Sonntag, 19. November 2023 Rei ter journal -Ext ra Seite 35 Hohe Saugfähigkeit Optimalen Boxenkomfort Nahezu keim- & staubfrei Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Qualitäts-Einstreu aus der Natur Die vielfältige Produktpalette umfasst neben holzbasierten Einstreuprodukten auch Leinenstroh, Strohpellets, Hanfeinstreu sowie weitere. Allspan German Horse ist Ihr verlässlicher Hersteller und Lieferant für hochwertige Einstreuprodukte. HIGH QUALITY BEDDING www.allspan-german-horse.de • info@allspan-german-horse.de P80399026252-1023_AGH_Anzeige_Produktpalette_190x65.indd 1 27.10.23 14:24 Zunächst führte ihn der Weg nach Österreich, von dort aus nach Deutschland. Die deutsche Sprache lernte er mithilfe des Fernsehens. „Bei Kira Wulferding habe ich angefangen zu arbeiten“, erzählt er. Auch für Pia Reich war er bereits tätig. Die Pferde der Finnin Noora Pentti betreut er seit 2022. „Wir haben uns bei einem Turnier in Helsinki kennengelernt, so ergab sich diese Möglichkeit. Momentan betreue ich immer drei, vier Pferde. Für mich passt das perfekt, weil ich körperlich durch den Unfall nicht mehr so viele Pferde schaffe.“ Neben den Pferden hat er eine weitere Leidenschaft: Musik. Der sensible Mann ist ein riesiger Rammstein-Fan. „Ich bin früher mit den Pferden häufig in die Donau geritten. Eines Tages saßen dort am Flussufer ein paar Jungs und haben diese Musik gehört. Ich war sofort begeistert.“ Seither begleitet ihn diese Musik, auch im Stallzelt läuft sie pausenlos. „Dieses Jahr war ich in Münster auf dem Konzert, das war klasse.“ Während Noora in Finnland lebt, sind die Pferde auf der Anlage von Ludger Beerbaum in Riesenbeck untergebracht, dort lebt auch Oliver. Für die Trainingseinheiten fliegt Noora nach Deutschland. Auch von Stuttgart wird sie zurück in ihre Heimat fliegen, während Oliver und ihre Stute mit dem Transporter zurück nach Riesenbeck fahren. Begleitet von Rammstein-Musik. Maria Jürgens Zart liegt die Hand auf der braunen Pferdenase, Con Caya schließt vertrauensvoll die Augen. Oliver Prastik atmet tief den Geruch ein, der ihn schon seit Kindheitstagen erdet. Es ist ein Moment der Ruhe für den Pfleger und die Stute im hektischen Treiben auf dem Abreiteplatz in der Stuttgarter Schleyer-Halle. Ein inniger Moment, der Kraft gibt. „Schon als Kind lag ich auf den Strohballen auf unserem Hof, wenn ich nachts nicht schlafen konnte. Habe in die Dunkelheit geschaut und den Pferden beim Fressen zugehört. Das Kauen hat mich beruhigt“, erzählt Oliver, der sonst wenig gute Momente mit seiner Kindheit in der ehemaligen Tschechoslowakei verbindet. Die Erinnerung an diese dunkle Zeit hat seine Seele tief berührt, auch sein Äußeres erinnert daran. Besonders die Farbe seiner Fingernägel: Schwarz lackiert lenken sie häufiger die Blicke auf den zurückhaltenden Mann. „Ich bin wie ich bin“, sagt er achselzuckend. Sein Leben mit den Pferden hingegen verlief überaus bunt. Im Alter von 17 Jahren zog der heute 38-Jährige nach Russland, wurde dort Rennreiter. Dort konnte er sein Leben voll und ganz den Pferden widmen. Bis ein schrecklicher Unfall alles veränderte: „Nach einem Rennen half ich meinem Kollegen mit seinem Pferd“, erinnert sich Oliver. Der Hengst wurde ziemlich heftig, Oliver wollte ihn festhalten. Dabei stieg das Pferd und traf den jungen Mann mit dem Huf am Kopf. Vier Tage lag er im Koma, hat seither mit körperlichen Problemen zu kämpfen. „Ich durfte nicht mehr reiten und habe später eine Unverträglichkeit gegen Zucker und Kohlenhydrate entwickelt.“ Den Job als Rennreiter konnte Oliver nicht mehr ausüben. So wurde er Pfleger. „Ich war inzwischen auf Turnieren in der ganzen Welt“, sagt er. Der ruhende Pol: Inmitten der Pferde fühlt Oliver sich am wohlsten (o. l.). Der 38-Jährige kümmert sich um die Pferde der Finnin Noora Pentti (o.).
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