Nun, im Alter von 15 Jahren, sollte es bereits so weit sein. „Man freut sich natürlich sehr. Ich habe bei den letzten zwei Reitern schon noch mitgefiebert“, strahlt sie nach der Siegerehrung. Reiten ist für sie eine Leidenschaft. Nun, in ihrem ersten Junioren-Jahr, knüpft sie direkt an die Erfolge aus ihrer Children-Zeit an. Schlussreiterin Vroni Grüber musste im Stechen schnell einen Abwurf in Kauf nehmen und meißelte damit die Entscheidung um den Sieg in Stein. Im gleichen Moment, als die Stange den Boden berührte, fiel Brugger ihrem „Teilzeit“-Trainer Uli Collee um den Hals. Seit sie mehr oder weniger laufen kann, begleitet er sie und weiß um ihre Stärken sowie das Streben nach gutem Reiten. Schon allein deswegen hatte sie sich überhaupt für das Stechen qualifiziert, denn anders als in einer normalen Springprüfung mit Stechen wird im Finale zuerst nach Wertnoten gerichtet – wie bereits in den Qualifikationen. In Killingen konnte Mia Cara Brugger eine dieser gewinnen. Hier allerdings im Sattel der selbstausgebildeten Stute Sattelprofi’s Ciao Bella. Sattelprofi’s steht für die Familie Brugger. Denn die Eltern von Mia sind echte Pferdeleute und selbst hocherfolgreich im Sattel unterwegs gewesen – kein Wunder also, dass sie das Pferde-Gen in sich trägt. Ebenfalls seit einigen Jahren, genauer gesagt seit Anfang 2023, an ihrer Seite ist die zwölfjährige Mylord-Carthago-Stute Incognito. Gemeinsam mit ihr fand sie nicht nur einen idealen Sportpartner, sondern vielmehr entwickelte sich eine feste Freundschaft. Sie kennen sich in- und auswendig. Das mag mit ein Grund gewesen sein, weshalb die junge Amazone im gestrigen Finale genau wusste, wann sie einmal beherzt zureiten kann, um Zeit einzusparen. Der Plan, auf den letzten Steilsprung einen Galoppsprung zu sparen, ging voll und ganz auf. Vier Sekunden war das Paar aus Rindelbach schneller als die Konkurrenz gewesen. Im Finale musste man schon richtig schnell sein, denn den Junioren unterlief schon im Umlauf kaum ein Fehler, was sie gleichermaßen im Stechen zeigten. Den Auftakt machte hier eine der jüngsten Teilnehmerinnen überhaupt. Die Rede ist von der eigentlich vom Alter erst im Children-Lager angesiedelten Pauline Schmid, die mit ihrer Kaschira eine couragierte Runde ablieferte. Trainiert wird das Nachwuchstalent in Boll von Namensvetter Karl Schmid, der ihr im Übrigen seit kurzer Zeit seine sprunggewaltige Stute Vigo’s Cornetta zur Verfügung stellt. Im Stechen riskierte das junge Talent noch nicht zu viel und blieb ihrem sicher gezeigten Fundament aus dem Umlauf treu. Gleichermaßen zügig, jedoch nicht mit dem allerletzten RiBruggers große Aufholjagd Spätestens nach dem gestrigen Finale des Nürnberger Burg-Pokal-Finales reitet Mia Cara Brugger nicht mehr „inkognito“ – also etwas unter dem Deckmantel. Mit ihrem Sieg am Mittwochnachmittag ging ein Traum in Erfüllung, der von klein auf in Bruggers Herzen gereift ist. Seite 8 Rei ter journal -Ext ra Donnerstag, 13. November 2025 Da herrscht große Freude bei der Siegerin und ihren Unterstützern. Fotos: Lafrentz
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