Turnier-Zeitung 18 Er kann alles, nur kein Schwäbisch. Immer noch nicht, obwohl es jetzt schon 16 Jahre her ist, als der Rheinländer zum ersten Mal nach Baden-Württemberg kam. Und wenn etwas so ist, wie es eben ist, dann „isset“ eben so. Sagt er. Nein, Tim Hoster kann seine rheinländische Herkunft nicht verleugnen, auch wenn er aus Baden-Württemberg nicht mehr weg will. Er hat mittlerweile im oberschwäbischen Heiligkreuztal ein Haus gebaut – neben der Reitanlage der Familie Marschall. Manfred Marschall war es auch, der Hoster einst zum ersten Mal ins Ländle holte, weil er einen starken getankt. Er hat Parcours absolviert in diesem Jahr, in denen streifte er nicht einmal eine Stange. Im Parcours ist Hoster ein absoluter Perfektionist, bei dem jede Distanz, jede Wendung, jeder Absprung stimmen muss. Manchmal sieht es so aus, als habe er ein Lineal gefrühstückt. Zu dicht oder zu groß kommen in seinem Wortschatz nicht vor. Fleißiger Parcours-Perfektionist In diesem Jahr musste er wenig hadern. Es begann im Frühjahr mit einem Paukenschlag, dem Sieg im Großen Preis von Gorla Minore. Am Tag zuvor war er mit einem rein süddeutschen Team Dritter im Nationenpreis geworden. Es folgten Top-Platzierungen in den Großen Preisen von Mannheim und München, ein Finalplatz bei den Deutschen Meisterschaften in Balve über 1,55 Meter und zuletzt noch der Große Peis von Bisingen-Hohenzollern. Claus, im Besitz seines Sponsors Alexander Boos, hat in seinem Leben jetzt über 100 000 Euro Preisgeld gewonnen, fast 70 000 Euro in der Saison 2025. Tim Hoster ist sein eigener Chef in einem kleinen, aber feinen Ausbildungsstall in Gammertingen im Kreis Sigmaringen. Dort stehen seine Jockey als Bereiter gebraucht hat. Dort wohnt der quirlige Blondschopf aus dem Norden nun mit seiner Frau Nadine, die aus Bad Saulgau stammt, und der gemeinsamen Tochter Skye. Wie im Vorjahr gehört Tim Hoster auch in diesem Jahr zur handverlesenen Schar der BadenWürttemberger, die beim German Masters einen Startplatz in der Großen Tour ergattern konnten – am Ende einer so sensationellen Saison führte kein Weg an ihm vorbei. Sein jetzt elfjähriger Holsteiner Fuchswallach Claus hat in jahrelanger Ausbildungsarbeit nach Art des fleißigen Tim Hosters Kraft und mentale Stärke Frohnatur von der Alb Tim Hoster stammt ursprünglich aus Neuss, ist in BadenWürttemberg zu Hause, nachdem ihn Manfred Marschall einst ins Ländle holte. Sein Holsteiner Wallach Claus wird immer besser, er reitet die Saison seines Lebens und darf in der Großen Tour mitmischen. Foto: Doma Foto: Equitaris
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