Turnier-Zeitung 56 Zu Beginn der Saison 2023 hatte es den Anschein, als ob sich der zehnfache Hallenchampion Boyd Exell nach seinem furiosen Sieg imWeltcup-Finale in Bordeaux in der neuen „Grünen Saison“ schwertun würde. Bei der ersten Weltcup-Qualifikation im tschechischen Kladruby war er ungewohnter Siebter, allerdings mit einem Zweitgespann. Mit dem Erstgespann war er wie gewohnt Sieger. In Lähden gelang ihm lediglich Rang neun. Erst ab Windsor zeigte der Australier die gewohnte Souveränität und seine Klasse. Nach weiteren fünf Siegen, darunter in Saumur und Aachen, führte er am Ende mit 129 Punkten die Tabelle der zwölf Qualifikationen an. Der Niederländer Bram Chardon, Exells aktuell hartnäckigster Widersacher, kam mit 118 Punkten auf Rang zwei, gefolgt von seinem Vater Ijsbrand Chardon (108 Punkte). Vierter wurde ihr Landsmann Koos de Ronde (103 Punkte). Dieselbe Punktezahl erreichte zudem die stark auftrumpfende deutsche Spitzenfahrerin Mareike Harm. Die frühere EinspänDer Australier Boyd Exell ist in Stuttgart nur schwer zu schlagen. ner-Pilotin war Dritte in Windsor und Aachen und sammelte weitere Punkte in Saumur und bei der Europameisterschaft in Exloo. Mit nur fünf Starts wurde Michael Brauchle mit 99 Punkten Sechster. Am besten schnitt er in Lähden ab, wo er als Zweiter hinter Ijsbrand Chardon erneut Deutscher Meister wurde. Die Bronzemedaille bei der EM in Exloo brachte 29 Punkte. Dass zwei weitere Deutsche unter die besten zehn in der WC-Qualifikation kamen, war ein Novum. Anna Sandmann begann schon bei ihrem Hausturnier im Emsland stark und zeigte als Vierte in Windsor und als Fünfte in Beekbergen und Exloo weitere Top-Leistungen. Hätte sie nicht aus Rücksicht auf den elterlichen Speditionsbetrieb auf ihre Startmöglichkeit imWeltcup verzichtet, wären erstmals zwei Amazonen imWeltcup dabei gewesen. Von ihrem Rückzug profitierte Georg von Stein als Neunter. Wer beim Finale in Bordeaux im Frühjahr 2024 unter den sechs Besten sein wird, ist noch nicht abzusehen. Boyd Exell, Vater und Sohn Chardon und Koos de Ronde dürften ebenso Chancen haben wie Glenn Geerts und Dries Degrieck aus Belgien. Aus deutscher Sicht wäre zu wünschen, dass auch Mareike Harm, Michael Brauchle und Georg von Stein dieses Ziel erreichen. Eberhard Platz Der Australier Boyd Exell dominiert die Fahrer-Szene auch 2023. Er gilt ebenso als Favorit für den Weltcup. Souverän in Halle und Freiland Mächtig Stimmung: Die Fahrer heizen dem Publikum Jahr für Jahr ein. Fotos: FEI Leanjo de Koster
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