Turnier-Zeitung 2024 - STUTTGART GERMAN MASTERS

Turnier-Zeitung 12 So vielfältig war ein Starterfeld im BWBank-Finale wohl noch nie. Profis, Amateure, Debütanten, Titelträger der vergangenen Jahre, Frauen, Männer – bunt gemischt. Und natürlich ist es jetzt schon ein besonderer Erfolg für Mario Walter von der Ostalb, das Feld ins Stuttgarter Finale zu führen. Dort, wo er im vergangenen Jahr sogar in der Großen Tour überraschte, wo seine Familie mit dem Unternehmen Walter Solar ein Hauptsponsor und eine der Stützen des German Masters ist. Das ist, keine Frage, ein emotionaler Moment. Dabei ist der 47-jährige Projektleiter und Bauingenieur immerhin ein Amateur, obwohl er mit professionellem Anspruch und eigener Reitanlage in Ellwangen-Killingen im Sport besteht. Aber er verdient sein Geld nicht mit Pferere, dann geht ein Traum in Erfüllung: Noch zwei weitere Beispiele gibt es in diesem Jahr. Den Grabener Christian Geißert mit seinem Quintop und Nina Merkel aus Blättringen mit Escorada – sie haben es auch geschafft! Die große Faszination Ansonsten ist natürlich, wie es sich gehört, die Landesspitze komplett vertreten, auch Timo Beck, der sechsfache und unerreichte Hallenchampion, der neue Pferde aufbauen musste. Landesmeister Günter Treiber gehört zu den Favoriten – das Hallenchampionat fehlt dem Nordbadener noch in der Biografie. Andy Witzemann, zweimal schon siegreich, rechnete sich ebenso Chancen aus wie Markus Kölz, der schon dreimal vorne stand und als Titelverteidiger einreitet. Und dann ist da noch ein gewisser Thomas Grimm, der für Schutterwald antritt, wo er vor 30 Jahren mal junger Reitlehrer war. Der Profi ist im Rheinland ansässig, hat aber seinen alten baden-württembergischen Reitausweis aktiviert. Vor allem aus einem Grund: Beim BW-Bank-Finale in der Schleyer-Halle dabei zu sein. So groß ist die Faszination. Roland Kern Mario Walter (l.) führt das Gesamtranking vor dem Finale an. Andy Witzemann (o.) mischte bei den diesjährigen Qualifikationen erneut vorne mit. den. Apropos Amateur: Da gibt es dieses Jahr wieder eine rührende Geschichte um den Essinger Anlagentechniker Sven Speidel, der noch einmal seinen jetzt 16-jährigen kleinen Holländer Dawson an den Start bringen kann. Man erinnere sich: Die beiden waren im Corona-Jahr 2020, als es kein Finale gab, nach Punkten die heimlichen „BW-Champions“. Nun war der flinke Dawson verletzt, und Anfang der Saison hatte das Paar noch nicht einmal die nötigen Platzierungen, um für die Qualifikationen zugelassen zu werden. Erst im Laufe der Saison und zuletzt in Bisingen konnte sich Speidel zurückkämpfen und fürs Finale punkten. Er freut sich umso mehr. „Dieses Pferd ist mein König“, bekennt er gerührt. Für Amateure ist ein Start in der Schleyer-Halle immer das Ziel der KarriDie Mischung ist perfekt Das Hallenchampionat der baden-württembergischen Springreiter am Donnerstagabend in der Schleyer-Halle gibt es so lange wie das Turnier. Es ist ein Klassiker auf Landesebene, um den das Ländle in der ganzen Republik beneidet wird. Cup-Sieger gehen in die Annalen ein. Fotos: Doma

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