Turnier-Zeitung 46 Es ist dein erster Start in Stuttgart – wie sind deine Erwartungen an das Turnier, die Halle, die Atmosphäre? Vor zehn Jahren durfte ich meinen Vater (Christoph Sandmann) während seines FEI Driving World Cup™-Starts in Stuttgart als Beifahrerin begleiten. Dadurch kann ich mich noch an das Gefühl, in die Halle einzufahren, erinnern und habe eine gewisse Vorstellung. Allerdings wird die positive Aufregung, selbst als Teilnehmerin vor das Stuttgarter Publikum zu fahren, noch einmal größer sein. Inwiefern unterscheidet sich der Indoor-Start von denen während der Outdoor-Saison? Die Prüfungen unterscheiden sich ja schon im Grundsatz. Beim Indoor ist viel mehr Schnelligkeit erforderlich – bei der Geschwindigkeit an sich und als Anforderung an die Fahrerfähigkeiten aufgrund der engen Hindernisse. Wie sieht die Vorbereitung auf das Turnier aus? Wie trainierst du das? Da ich meine erste IndoorSaison fahre, nehmen wir bereits zwei Trainingsturniere vorab mit und hoffen darauf, gut vorbereitet ins erste FEI Driving World Cup™- Turnier in Maastricht zu starten. Anschließend geht es noch nach Zwickau und dann stehen die Stuttgart German Masters an. Abgesehen von den Turnieren haben wir vorab zu Hause auf unserer Anlage in Lähden einen Trainingsparcours aufgebaut und geübt. Während der Turniere fahren wir das Training daheim aber runter, um den Pferden Ausgleich und Abwechslung zu bieten: mit Dressurarbeit, ein- und zweispännig Fahren, Longieren. Und natürlich haben sie ihre verdienten Pausentage und Freizeit. Welche Pferde wirst du mit nach Stuttgart bringen? Was zeichnet sie aus? Vorne links werde ich meinen Cobra anspannen. Er ist mein vertrautes Marathon- und Kegelpferd von draußen. Ihn nehme ich auch im Indoor-Gespann mit, damit ich ein Pferd dabeihabe, das ich gut kenne. Vorne rechts kommt Edmonda mit ins Gespann. Die Stute habe ich bereits zweispännig vorgestellt und hoffe nun, mit dem Indoor eine neue Aufgabe für sie zu haben. Und die beiden Stangenpferde – Dani hinten links und Billy hinten rechts – sind tatsächlich noch sehr frisch bei mir. Wir haben sie erst im September von einem französischen Fahrer für die Indoor-Saison gekauft. Du blickst auf eine sehr erfolgreiche Outdoor-Saison zurück. Was sind nun deine Ziele für den FEI Driving World Cup™? Weil es meine erste Saison ist, habe ich keine großen Ziele. Primär möchte ich gern fehlerfrei durchkommen – nicht in dem Sinne, ob mal ein Ball fällt oder nicht, aber ohne extra Volte oder Steher. Und auch nicht ganz weit weg vom Fenster sein, sondern schon noch an die Zeiten der anderen Fahrer herankommen. In Stuttgart wirst du gegen deinen Vater Christoph Sandmann und deinen Trainer Boyd Exell an den Start gehen. Inwieweit verändert das die Situation? Wenn Papa und ich zusammen zu den Turnieren fahren, dann ist das nie ein Wettkampf zwischen uns beiden. Wir freuen uns füreinander, wenn der andere erfolgreich ist. Jeder unterstützt jeden, und wer zuerst startet, gibt dem anderen Tipps. Es ist ein Miteinander und kein Konkurrenzkampf. Boyd fährt sowieso in seiner eigenen Liga, da können wir noch nicht mithalten. Trotzdem unterstützt auch er mich immer, so gut er kann. Worauf hast du die meiste Vorfreude, wenn du an den Start in Stuttgart denkst? Ich weiß noch, was da immer für eine einzigartige Stimmung herrscht. Das wird etwas ganz Besonderes. Und auch auf die Wasserdurchfahrt, die wir so bisher noch nicht hatten, freue ich mich. Wer wird die FEI Driving World Cup™-Quali in Stuttgart gewinnen? Boyd (ohne Zweifel). Das Interview führte Nele Hörster. „Das wird etwas ganz Besonderes“ Anna Sandmann wird in ihrer ersten FEI Driving World Cup™-Saison der Vierspännerfahrer auch ein Stuttgart German Masters-Debüt feiern. Die Deutsche Meisterin hat verraten, was dieser Start für sie ausmacht. Anna Sandmann konnte in diesem Jahr zum Titel der Deutschen Meisterin fahren. Foto: Bening
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