Der Mann in Gelb Man könnte ihn als Spätzünder beschreiben und doch vertrat er in diesem Jahr erneut sein Land bei den Olympischen Spielen in Paris. Die Rede ist von Springreiter Yuri Mansur. Seite 12 Rei ter journal -Ext ra Freitag, 15. November 2024 Mit seinem gelben Jackett macht der nun 45-jährige brasilianische Springreiter die Turnierplätze dieser Welt unsicher. Doch seine steile Karriere begann nicht wie bei den meisten schon von Kindesbeinen an, nein, er startete mit 14 Jahren in den Reitsport. Keiner aus seiner Familie hatte so eine Verbindung zu Pferden wie er. Mit 17 Jahren folgte dann der erste Start auf einem Springturnier und er fand seinen ganz eigenen Weg in den internationalen Sport. Doch Yuri Mansur erzählt von seiner Kindheit, in der das Feuer für den Reitsport bereits entflammte: „Ich sah als kleiner Junge immer meine großen Idole in den Großen Preisen. Ich wollte so werden wie sie!“ Und heute ist er mittendrin. Mitten unter denjenigen, die Yuri Mansur als kleiner Junge so bewunderte. Mittlerweile blickt er auf eine beeindruckende Karriere zurück: ein Sieg im Preis der Firma Turkish Airlines in Aachen oder der vierte Rang beim Weltcup-Finale in Omaha. Nochmal zurück zu seinen späten Anfängen. Denn mit seinen jugendlichen 14 Jahren blätterte Mansur bei seiner Mutter durch die Zeitung und sah, dass dort ein Pferd verkauft werden sollte. Kurzerhand rief er an und fragte, was das Pferd kosten solle. 100 Dollar. Yuris Mutter sagte zu. So kam er zu seinem ersten Pferd: Foliano, der Playboy. Yuri lernte schnell, damals in Santo Amaro in Brasilien. Die Begeisterung und die Leidenschaft für die Pferde wuchsen jeden Tag ein bisschen mehr. Doch da es nicht bei 100 Dollar Kosten für ein Pferd bleibt, war für Mama Mansur dieses Hobby nicht länger tragbar und der kleine Yuri musste seinen Foliano wieder abgeben. Yuri wäre nicht der, den wir kennen, wenn er sich nicht einen anderen Plan überlegt hätte, um seinem Traum vom Profisportler nachzujagen. Mit Freunden und Familie sparte er, bis er sich ein Flugticket nach Europa leisten konnte. Genauer gesagt verschlug es den jungen Brasilianer in den belgischen Stall von Ludo Phillippaerts. Und dort arbeitete er sich vom Turnierpfleger zum Bereiter. Wenn er etwas will, dann findet Yuri einen Weg! Die Stunde null Zurück in der Heimat startete Yuri Mansur seinen eigenen Betrieb. Kaufte junge Pferde, bildete diese aus und verkaufte sie wieder. Das stand neben dem aktiven Turniersport
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