn sich – wie am Mittwoch Abend – das Fernsehen kurzfristig und überraschend zur Kür angesagt hat. Er weiß, dass er auf Unvorhersehbares der Situ- ation angemessen reagieren muss, etwa bei Unfällen. „Als Reiter fühle ich mit dem Betrof- fenen, als Beauftragter des Veranstalters muss ich aber auch an die Information der Zuschauer denken. So etwas kann man nicht lernen.“ Eberhard Platz Christian Kröber: auch auf Unvorhersehbares angemessen reagieren Foto: TOMsPic

RkJQdWJsaXNoZXIy NDAzMjI=