Seite 10 Rei ter journal -Ext ra Donnerstag, 13. November 2025 Springstunde mit: Mario Walter, Finalist des BW-Bank Hallenchampionats Thema: Mauer Die Mauer ist ein besonders massives und imposantes Hindernis. Mauern wirken ohnehin oft sehr wuchtig und da sie in der Regel rot gestrichen sind, hebt sich die blaue Variante im BW-Cup zusätzlich deutlich ab. Da die Pferde bereits in der Qualifikation über die BW-Bank-Mauer springen, kennen sie das Hindernis in der Regel schon, auch wenn die Atmosphäre im Finale natürlich noch einmal eine andere ist. Wichtig ist, das Pferd sicher „amBand“ zu haben und konzentriert an die Mauer heranzureiten. Auch die Richtung spielt eine entscheidende Rolle: Springt man – wie im vergangenen Jahr – auf die Zuschauer zu, stellt das natürlich eine zusätzliche Herausforderung dar. Zu Hause lässt sich das Training gut vorbereiten (auch wenn man keine Mauer besitzt): Einfach einmal ein Tuch über ein Hindernis legen, um die Situation zu simulieren. Dabei gilt wie immer: klein anfangen und die Anforderungen schrittweise steigern. Tipp: Kopf des Pferdes oben lassen und dann Attacke! Vielseitigkeitsstunde mit: Anna Siemer, Teilnehmerin im Indoor-Derby Thema: schmale Elemente Bei schmalen Sprüngen ist es das Wichtigste, dass man die Geraderichtung schon hat. Um dies zu erreichen, reite ich zunächst auf dem zweiten oder dritten Hufschlag mit Veränderung des Galopps, wobei das Pferd ganz gerade an allen Hilfen sein sollte. Der erste schmale Sprung darf im weiteren Verlauf des Trainings dann nicht zu schmal sein und es ist sehr sinnvoll, hier bereits mit Fangstangen zu arbeiten. Diese können zunächst oben, dann unten gelegt werden und schließlich ganz weggelassen werden. Dann können die Sprünge langsam höher und schmaler werden, allerdings nicht beides zugleich! Im Zweifelsfall mache ich es so, dass ich immer wieder mit Fang springe, auch mit erfahreneren Pferden – diese müssen lernen, dass es nur einen Weg gibt, nämlich auf die andere Seite zu wollen. Generell sollte man beim Training an schmalen Elementen keine Scheu davor haben, Fangstangen zu nutzen, bis genügend Sicherheit und Vertrauen da sind. Wenn man ein besonders vorsichtiges Pferd hat, kann es sein, dass dieses nicht unbedingt Respekt vor dem Sprung selbst hat, sondern vor der Enge. In solchen Fällen reite ich gerne auch mal ohne Sprung nur zwischen den Ständern hindurch. Die Schwierigkeit ist es dann, wie hier im Indoor-Derby, die schmalen Sprünge in Kombinationen zu reiten. Hier sind korrekte Linien gefragt und im Training gerne auch wieder Fänge, damit die Pferde den schmalen Sprung bereits von sich aus anziehen. Dressurstunde mit: Romina Nieberle, Finalistin iWest Dressur Cup Thema: Pirouetten Die Galopppirouetten gehören zu den Höchstschwierigkeiten im Dressursport. Sie erfordern ein gut gymnastiziertes Pferd und eine hohe Versammlungsbereitschaft. In S*-Prüfungen werden halbe, ab S**-Niveau ganze Pirouetten abgefragt. Die entscheidenden Faktoren sind die Erhaltung des Galoppsprungs, also des Dreitakts, die Stellung und Biegung sowie die Lastaufnahme. Die Einleitung der Lektion erfolgt dabei im Schultervor, wir fordern die Versammlung bis zur Hankenbeugung und führen dann das Pferd mit der Schulter um das innere Hinterbein herum. Im Training starte ich die Vorbereitung mit der Versammlung des Galoppsprungs, mit Übergängen innerhalb der Gangart – am liebsten auf gebogener Linie. Dafür nehme ich das Pferd zunächst zwei bis drei Galoppsprünge auf, um daraufhin wieder etwas nach vorne loszureiten. Dann steigere ich das Ganze. Wenn die Versammlung gefestigt ist, folgen Arbeitspirouetten. Sie haben einen größeren Radius als Prüfungspirouetten. Schritt für Schritt nähere ich mich dann an die Prüfungsvorgabe an. Gebt euren Pferden die Zeit, um Balance, Technik und Kraft zu erlernen, um irgendwann losgelassene und getragene Pirouetten zu springen! WISSEN extra Fotos: TOMsPic
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