Turnier-Zeitung 2022 - STUTTGART GERMAN MASTERS

Turnier-Zeitung 47 In Rastede fuhr Michael Brauchle in diesem Jahr zu seinem vierten Deutschen Meister-Titel. Für seine Frau Petra und ihn war die Geburt der Zwillingsbuben das Hauptziel der Saison, bekannte der Mannschaftsweltmeister aus Aalen-Ebnat Michael Brauchle, der in Pratoni del Vivaro Ende September mit Mareike Harm und Georg von Stein Team-Silber sowie Bronze in der Einzelwertung gewann. Auf den Start in Aachen hatte er mit Rücksicht auf die bevorstehende Geburt in Absprache mit dem Bundestrainer verzichtet. „Nach den hervorragenden Ergebnissen bei den WM-Sichtungen in Windsor und Valkenswaard, bei denen meine Frau noch als Groom mitfuhr und wir in Windsor bei der Siegerehrung auch noch Queen Elizabeth II. erleben durften, war der WM-Start so gut wie sicher“, berichtet Michael Brauchle beim Gespräch zum Auftakt der Weltcupsaison. „Die Bronze-Medaille bei der Der Team-Vizeweltmeister und Gewinner der Bronzemedaille, Michael Brauchle aus Aalen, im Gespräch WM hat mir sogar noch die Weltcup-Teilnahme ermöglicht“, freut er sich noch im Nachhinein. „Mein Saison-Ziel habe ich damit erreicht.“ Weil seine gesamte Familie in die Betreuung der Zwillinge eingebunden ist, kann er – zumindest nach Feierabend – auch selbst die Pferde auf den Weltcup vorbereiten. „Ohne Unterstützung durch Familie und Freunde könnte ich dieses Ziel nicht erreichen.“ Mit zwei „Kleinen“, die er schon früher als Vorderpferde in der Halle eingesetzt hat, mit einem Stangenpferd aus seinem WM-Team und mit einem Pferd aus dem Gespann seiner WM-Kollegin sieht er sich gut gerüstet. „Das linke Stangenpferd gehört meinem Vater. Er hat es auf die WM vorbereitet und macht das aktuell auch für den Weltcup. Dafür bin ich ihm wirklich dankbar. Das muss an dieser Stelle mal gesagt werden“, findet er. „Auf die Hilfe im Training, aber auch auf finanzielle Unterstützung bin ich weiter angewiesen. Als Metallbauer und Hufschmied könnte ich mir den Sport mit vier Pferden auf diesem Niveau nicht leisten.“ Sein Ziel ist, „im Weltcup möglichst unter die besten drei zu kommen“. Das werde wohl nur schwer zu erreichen sein, merkt er selbstkritisch an. Boyd Exell etwa könne sein Gespann für die Halle aus dem eigenen großen Bestand auswählen; das werde er wie immer akribisch vorbereiten. Chester Weber setze bekanntlich auf im Stall Chardon trainierte Lipizzaner, Jérôme Voutaz bleibe bei seinen Freibergern. Glenn Geerts und Benjamin Aillaud würden mit neuen Gespannen starten. Das mache eine Vorhersage schwierig. Probleme dürfte allen bereiten, dass der Aufwand für den Weltcup deutlich über dem der Vorjahre liegen werde. „Ich habe mir darüber abschließend noch keine Gedanken gemacht“, bekennt Michael Brauchle. „Ich werde wie geplant in Maastricht, Stockholm, Genf und Mechelen um Punkte kämpfen und in Stuttgart und Leipzig mit einer Wildcard starten.“ Auf die Anforderungen des Niederländers Jeroen Houterman, der schon den Parcours in Lyon und Stuttgart gestaltet, ist Michael Brauchle gespannt. „Der möchte keine schlechten Bilder sehen und probiert immer wieder auch Neues aus. Das ist gut für unseren Sport.“ Eberhard Platz Mit Minimal-Aufwand Saison-Ziel erreicht Foto: Rossner

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