(acm/mps) Seit 14 Jahren zählen die Viererzüge zu den Highlights des Internationalen Reitturniers STUTTGART GERMAN MASTERS, 14 Mal hieß der Sieger in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle Michael Freund. Keine Frage, dass dem viermaligen Weltmeister und viermaligen Weltcup-Sieger, der seine internationale Karriere nun beendet, in der Landeshauptstadt ein emotionsgeladener und bewegender Abschied zuteil wurde.
- Album zur Verabschiedung des mehrfachen Weltmeisters Michael Freund
Nach einem letzten Pas de Deux mit seinem langjährigen Weggefährten Christoph Sandmann hielten die Stuttgarter Veranstalter eine besondere Überraschung für ihren Publikumsliebling bereit, als Mary, die 17-jährige Stute, die Freund zu den meisten seiner großen Erfolge gezogen hatte und die mittlerweile in der Zucht eingesetzt wird, die Arena betrat, um ein letztes Mal gemeinsam mit ihrem Lenker im Rampenlicht zu stehen.
„Er ist die Person, die über Jahrzehnte hinweg das Umfeld und den gesamten Fahrsport in unnachahmlicher Weise geprägt hat“, attestierte Reinhard Wendt, Vorstandsmitglied der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR), dem 52-Jährigen. „Er lebt die Antwort auf die Fragen: Woher kommt Erfolg, was bedeutet Leitungswille, was bedeutet Professionalität“, so Wendt, der seine ergreifende Rede mit den Worten schloss: „Damit geht eine unvergleichliche Ära zu Ende. Aber du, lieber Michael, hast für eine Zukunft gesorgt. Danke für alles!“
Eine Meinung, die auch das Stuttgarter Publikum, Freunds Publikum, teilte. 8.560 begeisterte Fans hatten am Nachmittag erlebt, wie der zwölfmalige Deutsche Meister seinen 13. MASTER-Titel in Folge errang, nochmals 6.500 wurden am Abend Zeugen seines Abschieds. „Michael, du bleibst unser Freund“, war auf einem der zahlreichen Spruchbänder zu lesen, und der Meister versprach: „Solange ich fit und gesund bin, werde ich bis an mein Lebensende jedes Jahr hier in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle sein. Stuttgart ist und bleibt mein zweites Wohnzimmer.“ Die minutenlangen Standing Ovations seiner Fans durfte Michael Freund dann als Beifahrer genießen – die Leinen hatte er zuvor an seinen zehnjährigen Sohn Marco übergeben, der nun die einzigartige Fahrsportkarriere der Freunds fortsetzen soll.
