40 Eins ist sicher, die Hanns-Martin-SchleyerHalle. Nachdem in den vergangenen Jahren immer wieder Fragezeichen hinter die Zukunft des fast 50 Jahre alten Hallen-Oldies gesetzt wurden, können die Fans dieses schwäbischen Hexenkessels nun ganz beruhigt nach vorne blicken. „Ein Abriss wird in den nächsten Jahren erst einmal kein Thema sein“, betont Claus Lederer, German-Masters-Projektleiter der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. Er macht das schon daran fest, dass die FEI den Großen Preis am Sonntag bis ins Jahr 2027 als Longines FEI Jumping World Cup™-Station gefestigt hat. So lange wird sich an den äußeren Rahmenbedingungen sicher nichts ändern. „Und für 2028 haben wir uns schon beworben“, verrät Lederer. So lange bleibt die Halle am Cannstatter Wasen, alt aber sexy, den Reitsportfans in jedem Fall erhalten. Das ist auch okay so, finden sogar die in.Stuttgart-Veranstaltungsprofis. Denn das Reitturnier ist wahrlich nicht ihr Sorgenkind. Ganz im Gegenteil. Vor allem im Duett mit der Porsche-Arena sind die Kapazitäten absolut ausreichend. Die Reitfläche gehört mit einemGeläuf von 100 auf 40 Meter sogar zu den größten in ganz Europa, das Fassungsvermögen reicht gerade so aus – die Atmosphäre gilt als sensationell. Eng wird es hingegen bei großen Konzerten. Den internationalen Top Stars ist die Deckenhöhe der Schleyer-Halle zu niedrig. Helene Fischer musste im vergangenen Jahr erst ihre Bühne umbauen, damit sie in die Halle passte. Aus diesen Gründen braucht die Landeshauptstadt eine richtige Arena, findet man, um mit den anderen großen Kulturstädten der Republik mithalten zu können. Aber so schnell schießen die Preußen sowieso nicht. Alle Pläne für einen Neubau an derselben Stelle wie der jetzigen Halle liegen momentan in den Händen der Stadtverwaltung. Feste Partner an der Seite Ein Neubau wird im Moment auf eine halbe Milliarde Euro geschätzt. Aber ein Gemeinderatsbeschluss ist noch gar nicht getroffen. „Wir rechnen in den nächsten Jahren nicht damit“, erklärt Lederer. Fest steht aber auch: In einer Übergangszeit – wenn die alte Halle nicht mehr, die neue aber noch nicht steht – wird es trotzdem das Turnier geben. „Wir sind mit der Messe im Gespräch und haben auch schon die entsprechenden Konzepte“, beruhigt Projektleiter Lederer. Dann würden die Reiter für zwei oder drei Jahre auf die Fildern umziehen; das hätte sogar logistische Vorteile. Schon vor dem ersten Start konnte Lederer in diesem Jahr mit Zuversicht auf das Stuttgart German Masters 2024 blicken. Beim dritten Turnier nach der Corona-Pause hat sich alles wieder fest etabliert, der Gesamt-Etat von rund drei Millionen Euro (mit einer Gesamtdotierung für den Sport in Höhe von fast 670 000 Euro) steht stabil, weil schon Tage vor dem Turnier rund 40 000 Tickets verkauft waren. Und allen Unkenrufen über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Trotz ist auch der Sponsoren-Etat auskömmlich – auch weil Walter Solar und die BWBank als feste Hauptsponsoren treue Partner sind. Andere finden immer mehr Gefallen, engagieren sich sogar stärker als in den Vorjahren. Lederer nennt da exemplarisch die Outlet City in Metzingen, das Jeep-Autohaus Brunold und das Pferdefutter-Unternehmen Masterhorse aus Schwieberdingen vor den Toren Stuttgarts. Und dennoch: etwas entspannter ist das OrgaTeam erst wieder am Sonntag beim Gottesdienst, wenn eigentlich nichts mehr schiefgehen sollte. Die Aufbauarbeiten, an denen rund 50 Firmen zu koordinieren sind, müssen immer in wenigen Tagen klappen, weil die Hallen an den Wochenenden zuvor ausgebucht sind. Der ADAC veranstaltet seine große MotocrossShow und Schlagerrapper Tream füllt die Porsche-Arena. Die Pferde kommen auf den letzten Drücker, aber dann ist alles parat. Das Team Schleyer-Halle steht. Roland Kern Neubaupläne liegen im Moment in der Schublade – Weltcup Springen bis mindestens 2027 in Stuttgart Die Schleyer-Halle: (noch) eine sichere Bank Turnier-Zeitung Foto: Lafrentz
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