REITERJOURNAL-EXTRA 2023 - Samstag

Das war eine wahre Glanzleistung: Mit einer nahezu fehlerfreien Runde hat sich die hoch gehandelte Favoritin Felicitas Hendricks mit ihrem zwölfjährigen Drombusch im Finale des Piaff-Förderpreises an die Spitze gesetzt. Das war allerdings nicht wirklich eine Überraschung. Schließlich kann die Osnabrückerin auf eine fantastische Saison zurückblicken. Mit ihrem selbst ausgebildeten Destano/Dimaggio-Sohn, der daheim „Drömmel“ genannt wird, ging es schon im amerikanischen Wellington beeindruckend los, wo die studierte Betriebswirtin, die bei ihrem Onkel Christoph Koschel als Bereiterin arbeitet, mit dem deutschen Team ihren ersten Nationenpreis für sich entschied. Und das alles bei ihrem ersten internationalen Start. Weiter ging es bei der Deutschen Meisterschaft in Balve, als Felicitas Hendricks in der Altersklasse U25 Bronze in der Kür gewann. Bei den Europameisterschaften wurde es dann Mannschafts- und Einzelgold. Und die junge Frau und ihr Dunkelbrauner zeigten immer mehr, wie sehr sie harmonieren. „Drömmel und ich sind einen langen Weg zusammen gegangen, vom Sechsjährigen bis zum Grand Prix-Pferd. Entdeckt wurde er ja von meinem Onkel, der früh das Potenzial in ihm gesehen hat. Anfangs hat er viel gebuckelt, hatte eine unglaubliche Energie. Doch inzwischen vertraue ich ihm blind und er ist ein richtiger Showman geworden“, erzählt die Reiterin. Und jetzt also der Sieg im Finale des Piaff-Förderpreises, dessen Teilnehmer junge Dressurtalente bis 25 Jahre auf dem Weg in den großen Sport sind. Für sie gibt es eine eigene Prüfungsserie mit Stationen auf bedeutenden Turnieren mit dem krönenden Abschluss bei den German Masters in Stuttgart. Während in den Finalqualifikationen und in der Einlaufprüfung noch eine eigene Prüfung geritten wird, ein U25Grand-Prix, müssen die U25-Talente im Finale den internationalen Grand Prix bewältigen. In diesem Jahr gab es im Vorhinein zum Finale zwar ein paar Absagen beziehungsweise Verschiebungen. So musste Mitfavoritin Semmieke Rothenberger aufgrund einer kleinen Verletzung ihres Wallachs Farrington auf einen Start verzichten. Und Helen Erbe, die Titelverteidigerin, ist mit ihrem Carlos in Stuttgart für die Weltcup-Tour gesetzt. Doch das restliche Starterfeld in dieser Serie, die von der Liselott-Schindling-Stiftung zur Förderung des Dressurreitsports unterstützt wird, war durchaus hochkarätig. So rangierte Luca Sophia Collin aus Düsseldorf, die bei Championatsreiter Patrick Kittel trainiert, mit dem KWPN-Wallach Ferrero auf Rang zwei. Der Braune ging 2020 unter anderem kurz unter Kittels Bereiterin Malin Wahlkamp-Nilsson und dann einige Zeit mit dem finnischen Olympiareiter Henri Ruoste. Kurz darauf wechselte er zu Luca Sophia Collin, die erst im Alter von 15 Jahren ernsthaft mit dem Reiten begonnen hatte. Ihre Eltern hatten ihr damals ein eigenes Pferd versprochen, um ihr die Rückkehr aus einem englischen Internat zu versüßen. Drittplatziert im Finale des Piaff-Förderpreises wurde Anna Schölermann mit dem zehnjährigen Deckhengst Bon Scolari. Die junge Frau absolvierte ihre Ausbildung zur Pferdewirtin bei ihrem Trainer Hubertus Schmidt auf dessen Fleyenhof in Nordrhein-Westfalen und wurde im Herbst 2022 dort als Bereiterin übernommen. Der Start auf dem Überlegen zum Titel: Felicitas Hendricks und ihr Drombusch Klare Sache: „Drömmel“ siegt im Piaff-Förderpreis Favoritin überzeugt im Finale mit einer brillanten Runde. Seite 28 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 18. November 2023

RkJQdWJsaXNoZXIy NDAzMjI=