Seite 28 Rei ter journal -Ext ra Freitag, 14. November 2025 Der Motivator Alois Pollmann-Schweckhorst (61) ist mit Pferden groß geworden und hat selbst von den Besten gelernt. In Stuttgart begleitet er Christian Ahlmann, der das Pferd seiner amerikanischen Schülerin Alexandra Thornton reitet. Der Rheinländer macht sich viele Gedanken über die Ausbildung von Springpferden. Trainer des Tages: Alois Pollmann- Schweckhorst Reiter 1985 in Donaueschingen), wurde Deutscher Meister und steuerte vierbeinige Springsport-Legenden durch den Parcours wie den Hengst Chacco Blue. Mittlerweile gehört Alois Pollmann-Schweckhorst selbst zu den gefragtesten Trainern und Lehrgangsleitern Deutschlands und darüber hinaus; eine Weile amtierte er auch als Nationaltrainer von Norwegen. Hier in Stuttgart begleitet er den Top-Reiter Christian Ahlmann. Wobei dies kein typisches Trainer-Schüler-Verhältnis ist. „Ich kann da selbst wieder lernen“, beschreibt er, der Neugier und Begeisterungsfähigkeit nie verloren hat. Die Zeit sei ein „richtiger Booster“ für ihn. Hintergrund ist: Pollmann-Schweckhorst trainiert hauptsächlich die in Holland lebende amerikanische Springreiterin Alexandra Thornton, die derzeit berufsbedingt eine Reitpause einlegt. So lange hat sie ihre Stute Blueberry zu Christian Ahlmann in Beritt gegeben – und den vertrauten Trainer um die Begleitung des Projekts gebeten. Den Parcours im Blick: Alois Pollmann- Schweckhorst Alois Pollmann-Schweckhorst nimmt das Schlüsselband seiner Akkreditierung in die Hand, um zu zeigen, wie er die Zügel hält. Vorsichtig bewegt er seine Finger. „Zwischen Reiterhand und Pferdemaul muss eine Verbindung bestehen wie eine Telefonleitung“, beschreibt er. Als Reiter war er früh erfolgreich, trainierte bei den Besten: bei der Springreiter-Legende Hans-Günter Winkler (damals gemeinsam mit dem heutigen Nachwuchs-Bundestrainer Eberhard Seemann), dann bei Paul Schockemöhle in der Glanzzeit (mit Ludger Beerbaum und Franke Sloothaak), ritt Championate für Deutschland (das erste als Junger „Mein Vater war mein Idol“, sagt Alois Pollmann-Schweckhorst, der mit Pferden aufgewachsen ist. Vater Aloys (altdeutsch mit y) baute als Bauer im Bergischen Land seinen Hof in den 70er-Jahren zum Pferdebetrieb um. Die Söhne Elmar und Alois, beide in den 60ern geboren, begannen, Turniere zu reiten. „Mein Vater ritt ländlich, wollte immer gewinnen, und das tat er dann meistens auch“, schmunzelt Pollmann-Schweckhorst, der nach Wanderjahren in Mühlen und Warstein mittlerweile wieder nahe der alten Heimat lebt. In der Nähe von Düsseldorf. Einen eigenen Reitbetrieb hat er nicht, fährt zu seinen Schülern auf den Hof. „Da kann man sich auch viel besser konzentrieren“, sagt er, „und ist nicht abgelenkt“. Fit genug ist er als „Boomer“ außerdem, um sich selbst noch in den Sattel zu setzen, um zu fühlen, wie es besser geht. Von Paul Schockemöhle hat er die Art übernommen, seine Schüler zu motivieren. „Wer ständig nur kritisiert, macht es nicht besser“, Fotos: TOMsPic Auch Christian Ahlmann hört auf seinen Rat.
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