Samstag, 15. November 2025 Rei ter journal -Ext ra Seite 13 Wenn Martin Fuchs über seinen Alltag spricht, klingt selbst das straffste Turnierwochenende nach purer Leidenschaft. Der Schweizer Springreiter gehört längst zu den prägenden Gesichtern des internationalen Springsports und wirkt dabei bemerkenswert geerdet. Zwischen Pferdehandel, Coaching und Turnieren rund um den Globus findet er seine Balance nicht trotz, sondern gerade durch den Sport und den Umgang mit den Pferden. Doch das kommt nicht von ungefähr. Die Leidenschaft für Pferde liegt bei Martin Fuchs wahrlich in den Genen. Dass Fuchs einmal im Sattel landen würde, war für ihn nie eine bewusste Entscheidung, sondern eine Art natürlicher Lebensweg. „Ich kann mich nicht an den Zeitpunkt erinnern, denn für mich war es schon immer klar“, sagt er rückblickend auf seine Kindheit. Sein Vater Thomas Fuchs war selbst erfolgreicher Springreiter, seine Mutter Renata gehörte ebenfalls zur nationalen Spitze. Auch sein Onkel Markus Fuchs hat sich einen Namen im Springsport gemacht. Schon sein Großvater begann einst mit dem Aufbau einer Reitschule und dem Pferdehandel – das, was heute die Basis von Team Fuchs bildet. Der 33-Jährige beschreibt sich selbst als jemanden, der das Reiten als Ganzes liebt: „Der Sport, das Besserwerden, die verschiedenen Pferde kennenzulernen und zu versuchen, als Reiter besser zu werden, um den Pferden die beste Chance zu geben.“ Bereits als Jugendlicher zeigte der junge Fuchs, dass er Ambitionen hat. Bei den Olympischen Jugendspielen 2010 in Singapur gewann er Team-Gold. Später folgten Erfolge bei Junioren- und Junge-Reiter-Europameisterschaften, bevor er als Senior auf internationalem Niveau ankam. Mittlerweile gibt es kaum einen Titel, den Martin Fuchs noch nicht trägt. Zu seinen größten Erfolgen zählen ein Vize-Weltmeistertitel, eine Goldmedaille bei der Europameisterschaft, ein Sieg im Weltcupfinale sowie zahlreiche Grand-Prix-Erfolge. Besonders prägend war für ihn jedoch der Sieg im Großen Preis von Genf – jener Moment, als Martin Fuchs zur Nummer eins der Weltrangliste aufstieg. „Anders als ein einzelner Sieg spiegelt die Weltrangliste die Mühe und den Fleiß wider, den man mit verschiedenen Pferden über Jahre hinweg investiert. Und sie verfliegt auch nicht so schnell. Ich habe mir von dem Tag an nie mehr Druck gemacht, wieder Weltranglisten-Erster zu werden. Schließlich hat man das Maximale bereits erreicht“, beschreibt Fuchs. Ohne Fleiß kein Preis Doch der Erfolg kommt keinesfalls von ungefähr. Obwohl sein Alltag wenig Monotonie zulässt, versucht der Schweizer, eine gewisse Routine beizubehalten: „Zu Hause reite ich normalerweise von acht bis zwölf Uhr am Morgen. Dann gibt es Mittagessen bei meinen Eltern“, verrät der Sympathieträger grinsend. Nachmittags folgen ein bis zwei weitere Pferde, Büroarbeit sowie Coaching und der Austausch mit Kunden und Reitern. Zudem greift Martin Fuchs seiner Partnerin Simone Pearce unter die Arme, wann immer er kann. Die australische Dressurreiterin ist seit rund zwei Jahren mit dem Schweizer Springreiter liiert und auf dem Hirtenhof im baden-württembergischen Aach nahe der Schweizer Grenze ansässig. Langweilig wird dem großgewachsenen Profi jedenfalls nicht, denn auch Team Fuchs ist über die Jahre zu einer vielschichtigen Struktur angewachsen. „Wir haben viele Kunden, die Martin Fuchs und L&L Lorde starten bei den German Masters in der internationalen Tour. Fotos: TOMsPic
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