Turnier-Zeitung 37 Familienglück: Henrik von Eckermann und Ehefrau Janika Sprunger (r.) leben mit Söhnchen Noah in Holland. Emotionen pur! Drei Mal Gold gewann King Edward unter Henrik von Eckermann. Nebenerwerb. King Edward trägt in seinem Pass zwar den belgischen Stempel, geht allerdings auf Hannoveraner Linien zurück. Im Alter von zwei Jahren hatte Familie Impens King Edward verkauft – für „relativ wenig Geld“, wie sie rückblickend sagen. Fast zwei Stunden hatten sie damals gebraucht, um den Wildfang von der Koppel einzusammeln und zu verladen, erinnern sie sich zurück. Fünfjährig gelangte King Edward in den Besitz von Ines De Vos. Sie bildete den Wallach weiter aus, förderte ihn bis zu 1,40-Meter-Springen. Ines De Vos stellte King Edward sogar auf den Belgischen Meisterschaften vor, das war 2017 und „King“ war gerade mal sieben Jahre alt. Der immer besser springende Fuchs wuchs bei Familie De Vos im hauseigenen Stall hinter dem Garten des Wohnhauses auf – als echtes Familienpferd. Dementsprechend klar war es auch, dass King Edward zunächst auf keinen Fall verkauft werden sollte. Als irgendwann aber die Schweizer Nationenpreisreiterin Janika Sprunger anklopfte und zum Probereiten vorbeikam, war Kings Zukunft besiegelt, und es sollte eine goldene werden. Sprunger, die mit ihrem Ehemann Henrik von Eckermann eine eigene Reitanlage im niederländischen Kessel erbaute und betreibt, ließ sich mit dem 1,65 Meter großen und damals noch sehr grünen Fuchs sehr viel Zeit, förderte ihn schließlich bis auf Fünf-Sterne- Niveau. Im November 2020 erreichte die Medien die Nachricht, dass Sprunger ein Kind erwarte. Im April 2021 wurde Sohn Noah geboren. Ihr Gatte Henrik von Eckermann übernahm daher King Edwards Zügel, der am liebsten barhuf ohne Eisen durch den Parcours fliegt. Was dann passierte, ist Geschichte. Neben dem Mannschaftstitel bei den Olympischen Spielen in Tokio gewann King Edward unter von Eckermann auch den Großen Preis von Prag, dem äußerst hochdotierten Playoff-Springen der Longines Global Champions Tour, und den Großen Preis von Samorin in der Slowakei. Im Top Ten-Finale von Genf belegte er knapp geschlagen Rang zwei hinter Weltpferd Explosion W, der mit dem Briten Ben Maher nicht weniger Triumphe sammelt. 2022 siegten King Edward und Henrik von Eckermann unter anderem im Großen Preis von St. Tropez oder auch beim schwedischen Heimspiel in Stockholm. Mit Doppel-Gold bei den Weltmeisterschaften in Herning geht King Edward dann endgültig in die Annalen des Springsports ein. Er krönte sich selbst und die Springsportwelt genoss es förmlich, dem charmanten Fuchs dabei zuzusehen. Ann-Kathrin Brodbeck Es war der 1. Dezember 2019 im polnischen Poznan, als die Springsportszene erstmals aufmerksam wurde auf einen kleingewachsenen Fuchs mit schmaler Blesse im Gesicht, er trägt den Namen King Edward. Wohl kaum einer ahnte zu diesem Zeitpunkt, wie treffend dieser Name ihn einmal beschreiben würde. Im Sattel des unscheinbaren BWP- Wallachs hatte die Schweizer Amazone Janika Sprunger das Weltcup-Springen von Poznan über 1,60 Meter gewonnen. Dieser Sieg sollte den Durchbruch zu einer sagenhaften Karriere bedeuten. Und jetzt, bald drei Jahre später, zählt King Edward zu den bekanntesten und meistgefragten Springpferden der Welt. Drei Goldmedaillen hat er in den letzten zwei Jahren unter Janika Sprungers Gatten Henrik von Eckermann gewonnen, den Sohn des Edward hatte der 41-jährige Springreiter zu Mannschafts- und Einzelgold der diesjährigen Weltmeisterschaften im dänischen Herning geführt, bereits im Jahr zuvor hatte es Gold für die schwedische Equipe bei den Olympischen Spielen von Tokio geregnet. Immer wieder absolviert King Edward Runde um Runde in unvergleichbarer Manier. „Er hat das Gesamtpaket. Er ist vorsichtig, er hat Vermögen, er hat Energie“, gerät seiner Reiter Henrik von Eckermann ins Schwärmen, wenn er sein aktuelles TopPferd beschreiben soll. Geboren wurde King Edward am 21. Mai 2010 in der belgischen 1000-Seelen-Gemeinde Ressegem. Sein Züchter Wim Impens ist selbst aktiver Reiter, betreibt die Zucht mehr als
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