29. STUTTGART GERMAN MASTERS: Knapp 180 Teilnehmer aus 28 Nationen
Stuttgart – Dass die frischgebackenen Titelträger der Saison in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle starten, hat Tradition. So stehen auch beim 29. Internationalen Reitturnier STUTTGART GERMAN MASTERS vom 13. bis 17. November 2013 insgesamt neun Europameister von Herning (Dänemark) und Malmö (Schweden) auf den Nennungslisten. Dazu kommen zahlreiche Olympiasieger und Weltmeister, schließlich geht es in der Landeshauptstadt erstmals in vier Disziplinen (Springen, Dressur, Fahren, Voltigieren) um begehrte Weltcup-Punkte.
Die fünfte Pferdesportdisziplin, die bei einem der weltbesten Hallenturniere präsentiert wird, ist die Vielseitigkeit, hier treten am ersten Abend renommierte „Buschreiter“ aus sieben Nationen an. „Eine so hochkarätige Besetzung zeigt, dass Stuttgart für die Reiterinnen und Reiter enorme Anziehungskraft besitzt und ein Pflichttermin für die Stars ist“, konstatiert Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. Insgesamt knapp 180 Teilnehmer aus 28 Nationen mit mehr als 380 Pferden geben sich fünf Tage lang im Hallenduo am Neckar ein Stelldichein. „Die Fans zeigen einmal mehr großes Interesse, das im Vorverkauf spürbar ist. Stand heute sind rund 45.000 Tickets verkauft.“ In den 25 Prüfungen des Pferdesport-Highlights geht es nicht nur um Zähler für die Weltcups, sondern um mehr als 560.000 Euro Preisgeld sowie zwei Mercedes-Benz-Pkw im Gesamtwert von rund 100.000 Euro.
Die neun neuen Europameister, die sich im August in Dänemark beziehungsweise Anfang September in Schweden Titel und Goldmedaillen sicherten, sind im Springen der Franzose Roger-Yves Bost (Einzel) – er gewann 1990 und 1991 in Stuttgart den MERCEDES GERMAN MASTER – sowie die Briten Ben Maher und Scott Brash (Team), in der Dressur Helen Langehanenberg (Billerbeck), Fabienne Lütkemeier (Paderborn), Kristina Sprehe (Dinklage) und Isabell Werth (Rheinberg) mit dem Team und in der Vielseitigkeit der Horber Michael Jung (Einzel und Team) sowie Ingrid Klimke (Team) aus Münster.
Die Hanns-Martin-Schleyer-Halle als Treffpunkt zahlreicher Olympiasieger
Zahlreiche Olympiasieger satteln ebenfalls in Stuttgart: Im Springen Steve Guerdat (Schweiz), Ben Maher und Scott Brash (alle 2012 in London), die Deutschen Ludger Beerbaum (Riesenbeck), Marcus Ehning (Borken) und Lars Nieberg (Wäldershausen) sowie der Niederländer Jeroen Dubbeldam und Rodrigo Pessoa (Brasilien). Dressur-Gold bei Olympia holten Isabell Werth, Nadine Capellmann (Würselen) und Ulla Salzgeber (Buchloe), die in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle ein Comeback nach langer Verletzungspause ihres Herzruf’s Erbe startet und 2000, 2001 und 2003 auf ihrem unvergessenen Rusty GERMAN DRESSAGE MASTER wurde. In der Vielseitigkeit führt Doppel-Olympiasieger Michael Jung, der Lokalmatador aus Horb, die Nennungsliste an, Ingrid Klimke und Frank Ostholt (Warendorf) standen bei Olympischen Spielen ebenfalls schon auf dem obersten Treppchen.
Lang ist auch die Liste derer, die – zum Teil mehrmals – Weltmeister sind oder waren: Bei den Viererzügen der Australier Boyd Exell, in der Dressur Isabell Werth, Nadine Capellmann und Ulla Salzgeber, sowie im Springen natürlich die Deutschen Ludger Beerbaum, Marcus Ehning, Meredith Michael-Beerbaum (Thedinghausen), Carsten-Otto Nagel (Norderstedt), der vor zwei Tagen „Rider of the Year 2013“ wurde, und Lars Nieberg, aber auch Rodrigo Pessoa.
Die Anziehungskraft des Stuttgarter Turniers unterstreicht die Tatsache, dass von den Top-Ten der Weltrangliste im Springen neun an den Start gehen, darunter die weltbeste Amazone als Fünfte, die gebürtige Brasilianerin Luciana Diniz, die seit einigen Jahren für Portugal sattelt. Für „Frauen-Power“ sorgt zudem die Weltranglisten-14. Edwina Tops-Alexander (Australien), die ein ständiger Gast in Stuttgart ist und sich im vergangenen Jahr über den Gesamtsieg der Global Champions Tour, der höchstdotierten Serie der Welt, freuen durfte. In dieser Serie feierte im September 2013 auch die junge Lucy Davis (USA) ihren größten Erfolg, als sie den großen Preis von Lausanne gewann und dafür knapp 100.000 Euro Preisgeld erhielt. „Interessant sind auch der Olympia-Zweite von London, Gerco Schröder aus den Niederlanden, sowie die Franzosen Patrice Delaveau, Penelope Leprevost und der Europameister von 2011, Kevin Staut, die 2010 zusammen Team-Silber bei den Weltreiterspielen in Lexington gewannen“, zählt Hauke Schmidt, der Technische Leiter, weitere „Hochkaräter“ auf, „Kevin Staut gewann im Vorjahr in der Schleyer-Halle übrigens den Großen Preis von Stuttgart.“
Starke internationale Konkurrenz bei den Springprüfungen
Aus Irland kommen Denis Lynch und Bill Twomey, aus den USA die mit 18 Jahre jüngste Teilnehmerin an den Olympischen Reiterspielen in London, Reed Kessler, und Alexa Pessoa, die Ehefrau von Rodrigo. Der Brasilianer Alvaro de Miranda – diesmal ohne seine Frau Athina Onassis – hat ebenso gemeldet wie die Schweizerin Janika Sprunger, der Spanier Sergio Alvarez Moya, der sein Olympiapferd Carlo sattelt, oder der Schwede Rolf-Göran Bengtsson, Olympia-Zweiter 2008 in Peking (Einzel) und Einzel-Europameister 2011. Zwei internationale Talente kann Hauke Schmidt, der dank seiner hervorragenden Kontakte bei der Verpflichtung der Spring-Asse für das Turnier „Gold wert“, präsentieren: Isheau Wong (Taipeh) und Jamal Rahimov (Aserbeidschan). „Wong erhält eine Wildcard des Veranstalters, Rahimov eine Wildcard des Weltreiterverbandes FEI.“
BW-Bank-Hallenchampionat: Schafft Timo Beck den sechsten Sieg?
Von den baden-württembergischen Reitern erhalten Timo Beck (Kehl), Kaja Lüthi (Aach) und Armin Schäfer (Mannheim) eine Startberechtigung für die internationale Tour, der Eimeldinger Hans-Dieter Dreher wurde als B-Kader-Mitglied von Bundestrainer Otto Becker nominiert. Höhepunkt der Springreiter-Elite im Ländle ist am Donnerstagabend das große Finale im BW-Bank-Hallenchampionat, in dem nur die 25 Besten aus den vier Qualifikationen in Ichenheim, Donaueschingen-Immenhöfe, Bietigheim-Bissingen und Bisingen (Hohenzollern) startberechtigt sind. Rekordsieger Timo Beck, der 2000, 2002, 2008, 2009 und 2010 gewann, könnte als erster Reiter sechs Mal den Titel eines inoffiziellen Landesmeisters unter dem Hallendach erringen. Von den früheren Siegern im BW-Bank-Cup sind Jürgen Kurz (Leingarten/1991), der Donaueschinger Andreas Krieg (1997), Armin Schäfer (1999) und Rossen Raytchev (Aach/2011) dabei, Alexander Schill (Ichenheim/2006) ist erster Nachrücker, sollte einer der Qualifizierten ausfallen. Doch auch der Nachwuchs der etablierten BW-Bank-Cup-Gewinner drängt nach: Niklas Krieg und Marcel Marschall – Sohn des Siegers von 1993 und 1994, Manfred Marschall – greifen zu den Sternen.
Für die Dressur-Stars aus Baden-Württemberg bildet das Finale im iWEST-Cup am Donnerstag – wie bei den Springreitern – den Abschluss der Saison. Nur die zehn Besten aus den vier Qualifikationen in Aulendorf, Ludwigsburg, Heroldsberg und Göppingen dürfen sich in Stuttgart vor großem Publikum präsentieren. „Das ist das Ziel jedes Dressurreiters des Landes, sich für die Schleyer-Halle zu qualifizieren“, weiß Turnierleiter Gotthilf Riexinger.
Vielseitigkeitsstars Klimke und Jung satteln auch in Dressur und Springen
Eine Sonderstellung nehmen zweifellos die Vielseitigkeitsstars Ingrid Klimke und Michael Jung ein: Sie starten sowohl im Indoor-Derby ihrer Disziplin, als auch in der internationalen Dressur-Tour (Grand Prix und Grand Prix Special) beziehungsweise im Springen. Die Vielseitigkeit hat, so Gotthilf Riexinger, „eine sensationelle Besetzung“, denn neben den deutschen Cracks Jung (er gewann in der Schleyer-Halle fünf Mal), Klimke (Siegerin 2012) und Frank Ostholt – Stuttgart-Sieger 2002 und 2011 – ist auch sein Bruder Andreas Ostholt, der Deutsche Meister von 2011, am Start. Ebenfalls den Namen Ostholt trägt die Schwedin Sara Algotsson-Ostholt, Ehefrau von Frank, die bei Olympia 2012 Einzel-Zweite hinter „Michi“ Jung und bei der EM in diesem Jahr Team-Zweite hinter der deutschen Equipe war. Sie sattelt ebenso ihr EM-Pferd Reality wie ihre Landsfrau Frida Andersen, die auf Herta Einzel-Neunte wurde und mit dem schwedischen Team die Silbermedaille gewann.
Weltcup Fahren: Ein junger Lokalmatador gegen den „Rest der Welt“
Michael Brauchle (Lauchheim-Hülen) ist im FEI World CupTM Driving der Lokalmatador. In Hannover, der ersten Weltcup-Station, belegte der Soldat den vierten Rang. Seine Konkurrenz ist namhaft und stark: Der Weltmeister Boyd Exell (Australien), Vater und Sohn József Dobrovitz und József Dobrovitz junior sowie seine beiden Landsmänner Georg von Stein (Modautal), Mannschafts-Vize-Weltmeister 2012 und Team-Vize-Europameister 2013, und Daniel Schneiders (Petershagen) wollen dem 23-jährigen Team-Vize-Weltmeister von 2008 und 2012 das Siegen schwer machen.
Karten für das 29. Internationale Reitturnier STUTTGART GERMAN MASTERS kosten zwischen sechs und 40 Euro, Tageskarten zwischen 26 und 70 Euro. Dauerkarten gibt es zum Preis von 139, 169 und 199 Euro. Alle Preise sind inklusive aller Vorverkaufsgebühren, zuzüglich fünf Euro Versandkosten. Die Karten an der Tageskasse kosten 2,50 Euro mehr als im Vorverkauf über den EASY TICKET SERVICE, Telefon 0711 25555-55, Fax 0711 25555-66, an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie über das Internet www.easyticket.de .
Stuttgart bietet vier Weltcup-Prüfungen und attraktive Shownummern
Top-Sport in fünf Pferdesportdisziplinen, im Springen, in der Dressur, im Fahren, in der Vielseitigkeit und im Voltigieren sowie attraktive Shownummern – diese perfekte Mischung kommt bei den Fans seit vielen Jahren hervorragend an. Nachdem beim „Mekka des Hallen-Reitsports“ in diesem Jahr der FEI World CupTM Vaulting der Voltigierer seine Premiere in der Landeshauptstadt feiert, „sind die STUTTGART GERMAN MASTERS das einzige Regelturnier der Welt mit vier Weltcup-Prüfungen in vier verschiedenen Disziplinen“, betont Andreas Kroll.
Höhepunkte der fünf Turniertage sind bei den Springreitern der MERCEDES GERMAN MASTER am späten Freitagabend und am Sonntag zum Abschluss der Große Preis von
Stuttgart präsentiert von Mercedes-Benz, WALTER solar und BW-Bank, der zum LONGINES FEI World CupTM Jumping zählt. Wertvolle Weltcup-Punkte gibt es auch beim DB SCHENKER GERMAN MASTER der Vierspänner am Samstag, der Wertungsprüfung zum FEI World CupTM Driving, und am Samstagnachmittag in der Dressur-Kür des Reem Acra FEI World CupTM Dressage. Ein weiteres Highlight in der Dressur ist der Grand Prix Special um den Preis der NÜRNBERGER VERSICHERUNGS-GRUPPE und den Titel GERMAN DRESSAGE MASTER am Sonntagmorgen. Der FEI World CupTM Vaulting der Voltigierer um den Preis der Firma MASTERHORSE wird in zwei Teilen am Samstagvormittag und am Sonntagfrüh ausgetragen.