Die STUTTGART GERMAN MASTERS waren im Dressurbereich schon immer stark besetzt. Doch nicht nur die Weltelite mit der zum fünften Mal stattfindenden Weltcup-Qualifikation sowie weiteren internationalen Prüfungen der Grand-Prix-Tour präsentiert sich in der Landeshauptstadt, auch die baden-württembergische Dressur-Spitze mit dem Finale des iWEST-Dressur-Cups (Donnerstag, 11.30 Uhr) sowie der deutsche Nachwuchs mit dem Finale des Piaff-Förderpreises der Liselott Schindling Stiftung (Freitag, 8.45 Uhr) haben hier seit vielen Jahren eine herausragende Plattform.
Mit „Dressur-Königin“ Isabell Werth ist einmal mehr eine in den vergangenen Jahren immer wieder gerne gesehene Top-Reiterin im NeckarPark zu Gast. Sie ist nach ihrer Goldmedaille mit dem Team und ihrer Silbernen in der Einzelwertung in Rio nun weltweit die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten: Sechs Olympiasiege, vier Silbermedaillen, sieben Titel bei Welt- und 14 bei Europameisterschaften, dazu zwei Weltcup-Erfolge und zwölf Mal Deutsche Meisterin – die sympathische Botschafterin für die STUTTGART GERMAN MASTERS weist eine unglaubliche und überaus beeindruckende Erfolgsbilanz auf. In der Hanns-Martin-Schleyer-Halle steht sie zudem mit zwölf Erfolgen im Grand Prix Special um den GERMAN DRESSAGE MASTER in der ewigen Siegerliste, sechs Mal gewann sie die Kür. In Stuttgart stellt sie erstmals nach Olympia Weihegold OLD wieder auf einem Turnier vor, die elfjährige Stute durfte nach dem Gold-Coup kürzer treten und sich regenerieren. Beide sind aktuell Zweite der Weltrangliste.
Dorothee Schneider: Trainingsstunden am 26. Oktober beim RV Nürtingen
Im Sattel ihres erst zehn Jahre alten Hannoveraners Wallachs Showtime FRH trug Dorothee Schneider – Nummer 3 der Weltrangliste – mit starken Auftritten (sowohl im Grand Prix als auch im Spezial jeweils das zweitbeste deutsche Paar) zum Mannschafts-Gold bei. In der Einzelwertung wurde die Pfälzerin Sechste. Sie stand schon 2012 in London im deutschen Silber-Team, als Großbritannien Olympia-Gold gewann. Dorothee Schneider rührt im Vorfeld der STUTTGART GERMAN MASTERS die „Werbetrommel“ und trainiert am Mittwoch, 26. Oktober 2016, ab 18 Uhr zwei Gruppen des Reitervereins Nürtingen. Anschließend stellt sie sich im Reiterstüble den Fragen der Fans.
Ebenfalls satteln wird, soviel steht schon fest – der Meldeschluss ist erst in drei Wochen – Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln). Er war bei Olympia Ersatzreiter und kommt mit seinem Imperio nach Stuttgart, der am Mittwochabend als Mastershengst geehrt wird. Schmidt gewann 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen Mannschafts-Gold und wurde 2006 in Aachen Team-Weltmeister. 2005 sicherte er sich bei der EM in Hagen neben dem Titel mit der deutschen Equipe noch Silber in der Einzelwertung.
Mit Spencer Wilton sattelt ein Silbermedaillengewinner von Rio in Stuttgart, er gehörte auf dem 13 Jahre alten Wallach Super Nova dem britischen Team an. Als 14-Jähriger nahm Spencer Wilton an den Pony-Europameisterschaften der Vielseitigkeitsreiter teil, ehe er in den Neunziger Jahren ins Dressurlager wechselte.
Fast ein „Heimspiel“ hat Karen Tebar. In Ludwigsburg geboren, startete sie lange Zeit für den Reiterverein Waiblingen und nahm 2003 nach ihrer Heirat die französische Staatbürgerschaft an. Im Team der Tricolore wurde sie 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen 21., auch bei den Europameisterschaften 2005 und den Weltreiterspielen 2006 ging sie für Frankreich an den Start. Als Olympia 2008 in China vor der Tür stand, war sie nominiert, musste jedoch wegen einer Verletzung ihres Pferdes absagen. Weitere Rio-Reiser, die in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle am Start sein werden, sind Mads Hendeliowitz – mit der schwedischen Mannschaft Fünfter – und die Portugiesen Maria Caetano und Daniel Pinto.
Am „Tag der Baden-Württemberger“ wieder Finale des iWEST-Dressur-Cups
Jahr für Jahr steht am Donnerstag, dem zweiten Turniertag, das Finale im iWEST-Dressur-Cup auf dem Programm. Nur die zehn Besten der vier Qualifikationsturniere in Ludwigsburg, Aulendorf, Heroldsberg und Göppingen steigen am traditionellen „Tag der Baden-Württemberger“ – am Abend kämpfen die Springreiter im Finale des BW-Hallenchampionats um Sieg und Ehre – in den Sattel und ermitteln ihren inoffiziellen Landesmeister unter dem Hallendach. Im vergangenen Jahr gewann mit der 21-jährigen Lena Gundlage (Percha) die jüngste Teilnehmerin. 2010 siegte in dieser Prüfung der mehrmalige Olympiasieger, Welt- und Europameister in der Vielseitigkeit, Michael Jung aus Horb. „Dies zeigt ganz klar die Bedeutung und die Wertigkeit dieser Serie, um die uns andere Landesverbände beneiden“, erklärt Turnierleiter Gotthilf Riexinger nicht ohne Stolz.
Auch der Piaff-Förderpreis um den Preis der Liselott Schindling und Klaus Rheinberger Stiftung kann auf eine prominente Siegerin verweisen: 2011 setzte sich Kristina Sprehe auf Desperado durch. Beide gewannen nicht einmal ein Jahr später in London eine olympische Silbermedaille mit der deutschen Equipe. Für dieses Finale vor großer Kulisse qualifizieren sich acht Nachwuchsreiterinnen (unter 25 Jahren).
Einmal mehr steht zum Auftakt am Mittwoch, 16. November, ab 19 Uhr der Große Schauabend – präsentiert von der Baden-Württembergischen Bank – im Mittelpunkt. Attraktive Schaunummer, die auch an den folgenden Tagen gezeigt werden, garantieren beste Unterhaltung. „Wir haben eine Hundeschaunummer, die Polizeireiterstaffel Baden-Württemberg sowie einen gemeinsamen Auftritt der Deutschen Landgestüte und den Olympischen Para-Reitern mit einer integrativen Quadrille“, verrät Manfred Parlow. Weitere Highlights sind die „Silberne Herde“ aus Marbach und eine rasante Vierspänner-Nummer der Brüder Michael und Steffen Brauchle. „Die hat es in sich, das wird richtig spektakulär“, verspricht der Projektleiter des Reitturniers. Michael Brauchle ist Viererzug-Europameister, sein Bruder Steffen dreimaliger Weltmeister der Zwei- und Vierspänner.
Um 21.45 Uhr ertönt dann die Startglocke für das Vielseitigkeits-Indoor-Derby um den Preis der Firma WALTER solar. Mit Sicherheit wird dann Michael Jung, der Publikumsliebling aus Horb, begeistert gefeiert, denn er kehrte bekanntlich aus Rio mit der dritten Olympischen Goldmedaille (in der Einzelwertung) und einer Silbermedaille mit der Mannschaft in den Schwarzwald zurück. Außerdem ist „Gold-Michi“ Doppel-Weltmeister, sechsmaliger Europameister und aktueller Weltranglisten-Erster. Im Indoor-Derby in Stuttgart peilt er seinen achten Erfolg an, sieben Mal (2005, 2007-2010, 2013 und 2014) konnte er diese Prüfung bereits für sich entscheiden.
Tickets für das 32. Internationale Reitturnier STUTTGART GERMAN MASTERS gibt es über den EASY TICKET SERVICE, Telefon 0711 25555-55, an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie über das Internet www.easyticket.de. Tageskarten kosten in Kategorie III zwischen acht und 60 Euro, in Kategorie I zwischen acht und 70 Euro. Dauerkarten sind zum Preis von 150, 180 und 212 Euro erhältlich. Zudem werden attraktive Schüler-Aktionen und Gruppen- beziehungsweise Vereinsrabatte angeboten. Alle Preise sind inklusive aller Vorverkaufsgebühren, zuzüglich fünf Euro Versandkosten. Die Karten an der Tageskasse kosten 2,50 Euro mehr als im Vorverkauf.