Die Anziehungskraft des Turniers bei den Top-Stars im Springen, in der Dressur, im Fahren und in der Vielseitigkeit kommt freilich nicht von ungefähr: Immerhin geht es in den drei erstgenannten Disziplinen um wertvolle Zähler auf dem Weg zu den Weltcup-Finals im Frühjahr 2018, um die prestigeträchtigen GERMAN-MASTER-Titel und nicht zuletzt um zwei Mercedes-Pkw. Dazu kommen in diesem Jahr zum ersten Mal zwei internationale Pony-Prüfungen. Für die baden-württembergische Reit-Elite stehen das Finale um das BW-Bank-Hallenchampionat im Springen sowie um den iWEST-Cup in der Dressur auf dem Programm.
Der Nachwuchs bekommt ebenfalls eine Plattform, etwa im NÜRNBERGER Burg-Pokal der Spring-Junioren aus dem Ländle oder in der Dressur im Piaff-Förderpreis. Nicht ohne Stolz verweist Andreas Kroll auf die Tatsache, dass in der Dressur, im Fahren (Boyd Exell/Australien) und in der Vielseitigkeit (Michael Jung) jeweils die Führenden der Weltrangliste starten. „In der Dressur ergibt sich sogar die Einmaligkeit, dass unsere Botschafterin Isabell Werth gleich dreimal unter den Top-Ten platziert ist.“ Auf ihrem Olympia- und Europameister-Pferd Weihegold OLD ist sie Erste der Weltrangliste, mit Emilio Vierte und mit Don Johnson FRH belegt sie den sechsten Platz.
Das Springen mit Europameister Peder Fredricson steht im Mittelpunkt
Groß ist die internationale Konkurrenz in den Springprüfungen. Angeführt vom frisch gebackenen Europameister Peder Fredricson (SWE), über Vorjahressieger Christian Ahlmann (Marl), den mehrmaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) und Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) bis hin zu Cameron Hanley (IRL) oder der Portugiesin Luciana Diniz wollen alle im abschließenden Großen Preis von Stuttgart mit Mercedes-Benz, WALTER solar und BW-Bank am Sonntag (15 Uhr) im Longines FEI World CupTM Jumping 2017/2018 punkten und sich den Siegerpreis, einen Mercedes-Benz GLE 350 d4 matic, sichern. Nicht zu vergessen die starken Franzosen, die mit drei Team-Olympiasiegern von Rio an den Nesenbach kommen: „Altmeister“ Roger Yves Bost (52), in Stuttgart 1991 und 1992 Sieger im MERCEDES GERMAN MASTER, Penelope Leprevost und dem Europameister von 2009, Kevin Staut. Ebenfalls satteln werden Marcus Ehning (Borken), die Deutsche Meisterin Simone Blum (Zolling) und der Team-Fünfte Philipp Weishaupt (Riesenbeck).
Auch fünf Springreiter aus Baden-Württemberg erhalten eine Startgenehmigung für die Große Tour, wobei als Einziger Hans-Dieter Dreher (Eimeldingen) am Sonntag auch das WeltcupSpringen reiten darf, das er bekanntlich 2013 gewinnen konnte. Über den Landesverband kommen Michael Jung (Horb) sowie die beiden Youngster Niklas Krieg (Villingen-Schwenningen) und Marcel Marschall (Altheim). Von Bundestrainer Otto Becker erhielt Landesmeisterin Tina Deuerer (Bretten) für ihre starken Leistungen in den letzten Wochen eine Wildcard.
Zweitwichtigste Prüfung im Springen ist der MERCEDES GERMAN MASTER am Freitagabend (22.15 Uhr), hier dürfen nur die zwölf Besten aus zwei Qualifikationen am Donnerstag und Freitag satteln. Auf den Gewinner wartet ein Mercedes-Benz X-Klasse. Am Donnerstag, dem „Tag der Baden-Württemberger“, sind um 18.30 Uhr im Finale des BW-Bank Hallenchampionats nur die 25 Besten aus vier Qualifikationen während des Sommers startberechtigt. Die Junioren aus dem „Ländle“ bestreiten am Mittwoch (15.15 Uhr) ihr Finale im NÜRNBERGER Burgpokal. Erstmals geht es am Freitag (15.45 Uhr) und am Samstag (21.30 Uhr) in der FEI Pony Jumping Trophy um den Preis der Firma Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH. Mit der 16-jährigen Lea-Sophia Gut vom RV Sulmingen (bei Biberach) sattelt hier die amtierende Deutsche Meisterin, zweimalige Süddeutsche Meisterin und dreimalige Landesmeisterin der Ponyreiter als „Lokalmatadorin“.
Isabell Werth ist in der Dressur das Maß aller Dinge
Die Dressur wird überstrahlt von Isabell Werth (Rheinberg), der erfolgreichsten Reiterin aller Zeiten weltweit. Sie ist nicht nur dreimal in den Top Ten der Weltrangliste, sondern wurde sechs Mal Olympiasiegerin und holte zuletzt in Göteborg dreimal Gold und ihre EM-Titel Nummer 15, 16 und 17. Im Vorjahr gelangen ihr vier Siege – was geht in diesem Jahr? Ihre Priorität liegt sicherlich auf der Grand-Prix-Kür im FEI World Cup™ Dressage, der Qualifikation zum Weltcup-Finale 2018 (Samstag, 14.45 Uhr). Aber auch der Preis der Firma tisoware, dem Grand Prix Special um den STUTTGART DRESSAGE MASTER (Sonntag, 8.30 Uhr) sowie die beiden Grand-Prix-Prüfungen am Freitag, 10 Uhr (Preis der Firma Abelein Event Service), und am Samstag, 8 Uhr (Preis der Firma Stihl), sind von großer Bedeutung.
Paroli bieten wollen ihr zum Beispiel Mannschafts-Olympiasiegerin Dorothee Schneider (Framersheim) und die Silbermedaillengewinnerin von London 2012, Helen Langehanenberg (Billerbeck). Auch die Waiblingerin Karen Tebar, die seit ihrer Heirat für Frankreich reitet, kommt mit großer Championats-Erfahrung nach Stuttgart. Nach der Geburt ihres Sohnes Mitte August ist Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) wieder in den Sport zurückgekehrt. 2015 gewann sie bei der Europameisterschaft in Aachen Team-Bronze. WM-Mannschafts-Bronze holte 2010 in Lexington Anabel Balkenhol, die 2012 in London auch bei Olympia startete. Bereits sieben Mal nahm Tinne Vilhelmson Silfvén an Olympischen Spielen teil, 1992 in Barcelona und 2008 in Hongkong belegte sie mit der schwedischen Mannschaft jeweils den vierten Platz.
Zum 16. Mal macht der Weltcup der Viererzugfahrer in Stuttgart Station
Der mehrmalige Welt- und Europameister Ijsbrand Chardon (NED) gegen den Weltranglisten-Ersten und fünfmaligen Stuttgart-Sieger Boyd Exell (AUS) – so lautet das Duell beim Viererzugfahren. Seit 2002 macht der FEI World Cup™ Driving Station in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle, wo nach achtjährigen Probeläufen die Geburtsstunde des Fahrer-Weltcups schlug. Einziger deutscher „Kutscher“ ist Georg von Stein (Moldautal), der eine Wildcard erhielt, dazu kommen der Belgier Edouard Simonet, „Aufsteiger“ Benjamin Aillaud (FRA) und der Amerikaner Chester Weber. Der bärenstarke Amerikaner war bisher nur im Freien aktiv und bestreitet jetzt seine erste Hallensaison.
Von der Vielseitigkeits-EM im polnischen Strzegom kehrte „Super-Star“ Michael Jung mit zwei Silbermedaillen in den Schwarzwald zurück. Im Einzel musste er Ingrid Klimke (Münster) den Vortritt lassen, in der Mannschaftswertung setzte sich Großbritannien vor Deutschland durch. Ingrid Klimke möchte ihren Erfolg von 2012 in Stuttgart gerne wiederholen, der Botschafter der GERMAN MASTERS, Michael Jung, dagegen seinen achten Erfolg landen. Im Preis der Firma WALTER solar, dem Indoor-Derby in der Vielseitigkeit am Mittwoch (21.45 Uhr), ebenfalls dabei sind die Sieger von 2015, Sidney Dufresne (FRA), und Nicolas Wettstein aus Ecuador, der im vergangenen Jahr „Michi“ Jung mit 34 Hundertsteln Vorsprung hauchdünn bezwang.
Freiheitsdressuren prägen den Großen Schauabend am Mittwoch
Traditionell freuen sich die Stuttgarter Zuschauer am Mittwoch auf den Großen Schauabend präsentiert von der Baden-Württembergischen Bank (19 Uhr). In diesem Jahr haben die Veranstalter einmal mehr eine bunte Mischung zusammengestellt. So zeigt Ute Holm mit ihrem Westernpferd Bailey – teils in völlig abgedunkelter Halle – einen Querschnitt aus der Arbeit der Cowboys und –girls aus dem Wilden Westen. Die Schönheit der Bewegungen, die Balance zwischen Mensch und Pferd sind Themen der Freiheitsdressur, die Santi Serra präsentiert. „The Dancing Horses“ heißt eine gefühlvolle Shownummer, die Selyne und Jeremy Gonzalez zeigen.
Ihre vier spanischen Pferde haben sichtlich Spaß an der „Arbeit“ und demonstrieren den Spanischen Schritt, Passage, Levade und viele mehr. Die Shettys aus dem Stall von Hugo Ferreira liefern sich schließlich einen „Dance Battle“ mit den spanischen Kollegen der Equipe Gonzalez – das Publikum erlebt dabei die Kraft und den Ausdruck der Hohen Schule hautnah mit. Eine spektakuläre Feuergarrochanummer präsentiert Feuerreiter Roland Heiss mit seinem Team, beim Auftritt des „Horsemanteam“ wird Springen auf zwei und auf vier Beinen gezeigt.
Viererzug-Schaubild am Samstagabend – „Jump and Drive“ am Sonntag
Zwei weitere Schaunummern werden mit Sicherheit die Zuschauer begeistern. Am Samstagabend (20.45 Uhr) „heizen“ drei Viererzüge, die bereits nachmittags in der Weltcup-Prüfung an den Start gegangen sind, durch die Arena. Und am Sonntag kommt es zu einer Neuauflage des beliebten „Jump and Drive“, bei dem die Teilnehmer nach einem Springparcours aus dem Sattel springen und in einem Mercedes-Benz einen Automobil-Slalom absolvieren. Beim Masterhorse Jump and Drive werden Fehler in Sekunden umgerechnet und am Ende gewinnt der Schnellste.
Die Preise für das Reitspektakel im HallenDuo blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert. Karten für die neun Veranstaltungsabschnitte des 33. Internationalen Reitturniers STUTTGART GERMAN MASTERS kosten zwischen acht und 48 Euro, Tageskarten zwischen 28 und 70 Euro. Dauerkarten gibt es zum Preis von 150, 180 und 212 Euro. Alle Preise verstehen sich inklusive aller Vorverkaufsgebühren, zuzüglich fünf Euro Versandkosten. Die Karten an der Tageskasse kosten 2,50 Euro mehr als im Vorverkauf über den EASY TICKET SERVICE, Telefon 0711 25555-55, Fax 0711 25555-66, an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie über das Internet www.easyticket.de .