REITERJOURNAL-EXTRA 2023 - Sonntag

Sonntag, 19. November 2023 Rei ter journal -Ext ra Seite 11 Es muss schon einiges passieren, dass ihm ein Sprung zu hoch ist, sagt Hans-Dieter Dreher über seinen mächtigen Schimmel. Elysium ist einer dieser Kandidaten, denen ihre Fans nachsagen, sie können Häuser springen. „Er kann alles springen“, ist sein Reiter überzeugt. Die Pläne für 2024 sind klar: Weltcup-Finale und Olympia. In diesem Jahr hat das Paar abgeliefert, unter anderem den Großen Preis von Amsterdam gewonnen. Außerdem war der Holsteiner bestes deutsches Pferd in den Nationenpreisen und die gesamte Saison überaus konstant unterwegs. Der Name Elysium stammt aus der griechischen Mythologie und steht dort für das Paradies. Zweifellos fühlt sich auch Hansi Dreher auf Elysiums Rücken wie im Paradies. Elysium steht im Besitz der Schweizer Familie Aregger, stammt aus der Zucht von Manfred Tummes aus Mülheim an der Ruhr und hieß anfangs noch Ziroquado T. Hendrik Dowe bildete den Schimmel aus und qualifizierte ihn fünf- und sechsjährig für das Finale des Bundeschampionats. Bis 2019 stellte er ihn erfolgreich vor, war bis 1,35 Meter siegreich. 2020 übernahm die Österreicherin Bianca Babanitz, mit ihr ging der Wallach die ersten 1,60-Meter-Springen. 2021 bezog Elysium seine Box in Eimeldingen. Dort bewohnen alle Pferde großzügige Paddock-Boxen, etwas, womit der Holsteiner anfangs überfordert war. „Er hat sich erst gar nicht richtig getraut, rauszugehen“, erinnert sich Hansi Dreher. Heute genießt der Wallach es, stundenlang auf dem Paddock in der Sonne zu stehen. Auch im Stallzelt war er sehr schüchtern. Wenn Pfleger Stefan Stan jetzt die Boxentür offenlässt, spaziert Elysium auch mal frech auf die Stallgasse, um sich ein Leckerli abzuholen. Oder Streicheleinheiten. So groß wie er ist, so verschmust ist er. Ein richtiges Riesenbaby. An seiner Box baumelt ein brauner, etwas abgewetzter Teddybär: „Er spielt gerne damit“, sagt sein Reiter und lacht. Im Umgang ist der Zirocco Blue-Sohn auch elfjährig noch wie ein verspieltes Fohlen, äußerlich ist aus dem Holsteiner inzwischen ein stattlicher Muskelprotz geworden. Sein kräftiger Hals erinnert an einen Hengst: „Er hat richtig viel Muskulatur aufgebaut“, sagt Hansi Dreher stolz. Auch dank der ausgiebigen Dressurarbeit zuhause. „Er lässt sich dressurmäßig sehr gut reiten, im Parcours habe ich allerdings ordentlich zu tun“, erzählt Dreher über den blutgeprägten Schimmel. Kaum zu glauben, dass Pferd und Reiter zu Beginn ihrer gemeinsamen Karriere häufig Zeitfehler kassierten. „Er musste erst lernen, schnell zu gehen“, erklärt der Eimeldinger. Inzwischen sind die beiden ein gefürchtetes Paar im Stechen. Im Einlaufspringen hat Hansi Dreher es in Stuttgart noch langsam angehen lassen, sollte es am Sonntag mit dem Einzug ins Stechen klappen, wird das sicherlich anders aussehen. Maria Jürgens „ „Elysium kann alles springen.“ Hansi Dreher

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