REITERJOURNAL-EXTRA 2023 - Donnerstag

Eine Ausbildung zum Pferdewirt, S***-Platzierungen und die Berufung in den Bundeskader der U25-Reiter: Für Thomas Trischberger aus dem oberbayerischen Waakirchen läuft’s. Aber auch der große Bruder kann sich nicht beschweren. Seit 14 Jahren ist Franz Trischberger auf dem Hofgut Allerer zuständig für die Ausbildung von Pferden und Reitern. Unzählige Siege und Platzierungen bis zur Königsklasse im Dressurviereck hat er sich seitdem erritten und fühlt sich auf der Anlage pudelwohl. Die Empathie und die Begeisterung für seine Schüler sind es, die den geborenen Lenggrieser, der seine Wohnung in München vor einigen Jahren wieder gegen eine Heimstatt in Schaftlach eingetauscht hat – „ich liebe das Landleben“ –, so beliebt machen. Schon mit 22 Jahren wurde er Bayerischer Meister, hatte da bereits eine lange Laufbahn im Sattel hinter sich. „Meine Eltern waren nicht wirklich begeistert, als meine Schwester mit dem Reiten begann – und noch weniger, als sie mich dann als Siebenjährigen auch noch in den Stall mitgeschleppt hat“, erinnert sich Franz Trischberger. „Der Stall“ lag damals in Reichersbeuern, später zogen Trischberger und Schwester Katharina, heute 39, weiter auf die Anlage nach Greiling bei Bad Tölz und der kleine Reiter schaffte es da, Mama und Papa von der Idee eines eigenen Ponys zu überzeugen. So kam an seinem achten Geburtstag Freizeitpony Mary Lou ins Haus. Als Trischberger dann auf die Anlage nach Wettlkam in den Münchner Süden kam und dort erst auf Ausbilder Michael Kunz und später auf dessen Kollegen Rasmus Bondergaard traf, war der sportliche Ehrgeiz geweckt. Mit Rambo ging Franz Trischberger erfolgreich in A- und L-Prüfungen an den Start und feierte hier viele Erfolge, die sich auch fortsetzten, als er in den Sattel von Großpferden wechselte, 2005 brachte ihn Katharina dann auf eine Idee: „Unser Papa hatte ein paar Jahre zuvor einen Fünfjährigen gekauft, der wartete quasi auf uns“, erzählt Trischberger. Also machte er sich auf den Weg in die Hauptstadt – und kam erstmal enttäuscht zurück. Denn nachdem er den Fuchswallach ausprobiert hatte, stellte sich heraus, dass die beiden nicht besonders gut miteinander klarkamen. Der damals 15-jährige Schüler aber gab nicht auf. Irgendwann harmonierten Pferd und Reiter dann so gut, dass der Hannoveraner Bourbon sein neues Zuhause in Bayern fand. Trischbergers Aufstieg in die erste Liga der bayerischen Dressurreiter konnte beginnen. Über M-Dressuren und Wettbewerbe der Klasse S kämpfte sich das Paar bis zum Grand Prix hoch. Mit Wilfried B. Herkommers Rolex ging es für Trischberger, der sein Abitur an der Fachoberschule in Bad Tölz absolvierte, weiter. Mittlerweile ist der Salzburger Dressurreiter Christian Lanterdinger sein Sparring-Partner. Am meisten schwärmt Trischberger von einem vierbeinigen Bayern: James Bond, der 13-jähGeballte Bruderpower im Viereck Die Brüder Franz und Thomas Trischberger sind Profis und haben sich ganz der Dressur verschrieben. Zweimal Trischberger: Franz (l.), hier mit Sarotti, und Thomas (r.) mit Liverpool, sammeln seit Jahren Erfolge in schweren Dressurprüfungen. Die Dressur ist ihr Ding: Franz und Thomas Trischberger Seite 28 Rei ter journal -Ext ra Donnerstag, 16. November 2023 Foto: Doma Foto: Lafrentz Foto: TOMsPic

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