Turnier-Zeitung 2022 - STUTTGART GERMAN MASTERS

Turnier-Zeitung 44 Vet-Check, Dopingkontrolle oder Behandlung eines verletzten Pferdes – bei einem internationalen Event wie den German Masters ist dafür ein sogenannter FEI-­ Tierarzt verantwortlich, der nach den Regeln des Weltreiterverbandes handelt. Dr. Ulrich Walliser kennt die Schleyerhalle wie seine Westentasche – seit fast 20 Jahren ist er dort im Einsatz. In diesem Jahr wird er mit seinem Team aus drei weiteren Tierärzten vor Ort sein. „Der personelle Aufwand ist immens“, sagt er. „Wenn die Pferde anreisen, messen wir zunächst bei allen die Temperatur, kontrollieren die Pässe und Transponder-Chips.“ Bei mehreren hundert Pferden ganz schön viel Arbeit. Walliser und seine Kollegen sind ein eingespieltes Team. „Da sitzt jeder Handgriff“, so der Leiter des tierärztlichen Zentrums für Pferde in Kirchheim. Das Turnier in der Schleyerhalle hat Tradition: „Wir kommen sehr gerne hierher.“ Die Arbeit der Tierärzte unterliegt strengen Kriterien des FEI-Reglements. Während Ulrich Walliser als FEI Veterinary Delegate und damit als leitender Tierarzt bei den Kontrollen der Pferde im Einsatz ist, sind seine Kollegen Carlotta Steinbach, Christian Schreitmüller und Barbara Kühn die sogenannten Treating Veterinarians, die behandelnden Tierärzte. Damit sie als FEI-Tierärzte arbeiten dürfen, müssen alle jährlich eine Prüfung absolvieren. Kurzer Dienstweg, schnelle Hilfe Die Aufgabengebiete werden vom Weltreiterverband getrennt, um Interessenskonflikte zu vermeiden. Sollte sich ein Pferd während des Turniers verletzen, wird die Behandlung dennoch gemeinsam besprochen. Dann entscheidet je nachdem auch die Ground Jury mit, ob das Pferd weiterhin starten darf. „Eine Medikation müssen wir anmelden“, erklärt der Tierarzt. Wenn diese dopingkonform ist und das Pferd „fit to compete“, dann könne durchaus eine Starterlaubnis gegeben werden. Das Ziel sei stets „auf kurzem Dienstweg entscheiden und den Tieren so schnell wie möglich helfen“, betont Ulrich Walliser. Maria Jürgens Dr. Ulrich Walliser ist in der Schleyer-Halle als FEITierarzt im Einsatz. Mit seinem Team kümmert er sich nach den Regeln des Weltreiterverbandes um die Gesundheit der Pferde – eine intensive und anspruchsvolle Aufgabe. Bei der Anreise der Pferde prüft Tierarzt Ulrich Walliser auch den Impfstatus (l.). Lahm oder nicht? Eine Beugeprobe gibt hoffentlich Aufschluss (u.). Accepted?! Fotos: TOMsPic

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