Reiterjournal Extra 2024 - Donnerstag

Donnerstag, 14. November 2024 Rei ter journal -Ext ra Seite 35 www. schet ter.de PERFEKTION IN GEBÄUDETECHNIK selmann, Juniorchef des großen Pferde-Betriebes, und Armin Schäfer sind ziemlich beste Freunde. Sein Talent war früh erkennbar, vor allem ein Rhythmusgefühl, wie man es selten sieht und eine Coolness, die bis heute sein Markenzeichen ist. Aber im hessischen Ponykader kam er nicht so richtig zum Zug, daher klopfte Mutter Claudia damals beim Reiterverein Mannheim in Baden-Württemberg an. Das ließ sich der Mannheimer Reiterpräsident Peter Hofmann – damals wie heute Vorsitzender – nicht durch die Lappen gehen. Seit dieser Zeit ist Armin Schäfer Baden-Württemberger, konnte als Ponyreiter schon Deutscher Meister werden, die BW-Bank-Serie reiten und Landesmeister werden – und für die Große Tour in der Schleyer-Halle nominiert werden. Es ist der verdiente Lohn für eine mutige und außerordentlich erfolgreiche Saison, seit einiger Zeit die erfolgreichste des heute 44-jährige Springprofis. Seit 2009 ist er auf der eigenen Reitanlage nahe des Baggersees und der Firma SHS selbstständig und auf internationalen Handel mit Springpferden spezialisiert. Seine Partnerin ist die Dressurreiterin Stefanie Baumgartner. Armin Schäfer, dessen früher und prägender Trainer der gewissenhafte und gescheite Manni Kötter war, gilt als Profi mit einem Plan für das Management seiner Pferde. Bei ihm muss alles stimmen, Training, tierärztliche Betreuung, Futter, Bewegung, Haltung, die dressurmäßige Durchlässigkeit. In seiner Sattelkammer hat er einen großen Aufsteller, an dem hängen rund 100 unterschiedliche Gebisse für die Zäumungen seiner Pferde. Er probiert so viele so lange aus, bis es stimmt. Fast täglich tauscht er sich mit seinem Freund, dem Tierarzt Marco Müller-Dörr über die Pferde aus. Die beiden gehen auch zusammen zur Jagd. Schäfer schießt wie der Teufel. Der zweite Frühling des Südhessen hängt mit einer Frau zusammen, die ihm seit Anfang des Jahres ihre Pferde zur Verfügung stellt. Das ist Sandra von Kolczynski, früher selbst aktive Springreiterin und jetzt Springsport-Mäzenin. Sie war in den 80er-Jahren zweimal Landesmeisterin der Jungen Reiter in Hessen. Sie kennt Armin Schäfer seit dessen Ponyreiterzeiten. Einige Jahre unterstützte sie den Pfälzer Thomas Wittemer mit guten Pferden. Im Sattel von des gekörten Darco-Hengstes Drops van Overis Z wurde er unter anderem Süddeutscher Berufsreiterchampion. Der zwölfjährige kompakte Hengst sowie sein Stallnachbar Kjandor van Overis Z tragen Armin Schäfer in diesem Jahr von Sieg zu Sieg. „Für mich eine ganz ungewohnte Situation“, beschreibt er. Da er vom Pferdehandel lebt, waren und sind seine Pferde stets verkäuflich. Das ist bei den Kolczynski-Pferden nun anders. Das lässt ihn unbeschwert loslegen. Unter anderem war Armin Schäfer in diesem Jahr siegreich im Einlaufspringen der Deutschen Meisterschaften von Balve im Juni, im Endklassement landete er auf Rang 14. Es vergeht kaum ein Wochenende, an dem er kein wichtiges Springen gewinnt. Und nach der Hallensaison kommt der nächste Mannheimer Maimarkt, sein Heimspiel – 21 Jahre nach dem ersten Badenia-Sieg könnte es ein zweiter werden. Roland Kern

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