REITERJOURNAL-EXTRA 2017 - Samstag

Seite 6 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 18. November 2017 die Uhr geguckt, habe gesehen, dass ich gut liege und konnte mir so noch Zeit nehmen für letzten Sprung. Otto hatte aber eigentlich gesagt, dass ich nach dem gestrigen Ritt heute etwas Ruhe reinbringen soll.“ Schon vorgestern dominierte die Reiterin aus Zolling in der Qualifikationsprüfung zum German Master und auch in der zweiten Qualifikation am gestrigen Tag war sie wie- der null. Drei Nullrunden an einem Tag also. Ein ganz schönes Pensum, aber DSP Alice wirkte, als könnte sie gleich noch mal über die Startlinie galoppieren. Übrigens wird mit Simone Blum als Master-Siegerin eine Serie gehalten: Seit sechs Jahren konnte am Frei- tagabend nämlich die deutsche Hymne ge- spielt werden. 2012 war es Christian Ahl- mann, 2013 Daniel Deußer, es folgten Lud- ger Beerbaum, wieder Christian Ahlmann und noch mal Daniel Deußer im vergange- nen Jahr. Als letzte Amazone stand Meredith Michaels-Beerbaum 2010 mit Shutterfly ganz vorne. Welchen Stellenwert der Sieg von Simone Blum in der Aufreihung dieser Namen hat, wird also schnell deutlich. Wie ihre Vorgänger könnte auch sie zukünftig eine Rolle im deutschen Nationalteam spie- len. Da liegt die Frage nahe, ob die Ausnah- mestute – eine „Granate“, wie Bundestrainer Otto Becker sagt – zum Verkauf steht. „Nein“, erläuterte die studierte Lehrerin. „Ich habe die besten Sponsoren der Welt. Meine El- tern.“ Die Stute, die auch am Sonntag im Weltcup an den Start gehen wird, bekommt nach dem Turnier eine dreimonatige Winter- pause, Blum selbst fährt auch in den Urlaub. Die Weltcup-Saison findet für die beiden nicht statt. „Alice ist eigentlich gar kein Hal- lenpferd, sie ist bodenscheu“, so Blum. „Män- ner mag sie auch nicht. Aber sie hat das beste Herz, das man sich wünschen kann.“ Zweiter im Mercedes German Master wurde der Schwede Henrik von Eckermann, der mit seinem Spitzenpferd, dem belgischen Wal- lach Cantinero v. Cento schon so aufs Gaspe- dal gedrückt hatte, dass man dachte, es würde nicht mehr viel gehen. Aber Blum als Schlussreiterin holte noch mal über einein- halb Sekunden raus. Platz drei ging an den Borkener Marcus Ehning mit der Canturo- Tochter Cristy. Die beiden BW-Reiter Marcel Marschall mit Utopia und Michael Jung mit fischerChelsea, die sich ebenso für das Ger- man Master qualifiziert hatten, wurden nach vier bzw. acht Strafpunkten im Umlauf Elfter und Zwölfter. Dennoch: Die beiden haben eine klasse Leistung gezeigt. Zwei Reiter aus dem Ländle im Springen der besten zwölf am Freitagabend – das gab’s dann auch noch nie in der Schleyer-Hallen-Geschichte. Samba in der Schleyer-Halle In der ersten internationalen Springprüfung des gestrigen Tages über 1,45 m tanzte Bra- silien Samba: Pedro Veniss und die elfjährige Anaya Ste Hermelle v. Andiamo verhinder- ten einen Sieg von Michael Jung. Der Reiter aus Horb hält seit der Euro beständig an sei- ner Silber-Serie fest. Auch in der Schleyer- Halle rangierte er jetzt schon mehrfach auf dem zweiten Rang. Mit fischerChelsea, sei- ner neunjährigen Check In-Tochter, musste er sich dem Brasilianer nur knapp geschla- gen geben. In der gestrigen Qualifikation zum German Master war er mit fischerSolution ebenso Zweiter, hinter Jur Vrieling, der sich mit seinem Sieg auf Zypern III für das German Master empfohlen hatte. Spät am Abend stand Turnierleiter Andreas Krieg vor der Schleyer-Halle und sinnierte laut: „Was ein geiler Abend!“ Monika Schaaf Starke Leistung von Marcel Marschall Jur Vrieling und Zypern III siegten in der Qualifikation zum German Master-Springen. Foto: TOMsPic Foto: TOMsPic

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