REITERJOURNAL-EXTRA 2023 - Freitag

Seite 4 Rei ter journal -Ext ra Freitag, 17. November 2023 Fox on the run Markus Kölz holt sich mit seinem Dornadello den dritten BW-Bank-Titel – Knapp vor Andy Witzemann und Tina Deuerer Es ist der unauffälligste Hallenchampion aller Zeiten: gerade mal 1,65 Meter hoch, Galopp eher flach, nicht mehr ganz jung, aber das Herz so groß, Mut wie ein Gebirge: Dornadello, 15-jähriger DSP-Wallach, hat gestern Abend vor vollem Haus seinen vertrauten Reiter Markus Kölz zum Sieg im BW-Bank-Finale getragen. Es war der dritte Titel des Winnender Profis nach 2013 und 2015. Die Fans trugen das Paar zum Sieg; die Winnender Besucher waren klar in der Mehrheit. Die Spannung im Stechen eines schweren Springens wuchs von Reiter zu Reiter. Als Kölz mit seinem Fuchs als letzter Starter im Finale in die Bahn galoppierte, herrschte angespannte Stille. Kölz fokussiert wie immer. Besitzerin Corinna Rist stand bibbernd am Einritt, an der Kälte lag es nicht. Der Reiter wusste, was zu tun war: Andy Witzemann war mit seinem ebenfalls 15-jährigen Cassadero bis dahin der führende Reiter. Aber es war nicht optimal gelaufen. Eine 180-Grad-Wende auf den vorletzten Oxer hatte nicht gut geklappt; Cassadero kam aus dem Rhythmus, das dürfte die wichtige Sekunde gekostet haben, die später zum Sieg fehlte. Kölz’ wendiger Fuchs drehte die Kurve wie eine Katze. Die abschließende Galoppstrecke zum Funkturm-Steilsprung ritt er, ohne einmal aufzunehmen. 35,82 Sekunden seine Zeit, Witzemann hatte 36,7 Sekunden für die Reise gebraucht. Es war ein Herzschlagfinale nach dem Geschmack des bestens aufgelegten Stuttgarter Publikums. „Er ist grundschnell und ich habe gesehen, dass Andy wahnsinnig schnell war. Da musste ich alles auf eine Karte setzen“, so Kölz nach seinem Siegesritt. Sechs Paare hatten das Stechen erreicht. Landesmeister Günter Treiber hatte mit Cassis vorgelegt, aber der neunjährige Holsteiner ist ein Hochspringer – kein Sprinter. Mit den Höhen spielte dann Tina Deuerers erst achtjähriger DSP-Hengst Emrado D. Ein Kraftpaket und wohl das nächste Pferd, das die siebenfache Landesmeisterin wieder auf internationales Niveau tragen kann. Mit 39,6 Sekunden und Rang drei gab sie sich zufrieden, wissend, wohin die Reise mit dem katapultartig springenden Schimmel noch gehen kann. Niklas Krieg konnte mit der sprunggewaltigen, aber im Vergleich zu den vorderen Pferden doch eher behäbigen Stute Alexis nicht mithalten, wurde Fünfter vor Sascha Braun aus der Ortenau auf Cylana. Wenige Wochen nach einem schweren Sturz war der sechs Platz im Stechen aber ein TriAls letzter Teilnehmer im Stechen holte sich Markus Kölz den Sieg im BW Bank-Hallenchampionat. Fotos: TOMsPic

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