Stuttgart – Die Grand Prix Kür von Stuttgart, Qualifikation für das Weltcupfinale Anfang April in Omaha (USA), sorgte für Gänsehautmomente. 8.000 Zuschauer erlebten Spitzensport in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle – kein Platz war mehr frei beim Dressurhöhepunkt der 36. STUTTGART GERMAN MASTERS. Und das frenetische Stuttgarter Publikum erlebte einen Sensationssieg. Denn anders als im Vorfeld erwartet, verpasste Isabell Werth – die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten – den zehnten Kür-Sieg in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Im Sattel von DSP Quantaz zeigte die Rheinbergerin eine Prüfung voller Höchstschwierigkeiten. Fehler, unter anderem in den Serienwechseln, kosteten aber wertvolle Punkte. Mit 82.030 Prozent stand die siebenmalige Olympiasiegerin am Ende auf Platz zwei. Die große Überraschung gelang dagegen Ingrid Klimke (Münster) auf ihrem Hannoveraner-Hengst Franziskus FRH. In der Kür der beiden reihte sich ein Höhepunkt an den nächsten, was mit 83.440 Prozent (persönliche Bestleistung) und dem Sieg im Weltcup belohnt wurde.
„Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich wäre auch mit Platz zwei oder drei zufrieden gewesen. Aber umso schöner ist es, dass uns diese kleine Sensation gelungen ist“, sagte die Sympathieträgerin. 1987 hatte ihr Vater, der unvergessene Dr. Reiner Klimke, diese Prüfung für sich entschieden. Hinter Ingrid Klimke und Isabell Werth folgte Benjamin Werndl (Aubenhausen) auf dem 18-jährigen Daily Mirror (81.885). Bei der Pressekonferenz schwärmten die Top drei von der besonderen Atmosphäre. „Die Zuschauer waren wundervoll. Wir wurden regelrecht zu Höchstleistungen getragen“, sagte Kür-Siegerin Ingrid Klimke.