35 gen. Denn dort schrieb der 38-Jährige Geschichte: In der ersten Einzelwertung wurde er als erster Belgier überhaupt Einzel-Europameister in der Dressur und legte in der Grand Prix-Kür direkt die zweite Goldmedaille nach. Damit ist er nicht nur der erste Belgier, der in einer Einzelwertung bei einer FEI Dressage European Championship triumphiert, sondern zugleich der erste Athlet aus dem springreiterdominierten Königreich, der überhaupt Medaillen bei einer FEI Dressage European Championship oder FEI Dressage World Championship in der Dressur gewinnen konnte. Goldener Teamjubel Das Championat begann traditionell mit dem Mannschaftswettbewerb. Nach einem wahren Krimi durfte die deutsche Equipe am Ende jubeln oder wie es Equipechef Klaus Roeser formulierte: „Gold von England zurückzuholen, war von Anfang an der Plan. Alle haben einen tollen Job gemacht.“ Isabell Werth fügte hinzu: „Ende gut, alles gut. Dass es knapp wird, war vorher klar. Wir haben bis zuletzt gefiebert – umso glücklicher sind wir jetzt.“ Das deutsche Team war nicht ganz optimal in die FEI Dressage European Championships gestartet. Nach teuren Fehlern von Ingrid Klimke und Vayron (69,3 Prozent) hatte Championatsdebütantin Katharina Hemmer mit Denoix eine gute Basis für den Finaltag gelegt (75,6 Prozent). Dennoch war für die beiden verbleibenden Teamreiter klar: Viele Patzer durften nicht mehr passieren. Und Frederic Wandres sowie Isabell Werth lieferten ab. Ersterer punktete sich mit Bluetooth OLD zu 74,7 Prozent. Schlussreiterin Isabell Werth legte mit Wendy de Fontaine und 79,2 Prozent nach. Nach dieser Runde durfte man fast schon über Gold jubeln – doch der Krimi ging weiter, denn die Briten hatten noch eine Trumpfkarte: Charlotte Fry mit GlamourPure Freude: Cathrine Laudrup-Dufour, Justin Verboomen und Isabell Werth (o.) Das deutsche Teamwar bei den Europameisterschaften unschlagbar (r.). Fotos: Lafrentz dale. Für den Sieg hätten sie mindestens 78 Prozent liefern müssen – ein Ergebnis, das für die Weltmeisterin und diesjährige Siegerin im Finale des FEI Dressage World Cup™ Final grundsätzlich erreichbar schien. Doch das Schlüsselwort lautete: schien. Im MannschaftsGrand Prix präsentierte sich der 14-jährige KWPN-Hengst nicht ganz zufrieden. Und das sollte auch an den darauffolgenden Tagen so bleiben. Besonders in der Galopptour war das Motto „weniger ist mehr“ angebracht. Teure Fehler führten zu einem Ergebnis von 75,8 Prozent. Damit war es offiziell: Gold ging an Deutschland, gefolgt von England und Dänemark. Es war ein emotionaler Titelgewinn. So konnte man sich sicher sein, dass der Anfang des Jahres überraschend verstorbene Co-
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