Seite 34 Rei ter journal -Ext ra Samstag, 15. November 2025 Wer mit ihm spricht, merkt schnell: Hier spricht jemand, der mit genügend Weitblick und Erfahrung auf sein Lebenswerk blicken kann. Julien Epaillard, auf dem Hof seiner Eltern zur Welt gekommen, ist mit dem Pferdesport groß geworden – und gewachsen. Menschlich sowie sportlich. In jungen Jahren sammelte der Normanne Julien Epaillard französische Meistertitel fast so selbstverständlich wie andere Kinder Muscheln am Strand – stets mit dem schnellen Nordseewind im Rücken, der in der Normandie offenbar bereits früh zu einem wichtigen Turnierbegleiter wird. Nach seiner Zeit im Nachwuchskader blieb er weiter auf Erfolgskurs. 1998 folgte die erste Teammedaille bei der Europameisterschaft in Lissabon. Viele weitere folgten. Im Jahr 2024 Bronze im Mannschaftsfinale bei den Olympischen Spielen im eigenen Land. Stolz war er gewesen, Julien Epaillard, der sich damit auch einen Kindheitstraum erfüllen durfte. Doch gleichermaßen beflügelt landete er sanft wieder auf dem Boden der Tatsachen: Es muss weitergehen. Während er seinen Pferden immer wieder genügend Zeit zum Durchatmen gibt, nimmt er sich selbst eher weniger Zeit, einmal den Kopf auszuschalten. So auch nicht, wenn es um den eigenen Betrieb geht. Denn mittlerweile hat er das Ruder des familieneigenen Betriebs fest in die Hand genommen. Gemeinsam mit seiner Frau betreibt das Ehepaar den Stall in der Normandie, dort, wo nicht nur die aktuellen Sportpferde stehen, sondern vielmehr noch die eigene Foto: TOMsPic The Flying Dreamteam Eigentlich trägt der französische Springreiter Julien Epaillard den Spitznamen „The flying Frenchman“. Doch er weiß, ohne seine Pferde geht nichts. Gemeinsam mit seinem aktuellen Top-Pferd Donatello d’Auge bildet der bodenständige Franzose ein wahres Dreamteam.
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