Turnier-Zeitung 11 der Saison doch immer noch ein paar kuriose Dinge. Dann am Ende aber doch die Zusage zu bekommen, das war definitiv auch eine Erleichterung und ein total glückliches Gefühl. Dann ging aber natürlich erst die Anspannung los, dass man dann eben auch bestmöglich abschneiden wird. Bei der Longines FEI Jumping European Championship haben Sie Iron Dames My Prins geritten. Was glauben Sie, würde er über Sie sagen, wenn er sprechen könnte? Oh, das ist eine sehr schwierige Frage! Ich glaube, er würde sagen, dass ich mir für ihn immer besonders viel Zeit nehme und er das genießt. Zudem vermutlich auch, dass ich ihm immer versuche, das zu geben, was er braucht, und auch genügend Sicherheit vermittle. Für mich ist er ein ganz besonderes Pferd! Wir haben ihn schon lange im Stall, also auch schon länger, als ich ihn reite, weil David Will ihn vorher geritten hat. Daher kennen wir uns schon sehr lange, ich muss allerdings dazu sagen, dass ich erst so richtig mit ihm warm geworden bin, seitdem ich ihn reite. Jetzt sind wir gut zusammengewachsen und er ist ein besonderes und ganz tolles Pferd. Sie haben auf demHof Ihres Onkels reiten gelernt, es lag also schon in der Familie. Was Mit David Will und Partner Richard Vogel bildet Sophie Hinners ein starkes Trio. (l.) Hinners war auch beim Maimarkt Turnier in Mannheim Teil der deutschen Equipe. (r.) würde die zehnjährige Sophie Hinners sagen, wenn sie Sie nun sehen würde? Ich glaube, dass sie sehr erstaunt wäre. Es ist natürlich immer ein Kindheitstraum gewesen, ganz oben mitreiten zu dürfen, Nationenpreise, FEI World Cup™ und solche Sachen. Das würde ich sagen: Dass ich schon immer davon geträumt habe. Und ich wäre mit Sicherheit einfach nur erstaunt, dass das auch alles so funktioniert hat und die Träume nun Realität geworden sind. Und andersherum, was würden Sie Ihrem jüngeren Ich, aber auch anderen jungen Reitern mit an die Hand geben wollen? Ich finde, man sollte seine Ziele immer klar vor Augen haben und nie zu klein träumen. Wichtig ist, dass man mit Geduld an die Dinge herangeht. Ich glaube auch, dass man einfach bereit sein muss, ein bisschen härter zu arbeiten als andere. Und man sollte immer wissbegierig bleiben – wie man so schön sagt: „Von nichts kommt nichts.“ Es fällt einem ja nicht alles in den Schoß. Ich denke, man muss viel dafür tun und den Willen haben, sich ständig weiterzuentwickeln. Trotzdem kann man nichts erzwingen – vieles kommt einfach zu seiner Zeit. Ich bin überzeugt, dass jeder seine Träume und Ziele haben sollte, auf die man hinarbeiten kann. Vor drei Jahren waren Sie mit einem „FBW“- Pferd, genauer gesagt FBW Graphik, Zweite im German Masters. Nun haben Sie wieder ein baden-württembergisches Pferd unter demSattel, genauer gesagt ArezzoMan FBW. Sie beide erhielten erst vor Kurzem die Wertnote 10 in einer Springpferdeprüfung. Besser geht es nicht. Was gibt Arezzo Man Ihnen für ein Gefühl? Also zunächst einmal muss man sagen, dass er auf dem Gestüt Birkhof eine sehr gute Grundausbildung erhalten hat. Er ist ein super Hengst, mit ganz tollen Reitqualitäten und einem abnormalen Sprungablauf, unbegrenztem Vermögen und Qualität. Er bringt wirklich all das mit, was man sich bei einem Springpferd wünscht. An dem Tag sprang er besonders gut. Ich hatte ein unfassbares Gefühl auf ihm, da war ich mir schon relativ sicher, dass wir die Prüfung auf jeden Fall gewinnen werden, aber dass er am Ende die 10 bekommt, damit habe ich auch nicht gerechnet. Er hat das aber auf jeden Fall verdient! Er dreht wirklich immer supergute bis überdurchschnittliche Runden und ich denke, dass er auch mit seinem enormen Gleichmaß die Note verdient hat. Er ist unheimlich ausbalanciert, doch wir dürfen auch nicht vergessen, er ist erst sechs Jahre alt und bringt dafür wirklich schon sehr gute Reitqualitäten mit. Das Interview führte Leonie Wolff. Fotos: Lafrentz
RkJQdWJsaXNoZXIy NDAzMjI=