REITERJOURNAL-EXTRA 2017 - Samstag

Wilhelm Schetter GmbH Haustechnik l 71394 Kernen-Stetten | Tel. 07151 4015-0 l info@schetter.de l www.schetter.de mzwei.eu Perfekte Lüftungssysteme von Schetter sorgen für beste Trainingsbedingungen in Reithallen Liebes Stuttgarter Publikum, im Moment wird über ein so genanntes „HiLo-Drop“-Verfahren diskutiert. Dahinter verbirgt sich die Idee, dass die tiefste Wert- note für eine Lektion (lowest) und die höchste Note (highest) gestrichen werden. Ich sage ganz klar und bin dabei auch mit der überwiegenden Zahl der aktiven Reiter einig: Ein solches Verfahren ergibt keinen Sinn! Es führt die wohl überlegten unterschiedlichen Richterpositionen ad absurdum. Wenn ein Pferd die Zunge an einer Seite, sa- gen wir außen, heraushängen lässt im star- ken Trab, muss der Richter das mit nicht mehr als Fünf beurteilen. Die anderen Rich- ter, die das nicht sehen können, geben zwei Achten und zwei Neunen. Bei fünf Richtern ist das nach aktueller Richtmethode dann im Schnitt eine 7,8. Nach „HiLo“ eine 8,3. Und das ist nur ein Beispiel. Außerdem: Es hat lange gedauert, bis das, was immer wieder gefordert wurde, endlich umgesetzt worden ist: dass die Richter nicht nur Noten zwischen sechs und acht geben, sondern die Notenskala voll ausschöpfen. Nach oben und nach unten. Diese Richter, wollen wir sie nun erfahren, mutig oder wie auch immer nennen, würden nun abgestraft. Der Wegfall der Schlussnoten ist für mich ebenso indiskutabel. Sie geben das Große und Ganze wieder. Wenn ich ein Pferd habe, das Pass geht, muss das in den Schlussnoten auch noch einmal auftauchen, weil es ja maßgeblich für den Gesamteindruck ist – eine Grundgangart fehlerhaft, das ist essen- tiell! Wenn generell die Reinheit der Gänge am Ende keine Rolle mehr spielen würde, wäre das ein Rückschritt, weil dem Differen- zieren zwischen dem Besseren und dem Gu- ten wieder etwas weggenommen würde. Ich bin offen für alle Änderungen, die unseren Sport voranbringen. Aber sie müssen sinn- voll sein. Bei den konkreten Vorschlägen kann ich das leider nicht erkennen. Nicht am System, sondern an der Qualität des Rich- tens muss gearbeitet werden. Wir brauchen mehr Schulung und Austausch, damit wirk- lich ganz klar ist, was im Viereck wie bewer- tet wird. Denn: Wenn man nicht schwimmen kann, liegt das ja auch nicht an der Badehose! Ihre Isabell Werth Foto: Krenz Samstag, 18. November 2017 Rei ter journal -Ext ra Seite 43

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