Sonntag, 16. November 2025 Rei ter journal -Ext ra Seite 43 Otto Becker, das Stuttgarter Turnier ist diesmal leider ein bisschen anders als sonst. Am Tag vor dem Turnier titelte zum Beispiel das ZDF: „Reitsport unter Beobachtung.“ Spüren Sie das auch? Nimmt diese Beobachtung generell zu? Auch die kritischen Stimmen von außerhalb?* Also zunächst einmal, das Turnier selbst ist ja gar nicht anders. Wir sehen tollen Sport, die Stimmung ist klasse, ich habe gehört, dass das Turnier sogar auf einen Besucherrekord zusteuert. Und dass wir unter Beobachtung stehen, das ist nicht wirklich neu. Aber die Diskussionen im Vorfeld waren durchaus andere, oder? Ja, das stimmt. Selbst meine Anreise war schon anders als sonst. Ich bin frühmorgens mit dem Zug losgefahren, um rechtzeitig beim Pressegespräch von Christian dabei zu sein. Es war mir wichtig, das Thema und ihn zu begleiten. Aber ich bin auch froh, dass der Sport dann hier beim Turnier wieder schnell in den Vordergrund gerückt ist. Wir sehen hier absoluten Spitzensport. Was haben Sie gedacht, als Sie das Video zum ersten Mal gesehen haben? Ich habe Christian gleich angerufen, und er hat den Fehler direkt eingeräumt. Wie beurteilen Sie heute das Video vom blanken Schlaufzügeltraining des Olympiasiegers Christian Kukuk, auch vor dem Hintergrund seiner öffentlichen Entschuldigung hier in Stuttgart? Er hat meinen Respekt dafür, dass er sich in dieser Weise der Presse und der Öffentlichkeit gestellt hat. Wie gesagt, jeder Mensch kann Fehler machen. Hat der Vorfall Auswirkungen auf künftige Nominierungen? Nein. Für uns ist das Thema nach seiner Entschuldigung und dem Eingeständnis eines Fehlers erledigt, wir schauen jetzt wieder nach vorne. Es ist aber völlig klar, dass die Reiter fairen und sauberen Sport abliefern müssen. Haben Sie grundsätzlich den Eindruck, die Spitzenreiter in den Kadern sind sich ihrer Vorbildfunktion und der Verantwortung für den Sport bewusst? Ja, das habe ich. Grundsätzlich sind sich unsere Reiter ihrer Vorbildfunktion bewusst, auch wenn mal ein Fehler passieren kann. Das Pferd und dessen Wohlergehen stehen bei uns im Sport und im gesamten Management ganz klar im Mittelpunkt. Man muss sich nur mal anschauen, wie die Pferde in unserem Sport behütet und gepflegt werden. Sie werden optimal betreut, und an dieser Stelle muss man auch mal den Pflegern dieser Pferde ein großes Lob aussprechen. Wir haben ein Super-Team an Pflegern. Aber wir müssen auch feststellen: Wir betreiben Sport mit unseren Pferden, dazu gehört, dass sie sich auch mal anstrengen und auch mal schwitzen. Ich möchte betonen: Die Haltung und Betreuung der Pferde hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert, genau wie das Reiten. Die Pferde sind das Wichtigste für uns! In den letzten Tagen wurde auch immer wieder von Verschärfungen oder zumindest
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