Seite 46 Rei ter journal -Ext ra Donnerstag, 13. November 2025 Wenn du es dir aussuchen könntest: nur noch Stuten oder Hengste? Hengste. (ganz klar) Welches Pferd würdest du gern mal reiten? Das ist schwierig zu entscheiden, weil es so viele gute gibt. Vermutlich Wendy de Fontaine – einmal fühlen, wie es ist, so ein „Gerät“ unter sich zu haben. Wenn wir deine Mama fragen, was würde sie sagen, ist deine größte Stärke? Meine Gelassenheit, meine Offenheit für alles und jeden und meine Zielstrebigkeit. Ich bin sehr fokussiert, weiß, was ich will und wie ich dahin komme. Und was ist deine größte Schwäche? Mein Zeitmanagement. (lacht) Dir wird das Reiten verboten – welcher Beruf wird es dann? Netflix und Chill (lacht). Bei allem anderen bin ich talentfrei. Ich kann nur reiten, etwas anderes geht nicht. Du hast verraten, dass du während deiner Ritte weniger Aufregung und mehr Freude empfindest? Wie kam es dazu? Dadurch, dass ich als Kind zum Beispiel hier in Stuttgart immer zugeschaut habe und mir gewünscht habe, einmal hier zu reiten, überwiegt die Dankbarkeit, dass dieser Traum in Erfüllung geht, über der Aufregung. Du hast viele Rituale – worauf könntest du auf keinen Fall verzichten? Auf keines (lacht). Ich möchte immer perfekt vorbereitet sein und dass meine Pferde und ich tiptop aussehen.. Wenn du an dein Lebensende denkst, siehst du dich dann in Brandenburg oder daheim in Baden-Württemberg? Da habe ich mir bisher ehrlich gesagt keine Gedanken zu gemacht. Aber ich sehe mich eher in der Wärme, vielleicht europäischer Süden und glaube, dass es weder Brandenburg noch Baden-Württemberg wird. Was macht die Stuttgart German Masters für dich so besonders? Dass ich nach Hause komme. Und dass die ganze Familie und Freunde dabei sind. Wie groß ist der Fan-Trupp denn in diesem Jahr? Riesig! Es sind alle dabei: Oma, Opa, Onkel, Tante, Cousine, Patenkind – von der Familie kommen alle. Und ganz viele Freunde. Die 3 Pferde, die du dabei hast – welcher Zeichentrick-Charakter wären sie? Cadeau Noir wäre der rote Angry Bird. Er wirkt immer etwas grumpy und ist Fremden Mal ANDERS gefragt Moritz Treffinger gegenüber erst einmal abgeneigt. Fiderdance wäre Olaf aus Frozen, da er so positiv quirliist. Und Vincero wäre Winnie Puuh, allein schon, weil das sein Spitzname ist. Dein Jahr 2025 war maximal erfolgreich. Wie kannst du das 2026 noch toppen? Ich weiß es auch nicht. In diesem Jahr ist jeder einzelne meiner Träiume wahr geworden; wird immer noch wahr. Das ist einfach der Wahnsinn. Deswegen weiß ich nicht, was nächstes Jahr noch kommt. Ich lasse es auf mich zukommen, schaue, wie die Pferde drauf sind und was passiert, was möglich ist. Du bist nun das allererste Mal im Weltcup mitgeritten. Was waren die drei prägnantesten Emotionen, die du gefühlt hast? Ich war vor allem stolz, überwältigt und ein klein bisschen eingeschüchtert. Welches ist dein „once in a lifetime“-Pferd? Zunächst Top Queen, die das Eis gebrochen hat – mich in die „große“ Dressurwelt gebracht hat. Dann Treffinger’s Superstition OLD, der mich geprägt hat und mit dem ich groß geworden bin. Er wird für immer mein Herzenspferd bleiben. Und dann ganz aktuell Cadeau Noir. Zwischen den dreien kann ich mich nicht entscheiden. Wer ist der beste Reiter der Welt? Ganz klar Isabell Werth – wie sie über die vielen Jahre mit so vielen Pferden konstant Erfolg hat, ist der Wahnsinn. Wenn du im Reitsport etwas verändern könntest, dann wäre das … Disziplinübergreifend gleiche Regeln für alle einzuführen. Besonders zwischen Dressur und Springen sieht man große Unterschiede, was zum Beispiel erlaubte Zäumungen angeht. Das finde ich schade und würde mir wünschen, dass mehr Gleichheit herrscht. Was in der Dressur verboten ist, sollte auch im Springen verboten sein. Das Interview führte Nele Marie Hörster. Foto: TOMsPic
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