Seite 6 Rei ter journal -Ext ra Sonntag, 17. November 2024 Qualität gilt es „hauszuhalten“, ja zu konservieren. Schon nach den Olympischen Spielen in Paris hatte Wendy eine rund zweimonatige Pause, wobei lockeres Joggen, viel Paddock- und Weidezeit ihr alltägliches Programm bildeten. Und genau das erwartet Wendy auch nach dem Top Ten-Finale in Stockholm Ende des Monats. Erst zur grünen Saison möchte Isabell Werth mit Wendy wieder Turniereinsätze einplanen. Für die Weltcup-Saison plant sie DSP Quantaz oder auch die wiedergenesene Superb. Vor diesem Hintergrund darf es das Stuttgarter Publikum zu schätzen wissen, welch besondere Kür eines wahrlich außergewöhnlichen Paares es bei den 38. Stuttgart German Masters erleben durfte. Es war ein Moment für die Stuttgarter Geschichtsbücher! Doch kommen wir wieder zur Grand PrixKür. Auch auf dem zweiten Platz setzte sich, wie schon in der Einlaufprüfung, das Olympia-Feeling fort. Larissa Pauluis ritt völlig entfesselt. Denn die Belgierin hatte ein ganz klares Ziel, einen Traum vor Augen. „Ich bin um mein Leben geritten, weil ich unbedingt die 80 Prozent knacken wollte“, schmunzelte Larissa Pauluis. Und die sympathische Olympiateilnehmerin sollte belohnt werden. Im Sattel ihres Herzenpferdes Flambeau punktete sie sich zu 80,3 Prozent, wobei die Highlights in einer gleichmäßigen Piaff-Passage-Tour und sowie in den mutig nach vorne gerittenen Serienwechseln lagen. Alles in allem könnte sich der 14-jährige Wallach teilweise noch losgelassener in der Oberlinie zeigen. Dennoch ein überzeugender Auftritt, wobei die gestrige Selbstverständlichkeit der beiden zu Beginn der gemeinsamen Zeit nicht zu erwarten war. „Er war eigentlich ein Springpferd. Zudem war er echt wild und kompliziert“, beschreibt Larissa Pauluis. Die beiden haben sich hochgearbeitet. Das haben auch Bianca Nowag-Aulenbrock mit Florine und Raphael Netz mit Great Escape Camelot, die sich mit 79,2 Prozent und 78 Prozent auf den Plätzen drei und vier einreihten. Die Mitglieder der „new generation“, wie es Bundestrainerin Monica Theodorescu beschreibt, steigern sich von Turnier zu Turnier. Dabei gab es bei Bianca Nowag-Aulenbrock zunächst einen Moment zum Schmunzeln. Die Reiterin signalisierte, dass ihr die Musik zu leise ist. Das hochmotivierte Stuttgarter Publikum fasste dies als Aufforderung zum Klatschen auf. Eine echte Herausforderung für das Hasenherz der großrahmigen Fuchsstute. Doch das Stuttgarter Publikum zeichnet sich natürlich nicht nur durch Begeisterung aus, sondern darüber hinaus auch durch echte Pferdekenntnis. So reagierten die Stuttgarter und Bianca Nowag-Aulenbrock brillierte mit Harmonie der Extraklasse, wobei die Highlights unter anderem in den Serienwechseln und gut ausgehaltenen Passagen lagen. In den Piaffen könnte die Stute im Hinterbein teilweise aktiver abfußen. Auch auf den weiteren Plätzen zeigte sich mit Carina Scholz, Ingrid Klimke, Helen Langenhanenberg und Fabienne Müller-Lütkemeier die geballte deutsche Kraft. Sieben deutsche Reiter waren in Stuttgart am Start. Eine außergewöhnliche Bilanz für ein Weltcup-Turnier. Doch wie wir alle wissen, der Stuttgarter Hexenkessel ist auch stets ein Ort für außergewöhnliche Bilanzen und vor allem Leistungen! Mona-Sophie Weiland Erneut eine Nummer besser: Raphael Netz und Great Escape Camelot Bianca Nowag-Aulenbrock punktete sich mit einem harmonischen Ritt auf Rang drei ein. Fotos: Lafrentz
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