REITERJOURNAL-EXTRA 2023 - Donnerstag

Donnerstag, 16. November 2023 Rei ter journal -Ext ra Seite 35 Hohe Saugfähigkeit Optimalen Boxenkomfort Nahezu keim- & staubfrei Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Qualitäts-Einstreu aus der Natur Die vielfältige Produktpalette umfasst neben holzbasierten Einstreuprodukten auch Leinenstroh, Strohpellets, Hanfeinstreu sowie weitere. Allspan German Horse ist Ihr verlässlicher Hersteller und Lieferant für hochwertige Einstreuprodukte. HIGH QUALITY BEDDING www.allspan-german-horse.de • info@allspan-german-horse.de P80399026252-1023_AGH_Anzeige_Produktpalette_190x65.indd 1 27.10.23 14:24 Riexinger sind Sandkasten-Reiterfreunde. Der Schweizer Paul Weier schulte Turnierrichter seinerzeit für diese neue Aufgabe. Bort war der erste aus Baden-Württemberg. Später kamen bestens bekannte Namen wie Helmut Hartmann und Reitmeister Kalli Streng dazu, noch später Katharina von Stetten und Esther Todt. Die drei waren Jahre lang zusammen eine Institution. Niemand machte ihnen etwas vor. „Peter ist mein Fels im Süden“, erklärte Hansi Wallmeier oft. Ein echter Pferdemann Jetzt ist auch für Peter Bort Schluss. In diesem Jahr ist er zum letzten Mal der Chef-Steward der Schleyer-Halle. Die Altersgrenze hat er noch nicht erreicht, aber er will nicht mehr. Zu seinem Abschied verhehlt er nicht, dass seiner Ansicht nach ein paar Entwicklungen in die falsche Richtung gehen. „Ich habe den Eindruck, bei Stewards sind die Englischkenntnisse wichtiger als der Pferdeverstand“, schüttelt er den Kopf. Bei den Beurteilungen auf dem Abreiteplatz sei es mittlerweile scheinbar das Wichtigste, vor Tierschutz-Organisationen wie PETA sicher zu sein. Und so richtige Turniere fürs Reitervolk gebe es auf internationalem Parkett auch immer seltener, so wie früher Donaueschingen, wo das Volk tobte – oder auch das German-Master-Turnier in Stuttgart. Stattdessen: Trainingsturniere in der Art von Oliva, Peelbergen oder Riesenbeck. Dorthin hat Peter Bort bislang jede Einladung abgelehnt. „Das sind doch keine richtigen Turniere“, findet er. Da will er lieber wieder öfter in seinem Ländle unterwegs sein. Als fachkundiger Richter, als Turnierbegleiter seiner Lebensgefährtin, die in Baden-Württemberg mehrfach Amateur-Landesmeisterin war und viele Lebenseinstellungen mit ihm teilt. Oder als Vorsitzender des Pferdesportkreises Sindelfingen, der „sportlich erfolgreichsten Region des Landes“, wie er betont. Jedenfalls geht eine Ära zu Ende, nicht nur in der Schleyer-Halle. Peter Bort war Chef-Steward auch in Mannheim, Basel – sogar beim CHIO in Aachen. Es gibt kaum einen Reiter auf der Welt, der ihn nicht kennt – und nicht respektiert. In Baden-Württemberg ist er der vermutlich authentischste Zeitzeuge der sportlichen Entwicklung, die einer Berg- und Talfahrt gleicht. Er hat Turniere kommen und gehen sehen. Den Pforzheimer Goldstadt-Cup zum Beispiel in der Zeit von Carl-Friedrich Bardusch, die Turniere in Aach im Hegau, wo eine zeitlang der höchstdotierte Große Preis in Europa angeboten wurde, den Höhenflug eines Hans-Werner Aufrecht in Affalterbach. Peter Bort war überall und ist immer der schwäbische Pferdemann mit Bodenhaftung geblieben. Die ganzen Männer mit Geld und Launen, sie konnten ihn, den schwäbischen Kaufmann, nicht beeindrucken. Das war sein Leben nicht. Er machte einfach seinen Job, den Pferden zuliebe. Da schlurft er lieber abends mit Hausschuhen in den Stall zu seinen Pferden, deren Geräusche er nachts im Bett hören kann, streichelt die Kleine, die nur knapp über 1,60 Meter Stockmaß hat, und die Große, die jetzt aus dem Sport genommen wurde, weil sie nicht mehr hundertprozentig fit ist. Und er ist zufrieden. Ohne internationale Turniere kann er leben, ohne Pferde nicht. Roland Kern Peter Bort lebt mit Partnerin Christine Eberbach in Sindelfingen. Foto: Doma

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