Turnier-Zeitung 2023 - STUTTGART GERMAN MASTERS

15 der fast 40-jährigen Geschichte dieser beispiellosen Serie gab es nur zwei Amazonen, die das Finale gewinnen konnten: Das waren Miriam Wurster 1988 und Verena Karle im Jahr 2007. Zeit für einen Amazonensieg Aber jetzt, am berüchtigten Donnerstagabend, könnte es mal wieder klappen. Tina Deuerer vom Erdbeerhof in Bruchsal, kommt in Topform nach Stuttgart. Bei der Generalprobe in Bisingen vor wenigen Wochen war sie mit ihrem Clueso vorne dabei und siegte mit dem jungen Emrado sonntags sogar im Großen Preis. Die Rekord-Landesmeisterin gehört also zu den Favoriten im Finale. Sie wäre absolut „dran“ für diesen Sieg. Mehr als eine Handvoll Amazonen sind es unter 25 Männern in diesem Jahr. Tina Deuerer zieht nach vier Qualifikationen als Zweite ins Finale ein, die 26-jährige Leonie Krieg, Tochter von Andreas Krieg, auf der feinen Holsteiner Stute Bellini sensationell auf Rang drei, Landesmeisterin Hannah Schleef (ebenfalls vom Stall Deuerer) auf Rang neun. Wieder einmal – wie seit Jahren - jüngste Teilnehmerin im Feld ist Alia Knack aus Boll, diesmal aber als amtierende Deutsche Meisterin der Jungen Reiter. Man erinnert sich: bei ihrem ersten Start in der Schleyer-Halle war sie 14 Jahre jung! Im selben Jahr bekam sie ihr Goldenes Reitabzeichen, als eine der jüngsten Reiterinnen überhaupt in der Republik. Fest steht, dass es einen neuen Hallenchampion geben wird, denn Richard Vogel war dieses Jahr viel zu viel in der Weltgeschichte unterwegs, als dass er bei den Qualifikationen genügend Punkte hätte sammeln können. Unvergessen bleibt das 2022er-Finale, als alle ihn jagten und dabei über sich hinauswuchsen; vor allem der zweifache Hallenchampion Andy Witzemann mit seinem unermüdlichen Cassadero und Jan Müller mit seinem Ciricu. Beide sind wieder im Finale dabei, Müller wieder einmal als bester Amateur. Wie man weiß, hat BWSieger „Richie“ Vogel drei Tage nach seinem Hallentitel den Großen Preis von Stuttgart gewonnen. Das ist ein Double, das es in der Geschichte des Stuttgart German Masters wohl nicht mehr geben wird. Eine Überraschung mit Wermutstropfen: Timo Beck fehlt erstmals seit vielen Jahren, der „Mr. BW-Bank“, der mit sechs Siegen einen wahrscheinlich nie mehr zu brechenden Rekord hält. Es war nicht seine Saison. Kaum zu glauben: Schon in den Jahren 2000 und 2002 hat Beck damals als junger Bereiter am Stall von Kurt Maier den Cup gewonnen; dazwischen liegt der Reifeprozess zum gestandenen Profi. Anders als „Richie“ Vogel haben es die beiden internationalen Reiter Michael Jung und HansDieter Dreher geschafft, genügend Punkte zu sammeln: „Michi“ Jung mit einem Sieg zuletzt in Bisingen, er wird aller Voraussicht nach aber auf den Finalstart verzichten. Tim Hoster als Führender nach den „Qualis“ gehört natürlich zu den Favoriten, ebenso Niklas Krieg, der in diesem Jahr so auftrumpft wie seit seinem Superjahr 2016 nicht mehr. Dazu der beständige Heidelberger Günter Treiber, der als amtierender Landesmeister antritt. Nur zwei Reiter schafften bislang das Double aus Landesmeisterschaft und Hallenchampionat: Das waren 2003 Olaf Peter und 2017 Markus Kölz. Beide Wertungen in einem Jahr zu gewinnen, das ist eine Art Krone des Springsports im Land. Roland Kern 3 4 5 1 Andy Witzemann ist der Finalsieg bereits zwei Mal gelungen. 2023 ist er wieder dabei. 2 Als Punktbester führt Tim Hoster das Feld in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle. 3 Tina Deuerer und Clueso zeigten sich zuletzt in Bisingen-Hohenzollern in Top-Form. 4 Damals wie heute: Alia Knack zieht wieder als jüngste Teilnehmerin ins Finale ein. 5 Geheimtipp: Niklas Krieg und Quater past lieferten in dieser Saison konstant ab.

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