Portrait: Heike Kemmer

Olympiasiegerin, Europameisterin, Deutsche Meisterin – Heike Kemmer zählt ohne Zweifel zu den erfolgreichsten Akteuren im Dressur-Sattel. Vor dem Sattel – dem ihres Vaters Joachim Kemmer nämlich – sammelte sie als Vierjährige erste Reit-Erfahrung. Schon bald darauf griff sie selbst zum Zügel und entdeckte den Turniersport für sich.


24. April 1962
Winsen

Olympiasiegerin, Europameisterin, Deutsche Meisterin – Heike Kemmer zählt ohne Zweifel zu den erfolgreichsten Akteuren im Dressur-Sattel. Vor dem Sattel – dem ihres Vaters Joachim Kemmer nämlich – sammelte sie als Vierjährige erste Reit-Erfahrung. Schon bald darauf griff sie selbst zum Zügel und entdeckte den Turniersport für sich. 1979 erstmals in einer Klasse-S-Prüfung platziert, gelang Kemmer zwei Jahre später der ersten Sieg in dieser Kategorie. Im selben Jahr feierte die damals 19-Jährige mit der Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften der Jungen Reiter den ersten großen Triumph. Es folgten das Goldene Reitabzeichen 1982 sowie der Gewinn der Europameisterschaft der Jungen Reiter im Einzel und in der Mannschaft 1983.

Gefördert und trainiert von zahlreichen renommierten Dressur-Ausbildern, darunter der heutige Bundestrainer Holger Schmezer oder der legendäre Josef Neckermann, arbeitete sich Heike Kemmer in der Folge stetig nach oben. 1986 machte sie beispielsweise mit der Silbermedaille bei der Deutschen Meisterschaft auf sich aufmerksam, 14 Jahre später bildete der selbe Erfolg eine der Grundlagen für ihre Nominierung als Ersatzreiterin für die Olympischen Spiele in Sydney. Den ersten großen internationalen Triumph in der Senioren-Klasse feierte Kemmer im Jahr darauf, als sie an der Seite von Isabell Werth, Nadine Capellmann und Ulla Salzgeber Mannschafts-Europameisterin wurde. Ein Erfolg, den sie nach Hickstead 2003 in diesem Jahr in Hagen zum zweiten Mal verteidigte.

Der bisherige Höhepunkt der reiterlichen Karriere Kemmers war indes zweifellos der 21. August 2004. Gemeinsam mit Ulla Salzgeber, Martin Schaudt und Hubertus Schmidt setzte sie sich im Markopoulo Olympic Equestrian Centre von Athen gegen die gesamte Konkurrenz durch und feierte als Mannschafts-Olympiasiegerin den größten Erfolg ihrer Laufbahn.

Fest im Sattel sitzt Heike Kemmer allerdings auch außerhalb des Dressur-Vierecks. Seit ihr Vater ihr im Juli 2003 den seit Ende der 60er Jahre aufgebauten Amselhof in Winsen an der Aller überschrieb, leitet die 43-Jährige diesen Zucht-, Aufzucht- und Ausbildungsstall eigenverantwortlich. Als Aktivensprecherin aller Disziplinen vertritt die Diplom-Betriebswirtin zudem die Interessen der aktiven Pferdesportler im Deutschen Olympiadekomitee für Reiterei (DOKR).

Größte Erfolge:

1986
Zweiter Platz Deutsche Meisterschaft

1991
Siegerin Grand Prix und Grand Prix Special CDI Jüterborg

1992
Siegerin Grand Prix CHIO Rotterdam

1993
Siegerin Preis der Nationen und Grand Prix Kür CHIO Rotterdam

1994
Siegerin Grand Prix Kür, Zweiter Platz Preis der Nationen CDIO Arnheim

1995
Zweiter Platz Preis der Nationen CHIO Rotterdam

2000
Zweiter Platz Deutsche Meisterschaft
Dritter Platz Weltcup-Kür Paris-Bercy
Siegerin Grand Prix Special ’s-Hertogenbosch

2001 Mannschafts-Europameisterin
Siegerin Preis der Nationen CDIO Aachen

2003
Mannschafts-Europameisterin
Dritter Platz Weltcup-Finale Göteborg
Siegerin Preis der Nationen CDIO Jozefin
Siegerin Preis der Nationen CDIO Aachen
Siegerin Preis der Nationen, Zweiter Platz Grand Prix, Grand Prix Special und Kür CDIO Mondorf
Zweiter Platz Grand Prix Special STUTTGART GERMAN MASTERS
Siegerin Weltcup-Kür, Grand Prix Maastricht

2004
Mannschafts-Olympiasiegerin
Zweiter Platz Deutsche Meisterschaft
Vierter Platz Weltcup-Finale Düsseldorf
Siegerin Deutsches Dressur-Derby Hamburg
Siegerin Nationenpreis CDIO Aachen
Zweiter Platz Grand Prix Special STUTTGART GERMAN MASTERS

2005
Mannschafts-Europameisterin
Deutsche Meisterin
Siegerin Deutsches Dressur-Derby Hamburg
Siegerin Grand Prix und Grand Prix Kür Balve
Siegerin Grand Prix und Grand Prix Special Verden