Portrait: Martin Schaudt

„Von der Alb nach Atlanta“, lautete der Titel eines Buches, das den Aufstieg des Dressurreiters Martin Schaudt von den Anfängen bis zur Olympiateilnahme 1996 beschrieb. Von der Alb nach Athen zog es den 45-Jährigen in diesem Jahr, wo er zum zweiten Mal in der deutschen Dressur-Equipe beim größten Sportereignis der Welt stand.


Martin Schaudt

Albstadt
Geb.: 7. Dezember 1958

www.martin-schaudt.de

„Von der Alb nach Atlanta“, lautete der Titel eines Buches, das den Aufstieg des Dressurreiters Martin Schaudt von den Anfängen bis zur Olympiateilnahme 1996 beschrieb. Von der Alb nach Athen zog es den 45-Jährigen in diesem Jahr, wo er zum zweiten Mal in der deutschen Dressur-Equipe beim größten Sportereignis der Welt stand. Und wie bereits 1996 kehrte Martin Schaudt als Mannschafts-Olympiasieger zurück. Dabei drohte das Unternehmen Olympia für Schaudt vorzeitig zu scheitern, als er Im Frühjahr auf der Fahrt zum Hallenturnier in Dortmund in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt war und mehrere Pferde – darunter Olympiapferd Weltall – auf die Autobahn geschleudert wurden. Doch die Verletzungen des Wallachs waren glücklicherweise geringer als zunächst angenommen. So konnten Schaudt und Weltall nach einer mehrwöchigen Pause den Fahrplan nach Athen wieder aufnehmen – mit dem bekannten erfolgreichen Ende.

Zunächst hatte sich der junge Martin Schaudt allerdings nicht sonderlich zum Reiten hingezogen gefühlt und war erst durch den Vater „auf das Pferd gekommen“. Vor Großpferden hatte er anfangs Angst und wollte nur auf Ponys reiten. Doch mit der Zeit fühlte er sich im Sattel immer wohler. Schaudt, der sich selbst als Autodidakt bezeichnet, fand den Auslöser für die erfolgreiche Dressur-Karriere in seiner Zeit bei der Bundeswehr-Sportförderkompanie in Warendorf und beim dortigen Ausbilder Siegfried Peilicke. Und es stellte sich heraus, dass Schaudt, der seine Top-Pferde grundsätzlich selbst ausbildet, an der Schwelle zu einer großartigen Karriere stand. Erste große Erfolge feierte er in Baden-Württemberg, so zum Beispiel 1993 mit dem Sieg im Grand Prix in Donaueschingen oder 1994 mit dem Erfolg in Grand Prix und Grand Prix Special in Mannheim. Im selben Jahr wurde er erstmals Deutscher Meister der Dressurreiter. 1995 folgte – nachdem er die Erfolge in Mannheim bestätigt hatte – die erste internationale Championats-Medaille. Als Mannschafts-Europameister und Viertplatzierter in der Einzelwertung feierte er einen Einstand nach Maß. Sein Meisterstück gelang Martin Schaudt indes 1996, als er in Atlanta mit der deutschen Equipe zu seinem ersten Olympiasieg ritt.

Zwar konnte Martin Schaudt auch in den folgenden Jahren immer wieder seine Klasse unter Beweis stellen. Eine weitere Championats-Teilnahme blieb ihm jedoch zunächst versagt. Doch bereits die Saison 2003 ließ erkennen, dass der Albstädter wieder auf dem Vormarsch war. Mit zahlreichen Siegen und Top-Platzierungen – darunter Rang fünf in der Grand Prix Kür bei den STUTTGART GERMAN MASTERS 2003 – schob er sich wieder an die Spitze heran und bestätigte seine Ambitionen auf den Olympiastart 2004. Nicht zuletzt in Aachen, als er nach dem Sieg im Nationenpreis im Grand Prix, im Grand Prix Special und in der Kür jeweils auf Rang drei kam. Mit der Goldmedaille von Athen ist Martin Schaudt nunmehr endgültig in die absolute Weltspitze zurückgekehrt.

Größte sportliche Erfolge

1993
Sieger Grand Prix Donaueschingen

1994
Sieger Grand Prix und Grand Prix Special Mannheim
Deutscher Meister

1995
Mannschafts-Europameister
Vierter Platz Europameisterschaft (Einzel)
Zweiter Platz STUTTGART GERMAN MASTERS
Sieger Grand Prix und Grand Prix Special Mannheim

1996
Mannschafts-Olympiasieger
Neunter Platz Olympische Spiele (Einzel)

1997
Sieger Nationenpreis Aachen
Deutscher Meister

2001
Zweiter Platz Deutsche Meisterschaft

2002
Zweiter Platz Grand Prix Aachen

2003
Sieger Grand Prix, Grand Prix Special und Kür Essen
Sieger Grand Prix und Grand Prix Special Berlin
Fünfter Platz Grand Prix Kür STUTTGART GERMAN MASTERS

2004
Mannschafts-Olympiasieger
15. Platz Einzelwertung Olympische Spiele
Deutscher Meister
Sieger Grand Prix und Grand Prix Special Neumünster
Sieger Nationenpreis Aachen