Exell krönt sich mit Titel Nummer zehn! IJsbrand Chardon und Jérôme Voutaz können trotz Glanzleistungen nicht dagegen halten. An Boyd Exell kommt keiner vorbei! Dieser Seufzer war auch nach dem eher glücklichen Sieg des Australiers im gestrigen Auftakt-Rennen der Vierspänner – sogar vom ungünstigen Rang drei aus und sogar mit zwei Abwürfen – in Stuttgart zu vernehmen. Wie schafft es der amtierende Weltmeister aus Australien, sein Gespann aus zwar sehr erfahrenen, aber nicht mehr ganz so jungen Pferden in diesem hohen Tempo fehlerfrei durch den höchst anspruchsvollen Parcours von Jerome Houterman zu steuern und dann die Geschwindigkeit nochmals zu steigern? Diese Frage war vor vielen Jahren in Stuttgart schon einmal zu hören gewesen, als Exells früherer Lehrmeister Michael Freund alle seine Konkurrenten düpierte, indem er zwischen1994 und 2000 sieben Siege in Stuttgart einfuhr und sich danach mit sechs German Master-Titeln im Jahr 2006 aus dem Sport verabschiedete. Im Fahren gilt zwar – ähnlich wie im Skat – der Spruch: „Heute werden die Karten neu gemischt!“ Deshalb haben einige durchaus damit gerechnet, dass sich Exell am Samstag seinen zehnten Titel in Stuttgart sichern könnte. Zu ihnen zählte etwa Michael Freund, der es früher ebenfalls häufig geschafft hat, seinen Konkurrenten ein Schnippchen zu schlagen. Etwa indem er Passagen für sein Gespann ausfindig machte, die keiner außer ihm gesehen hatte. Vor einem Jahr hatte Boyd Exell noch auf die Frage, ob er nach seinem neunten Titelgewinn in der Stuttgarter SchleyerHalle darauf aus sei, im darauffolgenden Jahr Titel Nummer zehn zu gewinnen, nur eine ausweichende Antwort parat. Ob er es darauf anlegen werde, ließ er offen. Als der Australier in diesem Jahr in der Eröffnungstour der sieben Gespanne überraschend viele und eigentlich unerklärliche Fehler gemacht hatte und sich erst nach einer Steigerung im zweiten Anlauf für die Weltcup-Entscheidung am darauffolgenden Tag empfehlen konnte, war klar: mit einer solchen Performance, die nur Exell zu Wege bringen kann, könnte er tatsächlich zum zehnten Mal German Master werden. Das unterstrich er gestern Mittag mit zwei Top-Runden. In der ersten hatte er sich ohne Abwurf mit 150,44 Strafsekunden gegen den mit den wendigen Freibergern stark auftrumpfenden Schweizer Jérôme Voutaz (151,87) und gegen den Niederländer IJsbrand Chardon (154,64) sowie gegen den Niederländer Koos de Ronde (156,73) souDer Schweizer Jérôme Voutaz freute sich mit seinen Freibergern über Rang zwei. Seite 8 Rei ter journal -Ext ra Sonntag, 17. November 2024 Boyd Exell und sein erfahrenes Gespann waren wieder einmal unschlagbar. Fotos: Lafrentz
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