Turnier-Zeitung 2024 - STUTTGART GERMAN MASTERS

Turnier-Zeitung 6 Christian Kukuk konnte es selbst nicht so richtig glauben. Er betrachtete immer wieder die Goldmedaille, die an seinem Hals baumelte. Es schien fast so, als ob der 34-Jährige überprüfen wollte, ob er sich gerade in einem Traum befindet. Christian Kukuk hatte mit seinem Schimmelwallach bei den Olympischen Spielen Geschichte geschrieben. Es ist 24 Jahre her, dass Deutschland im Springreiten eine Goldmedaille bei Olympischen Spielen gewonnen hat. Damals ritt der Bundestrainer Otto Becker noch in der Equipe, die in Sydney Olympiasieger wurde. Mehr als zwei Jahrzehnte später verwirklichte sich in Paris in der Einzelwertung der Springreiter wieder einmal ein „goldener“ Traum und das obwohl die deutschen Springreiter zuvor nicht gerade vom letzten Quäntchen Glück begleitet worden waren. Nach einem sensationellen Einstieg im ersten Teamspringen fielen im alles entscheidenden Finale sowohl bei Christian Kukuk mit Checker als auch bei Philipp Weishaupt mit Zineday und Richard Vogel mit United Touch S die Stangen. Das Resultat: Rang fünf und lange Gesichter. Im Vergleich dazu standen die Briten um Harry Charles, Scott Brash und Ben Maher in Paris zwölf Jahre nach Mannschaftsgold bei den Olympischen Spielen in London erneut vorne und verwiesen die Mannschaften aus den USA und Frankreich auf die weiteren Podestplätze. Apropos Podestplätze: Das Einzelfinale hätte sich nicht spannender zeigen können. Der Parcours des Umlaufs hatte es ganz schön in sich und so gelang nur drei Reitern eine fehlerfreie Runde. Für Christian Kukuk, Julien Epaillard und Steve Guerdat hieß es zunächst einmal aufatmen. Denn eine Medaille war ihnen schon einmal sicher. Doch welche Farbe sollte sie haben? Christian Kukuk und Checker, der übrigens halb im Besitz des Fußballers Thomas Müller steht, mussten im Stechen vorlegen. Und das taten sie! Eine Runde wie aus einem Guss mit viel Risiko ermöglichte eine Spitzenzeit, die am Ende mit Gold vor Steve Guerdat mit Dynamix de Belheme und Julien Epaillard mit Dubai de Cedre belohnt wurde. Was für ein großes Olympia-Märchen! Revanche geglückt Beim Nationenpreisfinale in Barcelona holte die schwarz-rot-goldene Truppe allerdings zur Revanche aus und siegte souverän vor den Mannschaften aus den Niederlanden und Schweden. Dabei trug Richard Vogel maßgeblich zum Sieg bei. Nachdem er in Paris nicht seine Bestleistung abrufen konnte, zeigte sich Richard Vogel in Barcelona mit seinem Olympiapartner United Touch S wieder in gewohnter Form. Nach Abwürfen seiner Teamkollegen André Thieme mit DSP Chakaria, Christian Kukuk mit Checker und Jana Wargers mit Dorette gelang Vogel als einem von nur vier Reitern zwei fehlerfreie Nullrunden. Das war Weltklasse! Ein ähnliches Bild zeigte sich nur wenige Die große Sensation: Christian Kukuk wurde mit Checker Olympiasieger. Damit hätte wohl niemand gerechnet: Christian Kukuk gewinnt bei den Olympischen Spielen Gold. In Stuttgart werden seine Teamkollegen Philipp Weishaupt und Richard Vogel sowie weitere Medaillengewinner aus Paris im Parcours für Spannung sorgen. Plötzlich Olympiasieger

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